reime & mehr - rhymes & more
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wachsende wortkunst
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growing lyric
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wohin im urlaub
für alle unentschlossenen
gibt es das urlaubseurospiel.
sei von den unverdrossenen!
das kostet nichts und bringt dir viel.
das spiel funktioniert sehr einfach,
und wird rasch für dich entscheiden,
wie das dir die werbung versprach,
um nicht zu hause zu bleiben.
die urlaubszeit ist gekommen,
die monate sind vergangen;
auch du hast dir freigenommen,
und weißt dir nichts anzufangen.
du willst irgendwohin fahren,
und hast keine ahnung, wohin;
"wo die anderen nicht waren,
werde ich sein, damit ich bin.",
könntest du dir überlegen.
und sehr wahrscheinlich feststellen,
dieses ist schwer zu erleben.
du musst die entscheidung fällen.
eine einfache möglichkeit
möchte ich dir hier verraten;
sie funktioniert mit sicherheit
innerhalb europas staaten.
der nächste euro, den du kriegst,
bestimmt für dich dein reiseziel.
egal, ob du fährst oder fliegst, -
entschieden hast du es mit stil.
im herkunftsland vom geldstück
wirst du deinen urlaub machen, -
der euro bringt dir sicher glück,
und möge sich vervielfachen.
der euro ist dein glücksbringer, -
du sollst ihn gut aufbewahren;
nimm ihn immer in die finger,
um irgendwohin zu fahren.
sonntag, 5.7.2015
der fünfte juli ist heute, -
ein sonntag zweitausendfünfzehn;
die morgensonne erfreute
den gemütszustand angenehm.
was dieser tag wohl mit sich bringt?
ihn mit ruhe zu beginnen, -
was am sonntag zumeist gelingt,
lässt die zeit planlos verrinnen.
ich suche mich zu besinnen,
und überblick zu gewinnen.
ausklang
am abend macht man bewegung
bevor man zu träumen beginnt;
in der gewohnten umgebung,
wo es als höhepunkt gelingt
den fernseher auszuschalten.
wer dabei in der nase bohrt,
betreibt den fingerspitzensport,
beim fernbedienung vorhalten.
die schmerztablette hilft dem geist,
den weg zum bett durchzustehen;
sie hilft nicht immer, aber meist
den beschwerden zu entgehen.
ein tag ging wieder zu ende, -
der morgige wird ähnlich sein;
den kampf gegen die umstände
verliert man oft für sich allein.
goldener hochzeitstag
den mörder hat man entlassen;
sein opfer, die urnenasche
ließ ihn sich mit ihr befassen.
in die linke hosentasche
schüttete er was überblieb
wohl unbemerkt während der nacht
durch ein vorbereitetes sieb,
was er immer sehr gekonnt macht.
er erinnerte sich zurück,
als er sie im beichtstuhl erschlug;
dieses gottverdammte miststück,
das er als seine frau ertrug.
nach qualvollen ehejahren,
erfolgte der befreiungsschlag,
um sich schlimmeres zu sparen
ab diesem - quasi - scheidungstag.
er kannte sein zu hause nicht,
doch beschloss, sie heim zu holen;
ohne böswillige absicht
hat er die asche gestohlen.
es wäre hochzeitstag heute, -
der goldene für die beiden;
weshalb ihn besonders freute
mit ihr zusammenzubleiben.
möglich
ob so vieler möglichkeiten
lässt sich über alle klagen;
welche einen gern verleiten,
diese leidvoll zu ertragen.
viele tauben flogen vorbei, -
direkt in eine fremde schoss;
mit verlaub, - es steht ihnen frei,
das glück war eben nie mein loos.
mich haben die tauben gestört, -
das haben sie vielleicht gespürt;
verletzte tiere - unerhört, -
besser, wenn man sie nicht berührt.
alles hat vor- und nachteile, -
sogar zur schoss der taubenflug
ist nicht immer nur der heile,
scheint vielleicht ein wenig altklug.
die welt ist und bleibt eben schlecht,
das sei hier mit nachdruck gesagt;
nurmehr die seltenheit ist echt,
die man sporadisch hinterfragt.
keiner will mir etwas geben,
dieses ärgert mich am meisten;
wovon soll ich denn hier leben, -
der staat kann sich mich nicht leisten.
die sozialhilfe reicht nicht aus,
meine wohnung gehört saniert;
was soll's, ich fliege bald hinaus,
wenn das so weiter eskaliert.
irgendetwas muss geschehen,
ich bin schon gespannt, was passiert;
wenn wir vor die hunde gehen,
wird wieder eifrig abkassiert.
entlegen
ein kleiner ort im waldgebiet,
scheint von der welt abgeschnitten;
dort, wo man vieles anders sieht
herrschen manche fremde sitten.
der ort mitten in den bergen
ist nur selten ein ausflugsziel;
dort geboren heißt dort sterben, -
ansonsten gibt es nicht sehr viel.
riskiert man einen zweiten blick
hinter die öden kulissen,
gehört es zur ortspolitik
darüber bescheid zu wissen.
der zufall hat mich hergeführt, -
ich ging den falschen wanderweg;
womit mir mein schicksal gebührt,
samt der geschichte als beleg.
offiziell wird nicht vermietet, -
ich wohne im privatquartier;
keinen gibt's, der das verbietet,
die uhren ticken anders hier.
ich verbringe die offline zeit
in einem entlegenen nest,
wo noch ein hahn am morgen kräht -
doch ein andermal mehr zum rest.
jetzt ist die zeit auszuspannen,
und zum wohle der gesinnung
meine sorgen zu verbannen.
langsam wächst die urlaubsstimmung.
beginn am ende
will man am ende beginnen,
etwas zum anfang zu schreiben,
kann man seinen weg bestimmen,
um so manches aufzuzeigen.
das ganze entstand an dem ort,
wo man war zu überlegen
den heute aufgeklärten mord
irgendwie zu überleben.
die geschichte will entstehen
um vergangenheit zu sehen.
ich bin dem gärtner nicht böse,
ihm war ja nicht klar, was passiert;
damit ich das rätsel löse,
hat mich das wie interessiert.
mir fehlen zusammenhänge,
sein messer hat mich überrascht;
so hat er die klingenlänge
für ihn unglücklich selbst vernascht.
es kam wie es kommen musste,
man stellte mir tausend fragen
über das, was ich nicht wusste,
um das schlimmste zu ertragen.
der gärtner wird überleben,
seine verletzung kann heilen, -
ich bin zufrieden deswegen
sein schicksal nicht zu teilen.
mit sicherheit war sein auftrag
mich derart zu liquidieren;
ein einschneidender schicksalsschlag
kann die tage limitieren.
zur fortsetzung "beginn am ende"
ruhig geworden
menschen ziehen planlos umher, -
sie suchen nach dem vergnügen;
doch nirgendwo ist irgendwer,
den es freut, sie zu belügen.
alle shows wurden abgesagt, -
die stadt ist lautlos geworden;
wodurch sie an den nerven nagt, -
sie wirkt heute ausgestorben.
nebenbei
was kann ich für die sonne tun?
was kann ich der erde geben?
derart frage ich mich, was nun -
wofür lohnt es sich zu leben?
ich verstehe mich nicht immer, -
vermutlich geht es allen gleich;
fast so, wie im wartezimmer
ist man an ungewissheit reich.
muss ich mich denn selbst verstehen, -
reicht es denn nicht einfach zu sein?
freilich wird es weitergehen,
liegen bleiben genügt dem stein.
ich muss kein lungenarzt werden,
um meinen atem zu spüren;
und lass' mich nicht von gebärden
zur sinnlosigkeit verführen.
chaostheorie
wir wollten beide dasselbe,
ein jeder tat das seinige;
da entstand "chaos in bälde".
gut gefiel mir das meinige,
es war eine spur mehr versieft;
auch war ich in das deinige
mehrere stunden lang vertieft.
recht aufwendig ist der vergleich
fehlender chaosharmonie
als durchaus reizvoller bereich
der tendentiellen energie,
was meiner vorstellung entspricht,
kausalität sei gegeben.
dies brachte mich zu der einsicht,
chaos bewusster zu leben.
bärenpfotensand
ich hab' zeit im raum vergessen,
bin von der leere besessen,
welche mich erfüllend bewohnt;
das sei nur am rande betont.
in der dunkelheit der sinne
ertönt die innere stimme,
die mich zur bedachtsamkeit mahnt;
ich hatte es bereits geahnt.
da vernehme ich sie zweimal,
zum einen ihr original,
zum anderen den widerhall
just im achten gehirnkanal.
natürlich bin ich erschrocken;
und mein mund war noch ganz trocken.
soeben träumte ich vom wald,
und einem bären zum reiten;
doch hörte, das ende sei bald,
denn ich soll die zeit begleiten.
die zeit, welche ich stehen lies,
wusste nicht, wie lange sie stand.
sie komme aus dem paradies,
und habe sich nicht ausgekannt.
aus den augen reibe ich sand,
den ich auf bärenpfoten fand.
dieser rieselt vom augenrand
genau in meine linke hand
am zu frühen tagesanfang.
symbolisch
man erfand schräge symbole
und bewarb deren sichtbarkeit;
man trug selbst auf der schuhsole
die dargestellte einzelheit.
neulich beim symbolwettbewerb
traf man sich mit rang und namen;
es ging um gedeih und verderb,
weswegen die besten kamen.
die symbole sind entstanden -
oft auf fragwürdige weise,
was nur wenige gut fanden -
doch die zahlten hohe preise.
zeitungen mit rankings gefüllt
wurden gratis ausgegeben;
die strassen wurden zugemüllt,
überall ist mist gelegen.
kurz nach jeder präsentation
folgte das archivritual;
es gab die legitimation,
dann das system ergab dual
für die öffentliche einsicht
den abdruck im symbolbericht.
die symbolzertifizierung
half den symbolwert zu heben;
die risikominimierung
kam der verwaltung entgegen.
symbolisch war die symbolik
die basis der tageskomik;
politik wie auch erotik
förderten die ökonomik.
wandeln
unruhe stört das gleichgewicht, -
woher sie rührt, ist mir nicht klar;
mag sein, dass mich der hafer sticht, -
irgendetwas ist sonderbar.
das irgendetwas sollte raus,
um sich zu manifestieren;
es will sich bilden und hinaus,
und ungewissheit verlieren.
endlich durfte es sich wandeln,
gut sichtbar in seiner gestalt;
es fing spontan an zu handeln -
so entwickelte es vielfalt.
wiener herzschmerz
oder
ein eu-schmerz im wiener herz
da stehe ich so an der bar, -
und trinke friedlich meinen wein;
ich denke, dass es freitag war.
doch das soll mir jetzt egal sein.
erst schien mir der abend normal,
als alltägliches ausklingen,
bis ein wiener original
neben mir begann zu singen.
er sang irgendein wiener lied, -
einen der bekannten schlager;
sogar mit einem super beat
für das raritätenlager.
wie er dann zu singen aufhört,
klatschen ein paar in die hände;
andere zeigten sich empört,
manchmal ist das so am ende.
ich fing mit ihm zu reden an,
wie es sich eben so ergibt;
fragt er, ob ich zuhören kann,
weil ihm einiges daran liegt.
ich sagte ihm, ich sei ganz ohr,
und erwarte das mir neue;
ich hätte nichts besseres vor,
weshalb ich mich darauf freue.
bevor er zu reden begann,
bestellte er zwei getränke,
und meinte: "alles gute mann,
ich sag' dir jetzt, was ich denke.
zur fortsetzung "ein eu-schmerz im wiener herz"
stiftstod
ein neuer stift schreibt am papier -
vorerst sind es ein paar worte,
über den mensch oder das tier
oder irgendwelche orte.
ich versuche schön zu schreiben,
was meine hand nun nicht versteht;
folglich lasse ich das bleiben,
und trachte, dass ein bild entsteht.
den abend hab' ich verkritzelt,
und mir so die zeit vertrieben, -
ein silberpfeilchen bespitzelt, -
und hab' den stift ausgeschrieben.
tierisch
hausfledermaus
tu' deine pflicht.
da sitzt die laus, -
du frisst sie nicht.
hausfledermaus,
dich ruft die pflicht!
an der katzentür
tanzt eine maus
vergnügt ihre kür;
im fledermaushaus
lacht das huhn dafür.
die hausfledermaus
stört alles nicht;
sie pfeift auf die pflicht,
und macht mit absicht
die katzentür dicht.
nur der hund
meint na und.
aus dem maul
stinkt er faul,
dreht sich um,
und bellt dumm.
süß
ich entdeckte auf der strasse
eine kleine konditorei;
eine finstere grimasse
sah ich vom kellner nebenbei.
der kellner stand vor dem laden,
und fluchte über die wirtschaft;
ich wollte nur süßes haben, -
sonst war ich mehr als nur geschafft.
das lokal war auffällig leer,
daher rief ich laut "guten tag!";
da kam auch schon der kellner her,
den ich um das tortenstück bat.
wie ich den kuchen erwerbe,
beginnt der kellner zu lachen,
und macht noch eine gebärde,
als würde er jetzt aufwachen.
über sein gesamtes gesicht
zog sich dieses breite grinsen,
sodass einem ins auge sticht,
noch mehr kostet sicher zinsen.
"das macht abzüglich dem rabatt
heute nur acht euro zwanzig,
weil die milch schon einen stich hat;
die ist leider etwas ranzig.
ich nehme sie ihnen heraus,
und pack' sie ihnen extra ein.
oder machen sie nichts daraus,
dann lasse ich es lieber sein."
"acht euro für einen kuchen?
der noch dazu verdorben ist?
danke ihnen fürs versuchen;
behalten sie sich ihren mist!"
ich hörte unschöne worte,
und wollte schleunigst verschwinden;
einen typ solcher sorte
muss man erst einmal finden.
hier war wieder zu erfahren,
freundlich sind menschen für geld;
sowas dürfen sie sich sparen, -
es gibt andere(s) auf der welt.
armes schwein
"du fette sau, ich liebe dich
genauso wie die alte kuh!
eines tages ernährst du mich,
und bringst das leder für den schuh.
einen mantel brauche ich auch -
sicher schon in diesem winter;
ich schenk' dir einen rosenstrauch, -
ein alter brauch steckt dahinter."
derart hat ein text begonnen,
der merkwürdig zu lesen war;
da bin ich darauf gekommen,
das leben ist doch wunderbar.
was kümmert mich ein armes schwein,
geschweige denn ein rosenstrauch?
ein schwein muss im burger sein,
und eine rose tut es auch,
die ich mir beim wirten kaufe,
und dann einer schnepfe schenke,
wenn ich mein letztes bier saufe,
weil ich etwas schönes denke.
mein braten liegt im supermarkt,
der rest interessiert mich nicht.
starb das schwein gar an herzinfarkt,
oder auch an seiner fettschicht,
ich will das alles nicht wissen.
mein stück schwein kommt aus dem packet,
das wird daheim aufgerissen,
und getan wie im kochbuch steht.
bei meiner rindviehallergie
muss ich ohnehin aufpassen;
meistens gelingt es irgendwie
die produkte sein zu lassen.
ich will das leben genießen,
anstatt dabei zu verdrießen.
ein stück
das stück lag unbeachtet da, -
nahe der ecke am boden;
jetzt, wo ich es hier liegen sah,
habe ich es aufgehoben.
es war auch noch ein einzelstück,
das ich meinen besitz nannte;
ich legte es wieder zurück,
weil ich es von früher kannte.
gedanken gab es zu diesem
ausschließlich des stückes wegen;
manche gab es, die es priesen,
schlechte kamen ungelegen.
die erinnerung erwachte, -
das stück war irgendwann wichtig,
als ich damit zeit verbrachte,
weil ich dachte, es sei richtig.
die welt ist nicht mehr die selbe,
machte die einsicht den anschein;
so wird sie vielleicht in bälde
wieder eine andere sein.
dieses stück ist unerheblich, -
kann es doch irgendeines sein;
ihm gebührt beachtung redlich,
doch die verdient ein jeder stein.
die einsicht, dass es existiert,
verursachte philosophie,
und ich habe zeit investiert, -
dank seiner guten energie.
ich kam auf neue gedanken,
die ich sonst nie gehabt hätte;
die einstellung kam ins wanken,
an dieser seltsamen stätte,
wo ich durch ein unnützes ding,
das jahre lang am boden lag,
mit den spinnereien anfing,
die ich überaus gerne mag.
seither liebe ich die sachen,
selbst wenn sie nur umherliegen;
wodurch ideen erwachen,
die sonst unbedacht versiegen.
begegnung
ja, jetzt erinnere ich mich, -
das ist aber schon lange her -,
da war ich ganz verliebt in dich,
und hoffte, es käme noch mehr.
bloss hast du mich nicht beachtet, -
die distanz hat mich abgeschreckt;
dann hab' ich freude betrachtet,
das hat meine neugier geweckt.
mittlerweile ist es zu spät,
ich bin anderem verpflichtet,
aber die möglichkeit besteht,
dass sich der horizont lichtet.
bitte gib mir deine nummer, -
ich melde mich gelegentlich;
und mach' dir ja keinen kummer.
treffe ich in der gegend dich
immer so um diese uhrzeit?
vielleicht sehen wir uns wieder,
dann lassen wir die zickigkeit,
und setzen uns am platz nieder,
wo wir schon letztes mal waren.
erinnerst du dich denn nicht mehr?
so ungefähr vor drei jahren
begeisterte uns die bank sehr.
dort können wir ja hingehen,
wenn wir uns irgendwann sehen.
ich wünsch' dir einen schönen tag,
und glaube mir, dass ich dich mag.
eule
wo eine eule einst meinte,
"du schande, heule!", und weinte,
sprach sie mich unerwartet an,
und fragte, wie ich mensch sein kann.
völlig aus dem konzept gebracht,
fühlte ich mich losgerissen;
"das hättest du dir nie gedacht,
ich finde das auch beschissen",
gab ich der eule zur antwort.
mich durchbohrte ihr weiser blick,
"du benötigst wohl den denksport,
mag sein, es war ein missgeschick."
kurze zeit später war sie fort.
vertagte fantasie
dem ganzen tut das schlechte gut;
die dunkle hälfte braucht das licht.
eiskalt zirkuliert böses blut
aufgeheizt durch seine absicht,
wo frische zellen entstehen,
um irgendwann zu vergehen.
der kreis steht nie im mittelpunkt,
um den sich die dinge drehen;
das kipferl in kaffee gedunkt
ist nur kurze zeit zu sehen.
einmal mehr ist die tasse leer, -
ein volles heferl muss noch her.
der tag endet wie er beginnt
wenn man sich auf die nacht besinnt.
langsam erkenn ich zu sein,
und lebe in den tag hinein.
realitätsbezogenheit
ist wieder einmal angesagt;
zum spinnen bleibt mir später zeit,
die fantasie wird jetzt vertagt.
mohnel
mobil o
hne
elektronik
du, ich hab' ein geheimnis,
das weiß hier niemand weit und breit:
weil ich noch keinen hinein ließ, -
in die welt meiner einigkeit.
es ist noch niemand eingeweiht;
schließlich darf sie niemand wissen,
diese wichtige kleinigkeit,
die ich dem alltag entrissen
und mutig geändert habe,
weil es mich schon lange quälte,
dass ich etwas bei mir trage,
was mir bisher niemals fehlte.
man kann niemandem vertrauen,
in unserer rastlosen zeit;
auf deine schweigsamkeit bauen
ist eine selbstverständlichkeit.
ich muss wirklich von glück reden,
dass es noch menschen wie dich gibt;
man trifft sie selten im leben,
was wohl an der gesellschaft liegt.
du würdest nie darauf kommen,
was ich just heute anders tat;
die wette hätt' ich gewonnen,
und gäbe es nur pech am tag.
ich werde dir jetzt verraten,
was du ansonsten nicht erfährst,
bevor es die geister taten,
die du aus neugierde begehrst.
ich habe kein handy bei mir;
so kann mich niemand erreichen;
ich bin wirklich handylos hier,
um es mit "sonst" zu vergleichen.
gib zu, du hättest nicht gedacht,
dass man handyfrei leben kann;
ich habe den versuch gemacht,
und hatte sogar spass daran.
berichterstattung
es traten heute zum kampf an,
gier defensiv, neid offensiv,
als die ratlosigkeit spontan
die initiative ergriff,
um die gegner abzulenken.
parole boten toleranz,
und sehr engagiert mitdenken;
respekt blieb heute auf distanz.
fairness pfiff zur ersten runde, -
sie endete unentschieden
vorzeitig nach einer stunde.
heute sollte niemand siegen.
rein zufällig war er im land,
und ist in den ring gestiegen,
dieser fragwürdige niemand.
nichts ist von allem geblieben;
sie hatten es selbst in der hand.
vermutet werden intrigen
im engeren kreis beim vorstand.
die nachforschungen obliegen
den zuständigen im verband.
sch(m)erztherapie
irgendwann werde ich lachen -
richtig lachen - aus dem herzen;
zur zeit hindern mich im rachen
permanent furchtbare schmerzen.
ich würde so gerne schreien,
um den schmerz herauszureissen;
will ich mich von ihm befreien,
darf ich ihn nicht mehr zerbeissen.
für die vorfreude ist kein platz, -
ich habe schon genug von ihr -
hoffentlich finde ich den schatz;
vergeblich suchte ich ihn hier.
da wo die suche endete,
wurde mir plötzlich sonnenklar,
dass mich illusion blendete,
wo doch alles ganz anders war.
jetzt denke ich darüber nach,
ob ich daraus mehr lernen kann,
oder ob ich lieber einfach,
die nette erkenntnis daran
als solche in ehren halte,
weil ich mein lehrgeld bezahlte.
was kümmert mich vergangenheit,
ist doch die gegenwart präsent;
aus der zukunft kommt soviel zeit,
die bestimmt meinen schmerz verbrennt.
die schmerzen werden verschwinden,
und ich werde ihnen folgen;
um meine ruhe zu finden,
muss ich mein grab nicht vergolden.
mich wird sicher nichts aufregen,
sogar ich selbst lasse mich kalt, -
denn ich muss nicht mehr erleben,
was früher noch als wichtig galt.
das schreien kann ich mir sparen, -
es wird die schmerzen nicht heilen;
irgendwann will ich erfahren,
nurmehr mein glück zu verteilen.
irgendwann steht in den sternen,
was alle beitragen können;
dann werden sie es entfernen,
um es niemendem zu gönnen.
mir wird das gar nichts ausmachen,
wenn ich anderes betrachte;
und ich werde schallend lachen,
weil mein gefühl freude brachte.
(un-)zufriedenheit
viele menschen brauchen lügen,
und ich frage mich nach dem grund;
oder soll ich mich dem fügen,
denn besser ist, ich denk': "na und".
mein umfeld will ich verstehen,
um mich darin wohl zu fühlen;
und ganz davon abgesehen
in meinen gedanken wühlen.
die wahrheit will man nicht wissen,
und wird deswegen beschissen;
doch ist die scheiße nett verpackt, -
quasi profitabel gekackt,
lässt sie sich begehrt verkaufen.
solange das so funktioniert,
wird selbst mit einem scheißhaufen
zumeist rentabel abkassiert.
ich wurde derart erzogen,
denn es hat sich lange bewehrt;
schuld sind die bösen da oben,
weil jeden nur sein ego schert.
es mag durchaus ganz anders sein,
als ich mir alles vorstelle;
doch zu manchem sage ich nein,
und suche des übels quelle.
schlimm ist die unzufriedenheit,
wenn diese sich in einem staut;
latenter schmerz bildet das leid,
das einem das leben versaut.
um einen freund zu zitieren,
mahnt sein spass nebenbei den sinn,
doch sehr prägnant zu skizzieren,
wovon ich nun betroffen bin.
"i can get no satisfaction,
all i get is an erection."
das ist sicher übertrieben,
wenngleich vom gesamten der teil
wider den inneren frieden,
und somit ein großes unheil.
"feigheit behindert die wahrheit",
meint die analyse zum schluss,
der ich in dieser wirklichkeit
uneingeschränkt zustimmen muss.
von "schuldfrage bis zum tabu"
lässt sich viel argumentieren;
sinnlos frage ich mich "wozu?".
"warum" zu interpretieren
könnte eher dazu führen,
alternativen zu stützen,
die das positive schüren,
um der hochkultur zu nützen.
da man sich nur selbst ändern kann,
will ich das sofort probieren;
vielleicht werde ich irgendwann
als gewinner triumphieren.
illusionsdiebstahl
lässt der vogel sein gefieder,
lege man sich besser nieder, -
stand in diesem schundblatt drinnen,
um den unsinn zu beginnen.
er saß andauernd beim nachtmahl,
doch diesmal war es wirklich spät;
fast alles war wieder normal,
nur nicht seine realität.
man hat bei ihm eingebrochen,
und die illusion gestohlen;
dabei wurde ihm versprochen,
diese baldigst abzuholen.
er hat sich zu den festwochen
der schweren depression wegen
heimlich zu hause verkrochen,
und war beim nachtmahl gelegen.
gedanken zum tag
es ärgern einen die leute,
solange diese wichtig sind;
manchmal ist man in der meute
dem schönen gegenüber blind.
ich möchte mein bestes geben,
um sinnvolles beizutragen;
ich will das leben erleben,
und mich heute nicht beklagen.
mein versuch mich aufzuraffen
soll mir einmal mehr gelingen;
das mögliche ist zu schaffen, -
die kraft dafür aufzubringen.
unverstanden
beim cola sitzt der dreadlockfreak,
man sieht in gleich mit einem blick.
plötzlich kommt ein punk an die schank,
und bezahlt mit seiner karte;
urtypisch ist der biergestank,
genau wie ich ihn erwarte.
der sandler im luxuswagen
parkt vor der tür in zweiter spur;
er kam herein, um zu fragen,
"wer kauft meine goldene uhr?"
ich trinke noch schnell einen schnaps,
bevor ich zur arbeit gehe;
das ist gut gegen den kollaps,
wenn ich das elend hier sehe.
als das buch die buche war
dieses buch ist schön gewesen.
der umstand war die ursache
selbiges mir durchzulesen;
so kam, dass ich jetzt noch lache.
dieses wesen kann man lesen,
und mir fällt dabei spontan ein,
das buch sei daher ein wesen;
dies wiederum wird wohl so sein.
"die henne flog am bumerang
quer über die ganze wiese;
sie folgte dem inneren drang
nach einer längeren krise,
einen gockel zu besuchen,
den sie bei der gurkenernte
wegen des brösels vom kuchen
rein zufällig kennenlernte."
stand da einleitend geschrieben.
ich musste darüber lachen;
auf dem bumerang zu fliegen,
würde sicherlich spass machen.
warum ist das ein wesen,
könnte man sich sicher fragen;
genau das ist hier nachzulesen,
statt den umstand zu beklagen.
energie wurde verwandelt, -
durch schaffen der menschlichen hand;
wovon die geschichte handelt,
welche nach diesem unsinn stand.
ein lebewesen ist das buch nicht,
doch entstand einmal aus einem;
das ist die basis der ansicht,
möchte ich jedenfalls meinen.
einst kam das holz von einem baum,
der einmal irgenwo lebte;
er stand in seinem lebensraum,
bis man ihn eben umlegte.
dieses buch entstammt dem leben,
hat mithin seine richtigkeit,
und die geschichten belegen
eine energie ihrer zeit.
die worte sind handgeschrieben, -
ideen wurden manifestiert;
die kraft ist als wort geblieben, -
man hat energie investiert.
das buch entsteht und es verfällt, -
ihm geschieht wachstum und reife;
sein schicksal sei dahingestellt,
wenn ich es wieder ergreife.
dieses buch ist vollgeschrieben,
weswegen es jetzt lesbar ist,
es kann stehen oder liegen,
und gab es in der nähe zwist,
sah man es sogar beim fliegen.
es gibt menschen, die behaupten,
dass im buch eine seele sei,
und meine these nicht glaubten;
jede meinung steht allen frei.
daher will ich hier noch schreiben,
die meinungsvielfalt zu schätzen;
ich will offen dafür bleiben,
meine meinung zu ersetzen.
vom sinn vertragen
als sich goethe im grab drehte,
um von schiller zu erfahren,
warum der hahn zu früh krähte,
gackerten die hühnerscharen.
er habe das vorhin bemerkt,
weil ein stein plötzlich rollte.
das hat den aufruhr noch verstärkt,
da man den wurm finden wollte,
der in diesem unsinn steckte,
und den hahn viel zu früh weckte.
die wolke am rundweg
die wolke - vom wind getrieben -
hinterließ am himmel spuren;
sie hat ihren weg beschrieben, -
mit geschaffenen figuren,
und wollte ihr ziel erreichen,
wohin sie den regen brachte.
da gab ihr der blitz ein zeichen,
bevor er zu boden krachte,
wo er ein feuer entfachte,
welches rasend schnell um sich griff;
die wolke sah das, und dachte,
es wäre von ihr sicher wiff,
ins geschehen einzugreifen,
und vom weg hier abzuschweifen.
sie begann deshalb zu regnen,
um das feuer zu bekämpfen,
wie dem fluss den weg zu ebnen,
die glutnester auszudämpfen.
der fluss wusste, was sich gehört,
und trug die wolke an ihr ziel,
wo sie von allem ungestört
aus dem wasser ans ufer fiel.
sie ist zur quelle geronnen,
und rechtzeitig angekommen;
so hat sie sich zeit genommen,
und ist im brunnen geschwommen.
ein kübel brachte sie ans licht,
wo sie begann zu verdunsten;
die wolke beschwerte sich nicht,
denn es war zu ihren gunsten,
wieder zum himmel zu steigen,
und den kreislauf fortzusetzen;
es gelang ihr aufzuzeigen,
ihr abenteuer zu schätzen.
diese geschichte ist auch
als kostenlose kurzgeschichte
im e-book format erhältlich
kopfknopf
so ein kopfknopf kommt in den topf -
bestimmt für geknackte nüsse -
geschmückt mit einem pferdezopf, -
voller geistiger ergüsse,
weil am faden der erkenntnis
noch ein platz für ihn übrig war.
was ist, soll so sein - man kennt dies,
der kopfknopf stellt die ansicht dar.
die gedanken sind befangen,
wo sie um den knopfrand kreisen,
und den neuen abverlangen,
ihre inhalte zu preisen.
die sonne ist aufgegangen,
der kopfknopf ist vergangenheit,
wenn träume im dasein hangen,
prägt fantasie die tageszeit.
momentan
schuld war nur der moment daran,
dass etwas geschehen sollte;
ein weiterer kam irgendwann,
der nur einfach da sein wollte.
das leben ist ein auf und ab,
oft ein fluss der turbulenzen,
und von der wiege bis zum grab
eine suche nach den grenzen,
die man eines tages findet,
wenn der moment gekommen ist,
in dem die neugier verschwindet,
die man danach nicht mehr vermisst.
zuversicht
einer hat mir vorgelesen,
was jeden schwachsinn übersteigt;
aber es ist nett gewesen,
doch hat nichts neues aufgezeigt:
"da trafen sich vier gottheiten, -
buddha, gott, allah, manitou, -
zur bewältigung der zeiten,
und absolvierten dies im nu.
ein tagespunkt war zu schwierig,
um eine lösung zu finden;
die menschen waren zu gierig,
das war schwer zu unterbinden.
sie beschlossen aus diesem grund,
das problem jetzt aufzuschieben,
und taten allen kräften kund,
sie mögen das übel lieben.
alle waren einverstanden
die tatsache zu ertragen,
und sich über diese schanden
nicht unnötig zu beklagen.
die dinge nahmen ihren lauf, -
so vergingen die epochen,
und eines tages kam man drauf,
man habe davon gesprochen,
doch leider ist nichts geschehen;
man beschloss es anzugehen.
sie sind zusammengekommen,
und besprachen neue wege;
sie haben sich vorgenommen,
dass man dem mensch zwar vergebe,
doch hat er endlich zu lernen,
seine umgebung zu schätzen,
sonst müsse man ihn entfernen,
und die grundregeln verletzen.
da kam die rettende idee,
die allen gleichzeitig einfiel;
man meinte, was war ist passé, -
was wird, entspricht dem hohen ziel.
so schufen sie das gegenteil
zur erhaltung des gleichgewichts,
und erachteten das unheil
um einiges besser als nichts.
das problem war so erledigt,
und man gewann an zuversicht,
dass das leben unbeschädigt
der ewigkeit des seins entspricht."
weiter geht's
"es war am verflixten morgen -
während der kalten jahreszeit,
in der krähen tauben morden -
kurzzeitig die gegebenheit
verlassen von allen geistern
doch das aufstehen zu meistern.
es folgt der gewohnte wille,
den ich schon ewig beklage;
wo zum henker ist die brille,
ist was ich mich wieder frage.
die weiteren tätigkeiten
geschahen damals ungewohnt.
durch wegfall von kleinigkeiten
ließ ich mich vom stress verschont.
es fiel fast alles zu boden,
nur der wecker flog nach oben;
von der brille bis zum teller
flogen alle dinge schneller,
als ich jeweils reagierte.
die neuanschaffungsliste wuchs, -
der laptop war schon der vierte,
er tat nach dem fall keinen mucks.
das budgetieren zu verschieben
war eine der vielen folgen,
denn es ist nichts mehr geblieben,
um das geldloch zu vergolden.
also hieß es wieder sparen,
und auch mehr zu hause bleiben;
wenn auch ein paar feste waren,
die es daher galt zu meiden.
genau so, wie der tag bagann,
ging es danach ungut weiter;
zu viel zerbrach, das brechen kann.
ich dachte, "komm, nimm's noch heiter."
die freundin ist ausgezogen, -
zu mittag ist sie gegangen;
abend hätt' ich sie betrogen,
doch bin beim wirt gehangen,
wo ich den kummer ertränkte,
weil mich zu viel schmerzhaft kränkte.
man hat mein auto gestohlen,
das war der erste schock am tag;
ich musste mir ersatz holen,
was am weg zum arbeitsplatz lag.
ins büro kam ich viel zu spät,
und wurde fristlos gekündigt;
und weil keine hoffnung besteht,
hat man mich um vier entmündigt.
das ist jetzt drei monate her,
seit dem ist manches geschehen;
mein schicksal machte es mir schwer
ein wenig hoffnung zu sehen.
vielleicht stirbt die hoffnung zuletzt,
wenn ich bereits vergangen bin;
damals hielt sie mein grab besetzt, -
mir fehlte jeder lebensinn.
infolge der ereignisse
hab' ich die wohnung verloren;
so zog ich ins ungewisse, -
dabei hab' ich mir geschworen
trotz allem nicht auftzugeben,
und mich wieder zu errappeln,
um meinen sinn zu erleben,
anstatt dem pech nachzuzappeln.
es geht mir bereits viel besser, -
seit kurzem bin ich hier daheim;
die neue freundin ist kesser,
will man doch nicht alleine sein."
---
warum er mir das erzählte,
ist letztendlich unerheblich;
es war der weg, den er wählte
für sein leben maßgeblich.
relativ normal
manches war früher abnormal,
das gibt es heute überall;
anderes war früher sitte,
was heute als unmöglich gilt.
die wahrheit tendiert zur mitte,
wo "normal" die erwartung stillt.
wer kann den anfang beweisen,
oder das ende bestimmen?
wie schön durchs leben zu reisen,
und täglich neu zu beginnen.
zur unwahrheit
sie erzählen die gerüchte
gern am sonntag nach dem beichtstuhl;
man versorgt gewohnte süchte,
sowie auch den geschichten-pool.
hungrig nach den neuigkeiten
steigt die stimmung je glas weiter.
man hört viele unwahrheiten, -
doch wird davon kaum gescheiter.
manche brauchen es zu ätzen,
wie unfähig die anderen sind;
hilft es dabei sich zu schätzen,
schiebt man die wahrheit in den wind.
die uhr hat mittag begonnen,
ein paar ordern den letzten trunk,
"ein schicksalstag sei gekommen,
bald gäbe es politisch stunk.
noch drei monate bis zur wahl,
und fünf bis heiliger abend;
zwei und vier ergibt sechs als zahl -
einem sei die zahl nichtssagend."
eine runde extra bestellt
da sofort der bürgermeister,
damit er seinen job behält, -
und preist beim trinkspruch die geister,
denn in jedem glas sei ein held.
ich bin nur unweit gesessen -
und entschloss mich noch zu speisen;
so bestellte ich mein essen,
um danach weiterzureisen.
seit neun schlage ich die zeit tod,
und warte auf den zug um zehn;
der magen knurrt für mittagsbrot,
doch war der zustand kein problem.
ich verfolgte das geschehen
am stammtisch schon von anfang an;
außer ich musste aufstehen,
damit ich wasser lassen kann.
sehr wenig hielt ich für wichtig,
vieles war wirtshausgerede;
egal, ob falsch oder richtig;
wenn ich es zum besten gebe,
würde es den rahmen sprengen,
selbst wenn mir reime gelängen.
das wenigste war merkenswert,
doch hat mich nachdenklich gestimmt,
was man wie teilweise erfährt,
wenn respektlosigkeit beginnt.
der dorfidiot dieser gegend,
diente allerlei geschichtem;
einsam oben am berg lebend
rede er mit bösewichten.
lang hat man ihn nicht gesehen,
doch unlängst hatte er besuch;
fremde sah man zu ihm gehen;
sicher laste auf ihm ein fluch.
zuletzt sah ihn die müllersfrau
beim suchen von pilzen im wald;
daheim war ihre wäsche grau,
und ihre pilze waren alt.
es ginge dort mit teufeln zu, -
der müller war augenzeuge;
ach ja, ihr fehlte auch ein schuh -
sehr zu des müllers frau freude.
mich machten zwei dinge stutzig;
ist es auch weiter nicht wichtig,
ist das gerücht für mich schmutzig,
und mit sicherheit nicht richtig.
es war genau vor drei tagen,
da ging ich am berg spazieren,
und sollte dabei pech haben,
oder musste es passieren.
mich faszinierte die landschaft,
und ich übersah einen stein;
ich hatte schon recht wenig kraft,
und rutschte in ein loch hinein.
ich konnte nicht gleich aufstehen,
und mir war nicht wohl zumute;
zum glück wurde ich gesehen,
das war im unglück das gute.
ein mann mit verwildertem bart
half mir wieder auf die beine
in sehr beeindruckender art,
wie ich es nur selten meine.
er machte mir einen umschlag;
da dauerte es zwei stunden,
bis ich nicht mehr am boden lag,
und der schmerz war überwunden.
er hat mich mit wasser versorgt, -
dieser retter in meiner not, -
und eine flasche wein entkorkt;
ohne ihn wäre ich jetzt tod.
dann hat er mich eingeladen,
bei ihm zu hause zu essen,
dafür war ich gern zu haben,
doch war nicht darauf versessen.
er war ein sehr freundlicher mann,
und wohl ein guter gastgeber, -
was ich bestimmt so sagen kann, -
weniger ein bodenleger.
im kurz geschnittenen rasen
beim haus aus stein und auch metall
hoppelten am boden hasen,
und scheiben fehlten überall.
ansonsten war es sehr sauber,
sowie die mahlzeit extrem fein;
es war ein nettes geplauder, -
das flair lud mich zum bleiben ein.
in der nähe der nächsten stadt,
wohin meine reise führte,
war, was sich zugetragen hat,
etwas, das mich tief berührte.
etwa eine woche später
bereits in aller herrgott's früh
gab es für mich übeltäter
auf grund von einem déjà-vu.
in unweiter bahnhofsnähe
am sonntag vor der kirchenzeit
trank ich kaffee im "zur krähe",
und um mich herrschte heiterkeit.
düster hat es ausgesehen,
zu recht trug der wirt den namen;
über jedem tisch zwei krähen,
hielten kleine landesfahnen
in ihren schnäbeln in kreuzform,
was ich sehr abstoßend empfand.
den kaffee nahm ich mitsamt korn
zum lockern von meinem verstand.
ich hörte diese geschichte
über des müllers frau wieder.
ihre wahrheit ist zunichte;
die glaskuh will milch vom tiger.
mich wundern ein paar umstände,
die ich mir nicht erklären kann;
oder liebt man die legende
von irgendeinem fremden mann?
hat man vielleicht den mann gemeint,
der mich aus der not befreite?
wo ist das gerücht aufgekeimt, -
warum ist's dass' sich's verbreite?
hat jedes dorf einen dummen?
werden lügen je verstummen?
im netz sind genügend seiten
mit sprichwörtern und zitaten
zum dem thema "unwahrheiten",
welche vom wundern abraten.
schätzen wir die redefreiheit!
ich bin froh, dass wir sie haben,
und liebe das schöne der zeit
statt den abschaum zu beklagen.
stein am herzen
verzeih mein beschämtes trauern
um meine eingeschlagenen,
als steine liegenden mauern,
die über eingegrabenem
überfluss der vergangenheit
den weg zum herzen blockieren.
ich suche schon die ganze zeit
mich nicht weiter zu mokieren,
dass der leere bohnentiegel
das tropfen im ruinenraum
knapp neben dem seelenspiegel
unter dem morschen lebensbaum
lange nichts mehr aufnehmen kann.
wo finde ich den ausgang wann?
unpassend
ich wusste nichts anzufangen,
geschweige denn abzuschließen;
da bin ich dort hingegangen,
und wollte die zeit genießen.
ein paar nette menschen treffen,
vielleicht freundschaften gewinnen;
keine hunde, die nur kläffen,
sobald andere beginnen.
ein platz war ganz hinten noch frei,
darum ließ ich mich dort nieder;
schweigend nickten zum gruss die drei,
und starrten nur, - ich ging wieder.
an der bar war man ignorant,
der ober sehr herablassend;
so bin ich bald davongerannt, -
da bin ich leider unpassend.
verbesserung
ich kann mich vage erinnern,
es ist schon dreißig jahre her,
dass sich die zeiten verschlimmern;
da war ich jung und wollte mehr.
die fünfunddreißig kriegsherde
wurden in der zeitung genannt, -
so oft haben auf der erde
feuer der aggression gebrannt.
der kalte krieg dauerte an, -
als distanz der supermächte,
weil man miteinander nicht kann.
schlagzeilen um folterknechte
kamen ebenso zu tage,
wie so manche spionage.
treffpunkt war die friedensdemo
als eine selbstverständlichkeit;
gegen krieg gibt es kein veto,
nur samen für mehr einigkeit
hin zur menschlichen blütezeit.
fortwährend ticken die uhren,
vieles ist anders geworden;
man änderte teils strukturen,
und ist bei zeiten gestorben.
gibt es mehr lebensqualität?
haben wir die erde gepflegt?
wird es, dass der friede entsteht?
wo wird der weg zum glück gelegt?
es wird global weiter zerstört,
wo man um macht mit waffen kämpft;
apelle bleiben ungehört,
der optimismus wird gedämpft,
dass die menschheit zivilisiert
bleibenden frieden initiert.
man tritt das leben mit füssen,
oft auch nur, um recht zu haben;
mit dir frieden zu begrüssen
möchte ich im herzen tragen.
krisenschluss
ich will die krise verkaufen!
oder wer kann sie verwenden?
verpackt mit mascherl und schlaufen
kann ich sie dem teufel senden.
oder wer will sie mit der post?
selbstverständlich eingeschrieben,
perfekt verschweißt gegen den rost
soll sie der empfänger lieben.
zur not kann man sie verschenken,
und den staatsbesuch beglücken;
schließlich muss man an ihn denken.
also kriegt er sie in stücken
zu diplomatischen worten
nach einem brauch je bundesland
an acht verschiedenen orten, -
das nimmt man lokal in die hand.
sonst bleibt nur sie zu entsorgen,
und den müll zu exportieren;
als beschäftigung gleich morgen,
um ihr ende zu forcieren.
revolution
die innere revolution
beginnt bei einer erkenntnis;
sie existiert in der vision
gedeihend je nach verständnis.
die eigenverantwortlichkeit
um meinen inneren zustand
fortwährender sorglosigkeit
liegt ausschließlich in meiner hand.
in der tiefe meines lebens
schlägt der puls meines betrebens
im strudel des seins vergebens.
zu oft schwimme ich mit dem fluss,
mir einbildend, dass dies sein muss.
nachschrei
heiteres beruferaten
war vor langer zeit sehr modern;
einige der kandidaten
errät man vielleicht noch gern.
wem könnte der nachruf gelten,
den hier dieses rätsel beschreibt;
noch lebt er in diesen welten,
und man hofft, dass es lang so bleibt.
"er starb als gefeierter held
an einer leberzirrhose.
der alkohol war seine welt
aus der flasche oder dose.
wer könnte damit gemeint sein, -
gibt es ein alkoholproblem?
ohne niemals, aber mit - nein,
der geist in flasche nummer zehn
bringt stimmung in ein glas hinein.
wie kann ich mich unterstehen
dabei ein problem zu sehen?
im geschichtsbuch wird geschrieben,
welches amt er bekleidete,
doch ihm ist sein ruf geblieben,
den man ihm einst ankreidete;
bei alkoholischer präsenz
selbst innerhalb der prominenz."
zuerst folgt der einsendeschluss,
erst dann der alkoholgenuss, -
am besten gleich im überfluss,
sowie ein jeder trinken muss,
dem der glaseigene meister
der alkoholischen geister
eine erkenntnis prophezeit,
damit die sucht dem tod verzeiht.
weihnachtsfeuer
das jahr treffen sich acht winde
aus allen himmelsrichtungen,
damit sie dein licht verbinde, -
gemäss den weisen dichtungen.
am himmel fliegen kometen
deiner energie erlegen
in die nähe des planeten,
um dir die ehre zu geben.
ihre ankunft ist schon sehr bald,
komm rasch, entzünde dein feuer
für die höhere gewalt
zum frohen weihnachtsfest heuer.
feuer ist heuer zu teuer ...
entstanden
in dem kleinen gassenlokal
sitzen zwei männer zusammen,
und reden - soweit ganz normal
woher die menschen abstammen.
sie debattieren angeregt
über viele möglichkeiten,
und man ergründet unentwegt
fragwürdige gegebenheiten.
beide meinen recht zu haben, -
man widerspricht sich nur bedingt,
um seine meinung zu sagen;
was zunehmend schwerer gelingt.
sie reden aufeinander ein,
ohne dabei zuzuhören;
keiner der beiden ist allein, -
einsamkeit würde sie stören.
die leeren gläser werden mehr,
man spricht fortwährend dasselbe;
"herr ober, zahlen bitte sehr",
die sperrstunde ist in belde.
daheim erzähl ich meiner wand,
wie sinnlos der abend verlief;
ich weiß zwar nicht, was sie verstand,
doch sehe ich das positiv.
kristallkugel
von augenpaaren angestarrt
strahlte die kristallkugel licht
grell schillernd färbig wie auch zart
durchflutend ihren wirkungsraum,
wo man dir die zukunft verspricht -
als einen märchenhaften traum.
ein schleier als magisches tuch
deutet dir weiterzugehen,
man erwartet deinen besuch
wo die winde brennend wehen.
die kette beschwert den vorhang
in der offen stehenden tür;
ein juwel als blickfang
blockiert dein gesundes gespür.
durch strahlende faszination
aus dem glitzernden edelstein, -
die entspannende illusion
verdient, ewiger glanz zu sein.
ein brutaler übeltäter
schaffte den stein zu entwenden;
so vermochte der verräter
die ewigkeit zu beenden.
denkausflug
der mensch ist von sich überzeugt;
er hat nicht viel dazugelernt,
wo er sich seinem schicksal beugt, -
von den möglichkeiten entfernt.
die wesen waren gezwungen
den lebensraum zu verlassen;
dem mensch ist niemals gelungen
ihr bestehen zu erfassen.
die wesen aus den urzeiten
sind bereits länger vorhanden,
als wir so obergescheiten
erst vor kurzer zeit entstanden.
wer sie findet wird bemerken,
sie sind gästen gut gesonnen;
willst du deine sinne stärken,
bist du in frieden willkommen.
lebensliebe
vergangene erfahrungen
machen einen oftmals klüger; -
ob mancher offenbarungen
ärgert man sich noch darüber.
die menschen lügen einen an,
ungeniert kocht man gerüchte;
weil ich das nicht ausstehen kann,
ist mir danach, dass ich flüchte.
was man hört, ist beleidigend, -
sich darüber ärgern verkehrt -
"sie dürfen einen reinigend",
was man praktisch lieber entbehrt.
die lebensfreude zu bewahren
wird einem mancherorts erschwert;
die details kann man sich sparen,
damit man seinen groll nicht nährt.
die flucht ist eine möglichkeit,
doch zumeist die schlechteste wahl;
die distanz schafft erträglichkeit,
und gerechtigkeit das schicksal.
ich wünsche schlechtem das gute,
sowie den menschen den frieden,
denn mir ist danach zumute,
das leben würdig zu lieben.
vibrationen
die gentechnik hat es geschafft,
dass die bananen vibrieren;
sie geben ein gelee als saft,
um genuss zu stimulieren.
der erfinder wird gefeiert,
medien bringen den erfolg;
die details werden verschleiert,
doch sein mittel wiegt man mit gold,
weil auch zucchini und gurken
wie bananen funktionieren.
selbst ein rückgang der geburten
ist schon zu prognostizieren.
das übervölkerungsproblem
auf der leidgeprüften erde
ist bis zum jahr dreitausendzehn
eines, das nie wieder werde.
vibrieren wurde erfunden,
um die logistik zu stützen,
damit früchte wie gebunden
den platz bestmöglich benützen.
seit gemüse vibrieren kann,
wird ansonsten keines gekauft;
vielleicht hat man falsches getan,
wenn alles ganz anders verlauft.
sprachfreiheit
das spiel der sprache mit wörtern
ist oftmals äußerst aufschlussreich,
um das neuland zu erörtern, -
völlig losgelöst vom vergleich
mit meinem eigenen weltbild.
dort, wo keine regel mehr gilt,
prägen gedanken die freiheit
allumfassender ewigkeit.
fremde
hast du mir eben zugenickt?
mir ist es so vorgekommen.
ich habe zu boden geblickt,
und nur ein gefühl vernommen.
verzeih, dass ich gefragt habe;
zu stören war keine absicht.
ich finde es jammerschade, -
entschuldige meine ansicht,
dass du kein interesse hast,
dich mit mir zu unterhalten;
oder bist du in großer hast,
um deinen stress zu gestalten?
ich lasse es besser bleiben,
fremde menschen anzusprechen;
und begnüge mich zu schreiben,
um aus dem trott auszubrechen.
der musiker
eine verschwindende stille, -
von hohen tönen begleitet
war laut testament sein wille,
den er heute vorbereitet.
er zweifelte noch ein wenig,
ob nur hohe töne reichen;
am ende klingt es zu selig,
und er begann zu vergleichen.
er änderte ein paar takte,
und mischte tiefen sound hinein;
weil ihn der übermut packte,
baute er etwas rhythmus ein.
drei achteln schienen angebracht, -
die trinken freunde nebenbei,
sobald er seinen abgang macht;
wahrscheinlich sogar mehr als drei.
nur ein paar monate danach
erlag er seiner atemnot;
es war das letzte, das er sprach
leise "spiel mir das lied vom tod."
der satz wurde aufgenommen,
weil das diktafon aktiv war,
und man ist zum schluss gekommen,
sein letzter wille sei machbar.
sein werk als wahres testament
blieb uns bis heute verborgen,
...
man könnte es so fortsetzen:
...
denn er ist im falschen moment
ganz überraschend verstorben.
oder etwas mehr wertschätzen:
...
denn es ist im falschen moment
zu einer schmierage geworden,
die unbeachtet liegenblieb.
ein wenig anders ausgedrückt
war wichtig, dass er sein werk schrieb;
denn ihm ist die freude geglückt.
wenn ich am morgen aufwache.
ist fast alles ansichtssache.
vorbild
vielleicht bin ich zu dumm für dich,
und irgendwann verstehst du mich;
schließlich ist das meiste möglich,
wie das allerbeste löblich.
es wäre soviel wünschenswert,
nur leider läuft's real verkehrt,
was in mir die gewissheit nährt,
dass die hoffnung die falschen schert.
die mehrheit wünscht sich den frieden
bei vernünftiger politik;
woran mag es also liegen, -
und ich bezweifle missgeschick -
dass die menschen sich bekriegen?
wir sind alle angehalten,
eine zukunft zu gestalten,
die für immer ein vorbild bleibt,
oder lassen dummheit walten,
bis das ende geschichte schreibt,
die als vergangenheit besteht,
und in vergessenheit gerät.
weihnachtsmuffel
ich würde mir gern vom christkind,
lebensfreude schenken lassen, -
und das der weltfriede beginnt
wäre zur freude der massen.
es bleibt wohl mein wunschgedanken,
dass sich menschen nicht mehr töten;
werden menschen immer zanken
und die erde mit blut röten?
die gründe liegen auf der hand -
voll trauriger abscheulichkeit;
den frieden hindert der verstand
an konstanter beständigkeit.
den menschen soll es gut gehen, -
doch dieser wunsch ist irreal;
so will ich kein christkind sehen,
und mir ist weihnachten egal.
das ganze affentheater
ist nur ein großes wirtschaftsfest;
glücklich macht es meinen kater,
wenn man ihm den fisch überlässt.
liebe
ich bakam diesen netten brief,
und lachte mich ausgiebig schief.
hallo du!
wenn du der liebe begegnest,
dann grüsse sie bitte von mir;
und falls du ihr den weg ebnest,
sag ihr, sie sei willkommen hier.
ich bin ja schon so neugierig,
wer diese liebe eigentlich ist;
oder ist das gar zu schwierig,
weil jeder ihr so viel beimisst?
also mach' mir den gefallen,
die liebe günstig zu stimmen,
sonst werde ich wieder lallen,
und muss mich aufs glas besinnen.
glaubst du, hast du auch noch den mut,
sie um ein stück zu bitten?
ich bin sicher, du bist so gut,
den wunsch bei ihr einzukippen.
mit sicherheit hast du das glück,
der liebe sympatisch zu sein;
ich freue mich schon auf ein stück,
ein wenig größer wäre fein.
vielen dank für deine mühe, -
nimm es bitte einfach heiter;
falls ich brenne und verglühe,
dann schenke die liebe weiter,
denn ich mit mich - wir lieben dich.
alles gute selbstverständlich
und auch viel erfolg letztendlich!
noch dazu, sei besser als du,
ich wünsche dir liebe dazu!
---
tja, - so manches kann man geben,
doch vieles muss man erleben ...
der teufel und der schweinehund
der teufel litt zu jener zeit,
als die menschen an ihn glaubten
mit schmerzhafter betroffenheit
während die kohlen verstaubten.
seine lieblingstätigkeiten
waren schon ewig ungetan;
es gelang ihm nicht zu streiten.
außerdem ärgerte den mann,
dass die kohlen schmutzig waren,
die unter der staubschicht lagen;
es war zum aus der haut fahren,
und geeignet zu beklagen.
tag für tag sowie jede nacht
war der teufel schwer beschäftigt;
mit der zeit kam ihm der verdacht, -
von ereignissen bekräftigt -
dass ihn dämonen ablenken
seine ziele anzustreben.
so begann er nachzudenken;
und das kam ihm sehr gelegen.
einiges muss anders werden!
die leute werden dauernd mehr, -
zu wenige sind, die sterben;
eine lösung muss dringend her.
da hatte er einen einfall.
just, als er sich dachte, na und,
war die idee der ultraschall -
und er gebar den schweinehund.
der teufelstreue schweinehund
hat ihn ab sofort entlastet;
der teufel wurde kugelrund,
denn er hat zu viel gerastet.
einerseits war es von vorteil,
dass hunde die arbeit taten,
andererseits auch sein unheil,
und er fühlte sich verraten,
dass in ihm auch einer weilte, -
den umstand hat er nicht bedacht -
der seine gesinnung teilte,
was ihm fortan zu schaffen macht.
es war eine unmöglichkeit
dem schweinehund zu entrinnen,
und so machte er sich bereit
mit dem umgang zu beginnen.
der schweinehund war noch verspielt, -
einfallsreich an hindernissen -
mit steinen warf er gut gezielt,
und hat die wege beschissen.
der schweinehund ist erwachsen,
er kostet immer noch viel zeit;
täglich macht er neue faxen
und sich mit schwierigkeiten breit.
jeden morgen beginnt der kampf
mit dem inneren schweinehund;
zwar macht der teufel mächtig dampf,
und tut das durch sein brüllen kund,
doch das tier nimmt es gelassen -
manchmal könnt' ich meines hassen.
kontaktanzeige
nur flüchtig traf sich unser blick,
denn es galt sich zu beeilen;
mich inspirierte die hektik
zum verfassen dieser zeilen.
oft habe ich dich gesehen, -
in der riesen menschenmasse
sehe ich dich manchmal stehen;
wenn ich den bus fahren lasse,
kann ich dich kurz beobachten,
und hoffen, dass du mich wahrnimmst.
doch muss ich vergebens schmachten,
weil du nur meinen traum bestimmst.
ich möchte den text einschicken,
und hoffe, dass du zeitung liest;
kannst du jetzt drei mal nicken,
damit ich weiß, dass du beschließt,
meinem willen zu entsprechen?
meine telefonnummer
diene, das schicksal zu brechen;
sonst bleibt mein einfall ein dummer.
rufe mich bitte baldigst an,
falls du mich kennenlernen willst,
damit ich mit dir schlafen kann,
und auch du dein verlangen stillst.
ich bin offen und sehr direkt,
und ein netter junggeselle.
falls das dein interesse weckt,
bin ich jederzeit zur stelle.
präreal
komm, fühle dich glücklich und frei,
schau' am elend der welt vorbei!
ist das nicht ein grundproblem,
so ich die frage stellen darf,
oder sind es weit mehr als zehn,
weswegen man das handtuch warf?
warum bitte muss ich leiden,
weil andere scheiße bauen?
genau das will ich vermeiden,
dass die mein leben versauen.
leider ist es nicht so einfach,
weil ich von dem allen lebe;
was ich verbrauche, stammt demnach
über alltägliche wege
auch aus dem elend dieser welt.
und viele menschen verschwenden
mit ihrem armseligen geld
wofür andere verenden.
kann ich das sorglos verdrängen,
und die nächste party schmeissen,
um die liebe aus gesängen
unter gästen zu verheißen?
das traurige trübsal blasen
mag bedingt mein ego brauchen;
doch das dreschen leerer phrasen
kann im liebesrausch ich hauchen.
ich will es selbst besser machen,
das sei gleich vorab entschieden;
so verzichte ich auf sachen,
die mir nicht am herzen liegen.
ich will menschen nicht verübeln,
wenn sie sich respektlos geben;
allerdings lässt mich das grübeln,
fördern sie doch krieg deswegen.
der konsument wird belogen,
denn die wirtschaft kämpft um sein geld;
selbst mit unfairen methoden -
quasi bis bis zum ende der welt.
ich durfte bereits erfahren,
dass mein recht nur am papier steht;
details will ich mir hier sparen,
sonst schreibe ich ein hassgebet.
der mensch ist ein mittel zum zweck;
ganz egal wohin ich schaue,
behandelt man leute wie dreck
gut getarnt, das ist das schlaue.
die politik verspricht zur wahl,
was sie im anschluss nicht hält;
die versicherung lebt feudal
weil sie sicherheit gestaltet, -
doch ist die absicht ihr gewinn.
und mancher arzt wird honoriert,
dank geldbringender medizin,
weil er so sinnlos operiert.
sie verpulvern geld in kriegen,
um die vernunft zu besiegen;
milliarden werden investiert,
wo menschen und umwelt leiden.
hilfe durch spenden finanziert
sind die nöte, die uns bleiben.
ein system voller missstände
steht vielleicht kurz vor der wende;
die frage nach der schmerzfreiheit
liegt im ernstfall schon bereit.
weil die theorie nicht viel bringt,
und die praxis oft sabotiert,
ist es mühsam, was real gelingt.
selbst wenn mich das ziel motiviert,
scheint mir ein hilfreiches rezept,
stur am weg voranzugehen.
mancher ist vom unrat verdeckt,
sodass schwer ist, ihn zu sehen.
seinen weg muss man sich bahnen,
statt nutzlos herumzustehen.
mir fällt ein, mich zu ermahnen,
eine möglichkeit zu finden,
meine kraft gut einzusetzen,
und zweifel zu überwinden,
nebst positives zu schätzen.
es ist draußen hell geworden,
und zeit den tag zu beginnen,
um den kampf gegen die sorgen
auf ein neues zu gewinnen.
der kaffee ist einmal mehr kalt,
die zigarette abgebrannt;
ein sonnenstrahl gibt im türspalt
mir einen schönen tag bekannt.
schnalle
wie ich will, kann alles sein, -
vielleicht auch ein anderes mal.
was passiert, entscheidet allein
mein eigenwilliges schicksal.
heute eröffnet ein verein, -
eventuell recht amikal.
der vereinsname ist seltsam, -
er ist mir wieder entfallen;
wie ich nebenbei mitbekam,
sind seltene gürtelschnallen
sein hauptinteressensgebiet.
das hat meine neugier geweckt,
weil mich eine schnalle anzieht, -
und dahinter oft viel mehr steckt,
als nur arbeit vom schnallenschmied.
sagt man so zu diesem beruf?
ich bin mir da jetzt nicht sicher.
der geist, der die schnalle erschuf,
sah das wahrscheinlich sachlicher.
wenn er am nachmittag aufsperrt,
werde ich ihn inspizieren;
und wenn mit gutes widerfährt,
lasse ich mich inspirieren,
oder finde sonst einen wert,
den zu erschließen sich dort lohnt.
so sehe ich es unbeschwert, -
"was kommt, wird sein" ist man gewohnt.
der wecker sollte gleich läuten,
ich darf ihn abdrehen gehen.
wenn mich auch gedanken freuten,
ist es jetzt zeit aufzustehen.
tropfen
neulich kommt ein tropfen zum fluss,
und fragt diesen verunsichert,
ob der ihn zum meer bringen muss.
"wer hat dir das eingetrichtert?",
hat der fluss spontan erwidert.
"die muschel hat mich hergebracht,
und mich vorhin ausgegliedert, -
das geschah mitten in der nacht."
"mit welcher welle kamst du her?"
meinte der fluss dann zum tropfen.
"so genau weiß ich das nicht mehr,
denn eine ließ sich verstopfen.
ich nahm einfach die nächstbeste,
und bin dort drüben gestrandet.
der welle fehlten die reste,
denn die sind leider versandet.
mich hat ein wasser gerettet,
welches gerade vorbei floss;
nur war es heiß und verfettet,
das man bedenkenlos vergoss."
"ich weiß keine gute nachricht,
denn ich selbst fließe nicht zum meer,
weil das meinem hergang enspricht.
ich bedauere dieses sehr."
plötzlich kam ein hund geschwommen, -
das hat gespritzt und gezischt;
er hat einen schluck genommen,
und dabei den tropfen erwischt.
für diesen tropfen war der hund
quasi schicksalhaft ungesund.
öffis - der fresswaggon
"öffis" nützt die allgemeinheit
permanent zur fortbewegung;
zahlreich geschieht unnötigkeit,
und schafft dort und da erregung.
verkehrsmittel sind öffentlich
und für alle da schlussendlich.
wer auf das auto verzichtet,
vor dem ziehe ich meinen hut;
wo man sich sein leben richtet,
dort duftet es nicht immer gut.
sich mit dem zug zu bewegen
bedingt die unempfindlichkeit,
denn die menschen speisen eben
zu beginn ihrer reisezeit.
viele sind es nicht, die essen, -
das kann man hören und sehen;
was die meisten tun, ist fressen,
muss ich ihnen zugestehen.
in zügen fehlt ein fresswaggon,
wo der gestank niemanden stört,
und das schmatzen als unterton
selbstverständlich dazugehört.
ich stärke meine toleranz,
auch wenn meine nase leidet;
doch bleibe lieber auf distanz, -
da wo man die rücksicht meidet.
wunschtraum
es war ein merkwürdiger traum, -
irgendein fremder sprach mit mir;
seine worte verstand ich kaum, -
ein paar gedanken tauschten wir.
der fremde hat mir zugehört, -
das ist schon lange nicht passiert;
es inspierierte ungestört,
was uns beide interessiert.
ich war nicht gewohnt zu reden,
und musste mir mühe geben
gedanken offen zu legen.
ich war unsicher deswegen.
der fremde zeigte verständnis,
und zeigte gelassen geduld;
mir wurde das zum verhängnis, -
aufzuwachen war meine schuld.
mittlerweile bin ich munter,
und sehne mich nach gesellschaft;
das kam mir lange nicht unter, -
diese sehnsucht ist grauenhaft.
ich habe an den traum gedacht,
und entdeckte mein wunschdenken,
doch dann schien es mir angebracht,
mich von diesem abzulenken,
die erfahrung hat mich gelehrt,
dass man offenheit selten schätzt,
und man daher gerne verwehrt,
zu sagen, was den schein verletzt.
man gewöhnt sich fast an alles,
und findet sogar vorteile
am duft eines gänsestalles.
meine welt bleibt eine heile.
zum jahresrest
auch dieses jahr zu weihnachten
will ich trachten zu beachten:
um in die gegend zu passen,
sollte man möglichst gierig sein;
zum füllen der geschäftskassen
kaufe man den heiligenschein.
da wird man so nett belogen;
sich dabei selbst zu beschenken,
hilft dabei sich auszutoben,
ohne dabei nachzudenken.
die werbung zeigt das paradies,
das mir die heile welt verspricht;
weil ich die schulden daheim ließ,
shoppe ich befreit vom verzicht.
aus mir strahlt die wohltätigkeit
in dieser besinnlichen zeit;
die kleinen lieben des lebens
stecken im wesen des gebens.
ich kaufe vieles nicht für mich,
das ist befriedigend daran,
und zu weihnachten so üblich,
dass ich den mist verschenken kann.
schön, dass ich auch freude kriege,
wenn wir die bescherung haben;
oh', wie ich das alles liebe, -
ich möchte es allen sagen!
ein geschenkreiches weihnachtsfest
und einen schönen jahresrest!
der gebrochene stein
ein stein, der vom felsen rollte,
hat sich zu dem schritt entschlossen,
weil er größer werden wollte.
da kam kuhpisse geflossen,
und hat den stein mitgerissen.
so lag er jetzt - frisch begossen, -
und er fühlte sich beschissen.
von oben fiel als zugabe,
wie extra auf ihn geschmissen,
die zugehörige flade, -
härter als ein weiches kissen, -
und bescherte die zulage.
ein unglück kommt selten allein,
hat ganz der wahrheit entsprochen;
die kuh stieg in die flade rein, -
dabei ist der stein gebrochen.
die moral von der geschichte
ist doch eher eine schlichte,
denn kommt das unglück zusammen,
lache über kleine schrammen!
watchlist
es läutete das telefon
zur fortgeschrittenen nachtzeit
mit einem aufschreckenden ton.
meint die dame mit bedachtheit,
die gestern mitgegangen war,
"gib mal eben den esel her",
und ins handy, "wie wunderbar;
ja mein schatz, du fehlst mir auch sehr."
sie sprang auf und in ihr gewand, -
schneller als bei der feuerwehr, -
worauf folgte, dass sie verschwand.
der uhrzeiger stand noch auf vier, -
knapp vor fünf zur vollen stunde;
die schlaftrunkenheit tief in mir
spiegelte die abendrunde
von gestern samt dem achten bier.
ich wollte den rausch ausschlafen,
und nur meine ruhe haben,
wie im traum vom engelshafen
dem teufel "gute nacht" sagen.
aufstehen blieb mir nicht erspart,
um das örtchen zu benützen;
das leben ist eben oft hart,
davor kann man sich nicht schützen.
jetzt, als ich mich vom bett erhob,
und mir das schlafhemd überzog,
begann mein handy zu läuten.
ich erblickte es da drüben,
wo wir das gewand verstreuten, -
und ging mich dem los zu fügen,
ein telefonat zu führen,
statt erleichterung zu spüren.
ich nahm das gespräch entgegen,
und sagte erst nichts deswegen.
ein typ fragte, ob ich es bin, -
und so ich ihn, wer er denn sei;
"ein freund", meinte er darauf hin,
er bitte, dass ich ihm verzeih'
so zeitig schon anzurufen,
doch er warte auf seine frau;
seit sie das handy erschufen,
nehme er es nicht so genau,
aber sie sei überfällig,
und eben von mir gegangen;
daher werde er vorstellig,
um die auskunft zu erlangen,
ob sie schon losgegangen sei, -
denn sie hätte untertags frei.
"woher wissen sie die nummer?"
fragte ich in meinem kummer.
wir würden uns lange kennen,
der zufall sei oft ein dummer;
doch seinen namen zu nennen,
hat er natürlich vermieden.
ich wählte ein paar schimpfworte,
und war unhöflich verblieben;
den typ von der üblen sorte
bin ich wütend angestiegen,
worauf der kerl lachte: "mist,
wir sehen uns auf der watchlist.",
und hat die verbindung getrennt.
ich fragte mich, was möglich ist,
und habe den wecker verpennt.
wollte die wolke ...
warum wollte was die wolke,
als vorgestern witwe bolte
fassungslos den busch verzollte?
weil es anders kommen sollte!
meint eine wolke zur andern,
"weißt du, wo heute der wind bleibt?
wie gerne würde ich wandern,
und spüren, wie mich der sturm treibt!
mich kitzeln die tannenwipfel,
und heiß ist mir in der sonne.
ich vermisse die berggipfel.
oh, welch unsagbare wonne
mir die gedanken bereiten,
über's gebirge zu gleiten.
wenn es noch lange weitergeht,
dass hier jeder nur herumsteht,
ziehe ich es vor zu regnen,
und das zeitliche zu segnen.",
worauf dieses gespräch entsteht.
die nachbarwolke entgegnet,
"für den wind ist es jetzt zu spät,
denn es ist zeit, dass es regnet.
mag sein, es ist für dich bitter,
doch wir machen ein gewitter."
da kam der donner mit dem blitz, -
die beiden waren furchtbar laut -,
und schrie, "das ganze ist ein witz,
wer hat das zusammengebraut?"
das war nun zu viel für den sturm,
der eben die ruhe genoss.
er tobte, "dann weg mit dem turm!",
der das wasser vom himmel goss.
der sturm schleuderte die wolke
hoch hinaus weit in die ferne,
sodass sie bald fühlen sollte,
sie hätte die berge gerne.
die gebirgskette unter ihr
entzückte sie am weg zum meer;
sie hatte wasser im visir,
und wußte, dort gäbe es mehr.
das schicksal brachte ihr unglück,
und sie flog in ein unwetter.
der regen nahm das gustostück,
und machte die tropfen fetter.
eine wolke hat es nicht leicht
sich am himmel zu behaupten.
dem weg, wo ihre zeit verstreicht,
folgten blicke, die ihr glaubten.
spinnerei
ich führe den aberglauben
nun schon zu lange spazieren, -
doch in zukunft ad absurdum.
die illusionen zu rauben,
wird mir wahrscheinlich passieren.
erst drehe ich meine uhr um,
und reise zurück zum ursprung;
habe ich mich von mir getrennt,
erfrischt mich kein willkommenstrunk
wo die glut der dämonen brennt,
der ich meine treue schwöre, -
bis zum fall in die nüchternheit.
doch so sehr ich sie betöre,
kommt jetzt wieder die tageszeit.
groß und furchtbar war die spinne,
die gemütlich am tischrand saß,
und mit hingabe der sinne
eine fette fleischfliege fraß.
wir waren morgens beim essen,
und von dem tier sehr angetan;
wir haben beinahe vergessen,
wie fesselnd das spinnen sein kann.
entstehungsgeschichte
ich suche meine geschichte -
irgendwo im gehirn versteckt -,
weil ich sie eben nicht sichte,
und das mein interesse weckt.
ich kann mich nicht mehr erinnern,
worüber sie wem was erzählt;
gehöre ich zu den spinnern -
ist da die frage, die mich quält.
ich versuchte sie zu finden, -
doch erfolglos blieb die aktion;
mein hirn weiter auszuwinden
gleicht schon einer eigensanktion.
die geschichte aufzutreiben
ist für mich mehr als essenziell;
vielleicht sollte ich sie schreiben, -
spontan und unkonventionell.
jedenfalls bilde ich mir ein,
sie schon geschrieben zu haben;
eigentlich müsste sie da sein,
nur wo - das kann ich nicht sagen.
ist das etwa schon alzheimer,
oder dafür ein anzeichen?
schnupfen ist es sicher keiner;
so lässt sich das nicht vergleichen.
die gedächtnislücke blockiert
den fluss spontaner gedanken, -
eine sache, die mich schockiert;
womöglich will ich erkranken.
es muss die möglichkeit geben,
dieses problem zu beheben,
sonst werde ich mich deswegen
sinnlos und noch mehr aufregen.
es gibt ganz sicher einen weg
dieser lage herr zu werden, -
der die prüfung mit glück besteht,
ohne erfolglos zu sterben.
ich werde den sieg erleben,
und die geschichte belegen.
es fehlt der grund aufzugeben -
ohnehin bin ich dagegen.
da diese geschichte entstand,
ist ein erster schritt gelungen;
vielleicht ist das ein neuanfang,
und somit der sieg errungen.
altes will ich ruhen lassen,
um das neue zu erfahren,
und dabei ja nicht verpassen
meine neugier zu bewahren.
ich freue mich auf den einfall,
den ich nächstens haben werde.
da bleibe ich gespannt am ball -
zeilen füllen meine särge.
farbenmonster
farbenmonster heißt dieser geist,
der grau, schwarz und weiß verspeist,
sowie die fröhlichkeit anpreist,
die aus seinem inneren strahlt,
als wäre sie mit herz gemalt.
anhasen
in diesem winter "anhasen"!
lieber pudern statt zu sudern
wirkt sicher bei fierberblasen,
damit sie wieder frei kudern.
im einschlägigen fachhandel
ist anhasen bald zu haben;
und bei mir am osterstandl
können sie schon danach fragen.
nebenwirkungen entfallen,
da anhasen wirkungslos ist;
wenn sie anhasen verdammen,
werfen sie dies einfach zum mist.
es ist egal, was sie machen, -
bestellen sie anhasen gleich.
bemühen sie sich zu lachen,
und machen sie uns damit reich!
sch(t)einbar
edelsteine kaufen leute,
welche seltsames kaum ahnen;
auf menschenmärkten von heute
bestimmen steine den rahmen.
auf solchen märkten trifft man sich
im jahr nur wenige male,
und bestimmt dort gemeinschaftlich,
wie viel man für jeden zahle.
menschen sind verschieden begehrt,
und fast alle muss man teilen;
auch die schaulustigkeit erschwert
eine zukunft anzupeilen.
menschen ganz ohne edelstein
sind heutzutage am markt rar;
jeder stein darf zufrieden sein,
wenn er diesmal die auswahl war,
die ein steinloser mensch trifft.
doch die chancen stehen gering,
und oft entschied der rechenstift,
dass einem stein ein platz entging.
ein marktbesuch ist ein highlight,
wo man besonderes erlebt;
und so ist jeder stein bereit,
dass man ihn zum geschehen trägt.
ein stein will am markttag schön sein;
sein eigenmittel ist der glanz, -
ob er nun groß ist oder klein,
bestimmt sein schein die resonanz,
welche ihm seinen platz beschert,
so er einen neuen erhält;
und er wird deswegen verehrt,
weil er den menschen gut gefällt.
schildert man nur das vergnügen,
würde man allerdings lügen,
oder man schaut daran vorbei,
dass eitel nicht nur wonne sei.
sich in der masse behaupten
ist leichter gesagt als getan;
wenn bisher auch viele glaubten,
dass ein stein zu sein nicht sein kann,
ist der kampf unter kollegen
oft übermäßig brutal,
und für die steine kein segen;
andererseits ist das normal.
ein stein kann sich nicht bewegen, -
daher muss er bewegt werden;
und um dieses zu erleben,
helfen ihm keine beschwerden.
alles beginnt am tag davor
in der kalten transportkiste.
olton brauchte seinen humor
als man ihn unsanft abwischte.
zwar kann er menschen nicht hören,
dafür umso besser fühlen,
und mit energien betören.
es gelingt nur den tollkühnen
die lage zu optimieren.
heiß umkämpft ist der mittelpunkt, -
olton wusste zu brillieren;
in reinigungsmilch eingetunkt
musste er sich nicht genieren.
er wurde auf hochglanz gebracht,
um ihn besser zu verkaufen;
das putzen hat ihm spaß gemacht, -
er fühlte sich wie beim taufen.
man legte ihn auf ein kissen,
und stellte ihn auf seinen platz;
"morgen werde ich es wissen.",
dachte er nur den einen satz.
alle haben ihn beneidet,
olton hat das sehr genossen;
wenn er morgen gut abschneidet,
werden sektkorken geschossen.
der nächste tag begann zeitig
noch bei nacht am frühen morgen.
"dieser markttag wird vielseitig",
dachte olton frei von sorgen.
unterwegs im großen wagen
fielen die provokationen;
nicht immer leicht zu ertragen
waren kommunikationen.
"du bist zum verkaufen zu alt;
mich wundert, dass es dich noch gibt.
neben dir wird man selbst eiskalt, -
dich kauft nur wer gestorben liegt.",
sind beispiele der redensart,
und das ist nicht einmal noch hart.
jetzt geht es darum zu strahlen,
und dabei wird erst recht geätzt, -
"du kannst in dir schon ausmalen",
ist ein spruch, der steine verletzt.
heute gibt es keine regeln,
denn im streit ist alles erlaubt;
man will einander aushebeln,
selbst wenn der kampf die nerven raubt.
der platz wurde eingenommen,
und olton hat es gut erwischt;
jetzt ist der moment gekommen,
dass er sich einen menschen fischt.
olton wurde rasch gefunden;
er hatte großes glück gehabt, -
wie man landläufig so schön sagt;
ein mensch hat sich frisch gebunden.
er bekam einen einzelplatz
in einer großen vitrine
bei des käufers geliebtem schatz.
"ganz so, wie es sich gezieme.",
dachte der stein, als er da lag
an diesem wunderschönen tag.
weil auch das schlechte vorkomme, -
nur nichts ist frei von nachteilen, -
wider den genuss der sonne
kamen freundinnen zuweilen
den menschen des steins besuchen.
olton wurde herumgereicht, -
immer bei kaffee und kuchen,
damit dabei die zeit verstreicht;
man hat es auch als stein nicht leicht.
wenn einem stein etwas nicht paßt,
dann sind das fingerabdrücke;
und was olton abgrundtief haßt,
ist beim putzen süße spucke.
tag ein, tag aus derselbe graus,
so zogen die jahre vorbei;
olton hasste den kuchenschmaus, -
meistens nachmittags knapp vor drei.
zu beginn war er euphorisch,
nun wollte er schon lange weg;
am anfang war der eindruck frisch,
jetzt wünscht er sich ein steinversteck.
"es war ein trügerisches glück,
mehrere menschen zu haben.",
denkt olton manchmal noch zurück,
um sein schicksal zu ertragen.
olton's abneigung wuchs extrem, -
das strahlen wurde ihm zur qual;
die situation war ein problem,
der umstand schien katastrophal.
olton dachte schon an selbstmord,
er könnte zu boden fallen,
um zu zerbrechen - eben dort,
damit er dann auf schuhschnallen
und broschen lieblos aufgeteilt
seine fragmente hinterlässt
und wenn er sich damit beeilt,
ist nachmittags sein abschiedsfest.
doch es kam anders als gedacht,
so wie es im leben geschieht -,
und er wurde zum markt gebracht,
wo sich seine zukunft entschied.
die hausfrau brauchte dringend geld,
und so kam er hin, wo er war,
wo es ihm jetzt wieder gefällt,
nach der odyssee bei dem paar.
die kleinen gehässigkeiten
der konkurrierenden steine
kann olton lächelnd bestreiten;
tapser bekommt er hier keine, -
er wird mit tuch angegriffen,
und professionell gereinigt,
wie für die schönheit geschliffen,
und nicht mit spucke gepeinigt.
alles hat sein für und wider, -
die umstände sind relativ;
es geht bergauf und danieder,
wie es für olton gut verlief.
feiern
man schaut sich um und spürt darum
dass es besser ist zu gehen,
als verständnislos still und stumm
in einer ecke zu stehen.
die leute sind ausgelassen,
und haben reichlich getrunken, -
irgendwo ist in den massen
die vernunft im rausch versunken.
soeben sah ich nachrichten
und das elend auf dieser welt;
aufs feiern kann ich verzichten, -
ich wünsch' euch spass mit eurem geld.
relativ zur unzeit
jetzt beginnt mein ganzes leben, -
in dieser phase, die ich bin;
ich will es hegen und pflegen,
denn irgendwann bin ich dahin.
lange dauert zeit in zukunft;
kaum wird sie einmal zum moment,
scheint mir, dass ihre dauer schrumpft.
mich wundert, wo der rest verbrennt, -
ob jemand das geheimnis kennt?
vielleicht täuschen mich die geister, -
allen voran der zeitmeister,
oder muss ich schätzen lernen?
erinnert doch vergangenheit
mich von wünschen zu entfernen.
zu schnell verging die ganze zeit.
auszug
selten denke ich darüber,
warum sie so komisch waren,
doch ich werde dessen müder,
und will anderswo hinfahren.
ich kenne manche gesichter,
die ich unterwegs oft sehe, -
besser noch die strassenlichter,
unter denen ich nie stehe.
zeilen fließen aus der feder,
die ich vielleicht träumen wollte,
unter mir drehen sich räder,
obwohl ich schon da sein sollte.
die bahn ist wieder verspätet, -
das ist bedenklich oft der fall -
neben mir die nonne betet
einen unverständlichen schwall.
warum fällt mir das just jetzt ein,
wo ich die station erwarte?
jemand kommt ins abteil herein,
und zeigt auf seine fahrkarte.
er müsse kinder versorgen,
und hat seinen job verloren;
er will von mir geld ausborgen, -
was er erzählt, klingt verworen.
angesichts der unpünktlichkeit
muss ich überstunden machen;
das empfinde ich als frechheit,
und mir ist jetzt nicht zum lachen.
die landschaft zieht brausend vorbei, -
sonnenschein zeigt ihre schönheit;
gedanken werden laufend frei, -
zur manifestation bereit.
manches gilt es aufzuschreiben,
anderes ist zu vergessen;
menschen gehen oder bleiben,
oder kommen unterdessen.
siebenundzwanzig minuten
kostete die verspätung schon;
zur arbeit muss ich mich sputen,
ich frage mich, "ist das ein hohn?"
wäre das zweimal im jahr,
würde sich niemand beschweren -,
doch weil pünktlichkeit selten war,
lässt sich schwer der frohmut nähren.
ein schaden für die volkswirtschaft,
um schwer verdientes steuergeld
kostet mich oft glaubenskraft,
dass heute verantwortung zählt.
da wird vieles neu deklariert,
was doch so tut, wie eh und je;
und dann der fahrgast schikaniert,
was ich oft nicht mehr versteh'.
bei vielen regeln der eu
frage ich mich ernsthaft wozu?
so denk' ich wahllos vor mich hin,
und freue mich immerwieder
über jeden un- oder sinn.
diesen hier schrieb ich jetzt nieder.
königliche wolkenspiele
die heilgen drei könige -
sieh', sie bringen mir ihr wissen;
wissen, das ich beschönige.
die wolken sind aufgerissen.
wissen, das keine worte kennt,
doch langsam zur gewissheit reift, -
wissen, das meine gier verbrennt,
wenn es von mir besitz ergreift.
ich konnte die erde spüren,
fühlte ihr dasein pulsieren, -
und ließ die strörmung mich führen.
es ging bis tief an die nieren.
so war, dass ich mich bemühte
meine kraft zu aktivieren;
es kam feuer, wo ich glühte,
um mein sein zu praktizieren.
die wolken zeichnen drei kronen,
durch die das himmelsblau schimmert,
und dabei einen ikonen,
der an die krippe erinnert.
sonnenstrahlen werden heller,
farben beginnen zu glänzen;
der wind treibt die wolken schneller,
die ihre formen ergänzen.
bilder gleich vielen botschaften
entstehen vor dem vergehen
wo sie es wie immer schafften
faszinierend auszusehen.
die schneedecke war hart wie stein,
unter flocken, - so zart und fein
luden sie durch ihr glitzern ein
ihnen möglichst nahe zu sein.
ich fiel in innere leere,
und füllte sie mit der schwere
der vision einer galeere
als meine rettende fähre
in einen schwingenden zustand,
den das ewige nichts umgab.
den weg des schiffes in ein land,
das zu erreichen an ihm lag, -
an einem bunten band entlang.
da fand in ein wissensgebiet
außergewöhnlicher herkunft,
das mich in seine welten zieht, -
auf dem weg in meine zukunft.
die kenntnis der gedankenkraft
ließen eindrücke gewinnen.
sie versüßen den lebenssaft,
und sind balsam in den sinnen.
es passiert in einem moment
den gedanken freizusetzen.
dient er dem geist als fundament,
will ich ihn wie jeden schätzen.
zurück bleibt eine erfahrung,
die den weg weist nebst bestätigt,
sowie sie als offenbarung
in mir ihre gabe tätigt.
scherben bringen glück
da wo drei stunden vergingen,
genoss ich stille momente,
träumte von den schönen dingen,
und versäumte, dass ich pennte.
aufgeschrocken und putzmunter
war ich plötzlich bei bewußtsein, -
ein glas fiel vom nachttisch runter,
scherben schnitten die sohlen ein.
"so viel glück auf einem haufen
kann ich mir niergendwo kaufen.",
dachte ich und nahm ein gewand
für meine füße als verband.
was mit solchen schmerzen beginnt,
kann nur eine wohltat werden,
die da in meine haut eindringt,
und mit jedem stück der scherben
sich zu meinem besten besinnt.
man muss es positiv sehen, -
scherben fördern die durchblutung;
nur die schnitte in den zehen
sind eine wahre zumutung.
meine liebe!
ausgehen ist viel zu teuer, -
besser sparen wir unser geld -
komm zu mir, ich mache feuer,
denn heute nacht bin ich dein held.
die nacht gehört der zweisamkeit,
schau doch unkompliziert vorbei;
es ist bereits hoch an der zeit,
für dich bin ich natürlich frei.
warum bist du so zögerlich?
du wirst bei mir immer verwöhnt.
auch lieben meine vögel dich,
selbst wenn der sittich öfters stöhnt.
mach dich fertig loszufahren,
ich freue mich schon sehr auf dich
wie du bist mit haut und haaren -
bedingungslos selbstverständlich.
klar, dass ich kann -
also bis dann!
ein dicker schmatz -
dein zuckerschatz.
die xesen
mein kobold ist als ein xesen
ein eigenwilliges wesen.
täglich muss ich sie entsorgen -
meines kobolds exkremente -,
sie sind weniger geworden,
nicht so seine argumente,
die hart zu widerlegen sind,
und mit perfektem zeitgespür -
oft trotzig wie ein kleines kind -
pfuscht er mir ins handwerk dafür.
der kerl war noch nie stubenrein,
und oft beschmutzt er meinen weg;
ich denke es wird wohl so sein, -
dies ist für fieses sein beleg.
---
in eigener sache dazu,
falls ich mir das wirklich antu':
xesen näher zu beschreiben
will ich schon bald vorantreiben;
es könnte derart beginnen,
um den einblick zu gewinnen:
die xesen gibt es überall
in unterschiedlichsten formen;
sie sind irgendwo im weltall
jenseits erdenkbarer normen.
da war ein raum ohne distanz,
in den konnte man nicht treten;
"hi und da" wie dort großteils ganz
fehlt die zeit sich zu verspäten.
hier entstehen diese xesen
als eigenwillige wesen.
... u.s.w. ...
rückenrutsche
ich sagte, "schick mir deinen reim",
und vernahm, "ja, sicher, gerne."
was ich bekam, war sprachlich fein
an der grenze der gedärme:
ein genie war der erfinder
der praktischen rückenrutsche;
er war gelernter buchbinder
in der zeit von pferd und kutsche.
die rückenrutsche ist genial, -
du darfst sie jederzeit testen.
hinunterrutschen ist trivial,
nur der duft von speiseresten
riecht manchmal durchaus übel,
weswegen es ein bisschen stinkt.
bitte achte auf den kübel,
in dem man im abfall versinkt.
fühle dich frei vom vorbehalt, -
du musst die rutsche probieren -
nur verzichte auf gewalt,
und darauf zu kollabieren.
du brauchst dich nicht anzustellen,
es dürfen nur ein paar leute
sich zum geschehen gesellen.
am besten ist, du rutschst heute.
buchstabenspiel
dieses ist ein kleines beispiel
beides sei ein kneipenstilseil.
worte aneinander fügen
resultiert in manchen unsinn;
und sollte dies nicht genügen,
bringt silbentausch einen gewinn.
solche spasssätze sind bekannt,
und daher nicht extra genannt.
der bitte wegen soll es sein, -
hier ist einer jener sprüche, -
ein veteran und anti-reim
dieser sprachlichen ausbrüche:
im grinterhunde einer grappelpuppe
saß ein übgefielter leichenzehrer
und eichznete mit eidreck und scheißrinne
die rattenschisse freiner sau
was dem urspruenglichen entspricht
( kontrolliert habe ich es nicht )
in hintergrunde einer pappelgruppe
saß ein vielgeübter zeichenlehrer
und zeichnete mit dreieck und reißschiene
die schattenrisse seiner frau.
gut, - wie auch immer, es geht schlimmer.
es genießt in vollen zügen
seinen wortschatz umzupflügen,
wer manche buchstaben vertauscht.
wenn man das ergebnis laut liest,
wirkt man eventuell berauscht, -
oder wenn das ganze gut ist,
wird unverständliches belauscht.
dieses ist ein kleines beispiel, -
so man ein solches haben will:
von: dieses ist ein kleines beispiel.
zu: dieses is ein kleine eisstil.
frei: b,p,e
zu: beides eis ein kneipeneisstil.
frei: s
zu: beides sei sein kneipeneisstil.
frei: --
so verwandelt man diesen satz:
"dieses ist ein kleines beispiel" -
in einen neuen für die katz:
"beides sei ein kneipenstilseil."
jetzt werden buchstaben gezählt, -
eine beschäftigung gewählt:
"dieses ist ein kleines beispiel" -
b: | = 1
d: | = 1
e: ||||||| = 7
i: |||||| = 6
k: | = 1
l: || = 2
n: || = 2
p: | = 1
s: |||| = 4
t: | = 1
"beides sei ein kneipenstilseil."
b: | = 1
d: | = 1
e: ||||||| = 7
i: |||||| = 6
k: | = 1
l: || = 2
n: || = 2
p: | = 1
s: |||| = 4
t: | = 1
es inspierert die phantasie
zu fragwürdiger poesie.
der schritt
der hausverstand hat es erkannt,
da stimmt doch irgend etwas nicht;
immerwieder bin ich gespannt,
was mein vis-à-vis zu mir spricht.
ich versuche zu vermeiden,
ein thema länger zu wälzen,
denn wozu soll jemand leiden,
statt erfüllt dahinzuschmelzen?
lernt man sein vis-à-vis kennen,
wird vorerst small talk gesprochen,
und um sich davon zu trennen,
zumeist ein tabu gebrochen.
und irgendwann ergibt sich dann
was ich schon nicht mehr hören kann.
die anderen sind die schlechten,
und ohnehin an allem schuld;
nur man selbst sei von den rechten,
was mich doch reizt anzufechten.
dies denken zeigt den kranken kult,
den wir heutzutage leben,
und ich bin gespannt, wer es schafft,
sich für gesund auszugeben, -
als teil der "kranken gesellschaft".
es ist gleich einem verkehrsstau,
für den andere schuld tragen;
bloss nimmt man die sache genau,
muss man "du bist der stau" sagen.
diese grundsatzphilosophie
vergeudet nur die energie.
einen missstand zu beheben,
oder einen beitrag leisten,
anstatt sich nur aufzuregen,
hilft dem ganzen wohl am meisten.
"irgendjemand wird es machen,
ich bezahle für die sachen",
als zusätzliches phänomen
ist lebenstechnisch ein problem.
diese haltung ist nicht strafbar,
doch kommt die gesellschaft teuer,
stellt doch die wirtschaftslage dar,
"bei uns brenne am dach feuer".
sind wir es uns einmal ehrlich
puncto konsum und überfluß, -
idealismus ist spärlich,
relativ zu dem, das sein muss.
einen missstand definieren,
um die ursachen zu finden,
heißt themen evaluieren,
und sich zudem überwinden
in zukunft besser zu machen,
was bisher ungenügend scheint.
die dinge zu vereinfachen
sei noch als ratschlag gut gemeint.
ich bin immerwieder entsetzt,
welche argumente fallen,
nebst der tatsache, wie man ätzt,
ohne dabei schon zu lallen.
manche weinen "dem früher" nach, -
alles sei besser gewesen;
auf kreide lebt es sich einfach,
doch kein spaß auf fremde spesen.
da werden oft dinge beklagt,
die dem egoismus schaden,
sowie mit konsequenz vertagt,
etwas anders handzuhaben.
man muss unzulänglichkeiten
verschweigen oder abstreiten!
und ganz davon abgesehen -
das universum verstehen
verlangt darauf einzugehen.
das weltall auf den punkt bringen
mag erst unverständlich klingen;
gleich der ewigkeit im moment,
die sich zur existenz bekennt.
die aspekte sind gegeben -
das ganze wird vom teil bestimmt, -
von teilen, die es bewegen,
was interaktion mit sich bringt.
all diese abhängigkeiten -
besser klingt zusammenhänge,
wandelnder gegebenheiten
sind punkt für punkt eine menge,
und gewiss im punkt enthalten,
den es gilt mitzugestalten.
betrachtet man das geschehen
im umfeld der gegebenheit,
wird man parallelen sehen, -
im verderb wie in der schönheit.
immer ist beides vorhanden,
doch eines ist, das überwiegt.
hat man das einmal verstanden,
bleibt zu klären, woran es liegt.
ist wechselwirkung gegeben?
zieht der allmächtige segen
an marionettenfäden?
um es auf den punkt zu bringen,
will die antwort nun gelingen.
ein versuch gelingt mir immer,
der für die wechselwirkung spricht;
so im eigenen wohnzimmer
schon wieder das chaos ausbricht,
reicht die ordnung auf einem platz
in liebevoller harmonie.
im anschluss an diesen einsatz
folgt wie von selbst die energie
rundum gefallen zu schaffen.
vor- und nachher sind zustände,
die weit auseinanderklaffen.
das beispiel spricht für mich bände.
die wandlung dauert oft tage,
doch ist antwort und nicht frage.
mir macht dieses beispiel auch klar,
was ein einziger schritt ausmacht;
seine wirkung scheint linear
durch die ursache vervielfacht.
man kann einiges ableiten,
mag sein, nur interpretieren;
wichtig bleibt, den schritt zu schreiten -
oft die kraft zu repetieren.
man muss einen weg schon gehen,
um einmal ein ziel zu sehen.
das gesichtstuch
das gesichtstuch am geschichtsbuch
begrub einen uralten fluch.
die schönheit muss lange leiden, -
sie wird erinnerung bleiben.
glück liebt das leben bescheiden,
um zufriedenheit zu zeigen.
die geschichte war zu schreiben,
um die wahrheit zu verschweigen.
der fluch war des teufels versuch,
und endete mit diesem spruch.
vegetarier-leid
vegetarisches sein ist hart, -
nicht überall gibt's toleranz;
vielleicht ist es ländliche art,
oder liegt es am rosenkranz;
quasi ist verdient, was man spart, -
das vermeidet die diskrepanz.
leberkäs' aus der bäckerei,
weil am weckerl auch mehr speck sei,
und die wurstsemmel nebenbei
halten mich von dem gebäck frei.
kein fleisch sei die wurst im salat,
doch könne man sie entfernen;
was ich bisher noch niemals tat, -
und bleibe bei kürbiskernen.
wie gut, dass nie alle gleich sind,
und distanz überwindbar ist.
so folgt mein herz dorthin dem wind,
wo man gebäck noch fleischfrei ißt.
kurswechsel
es war das falsche paradies,
wo mich der schein verblendete;
weswegen ich den ort verließ,
sodass meine qual endete.
ich war lauter guter dinge,
und genoß die ideale,
damit mir alles gelinge, -
voller lust auf das reale.
ich wollte mich engagieren,
und lebensfreude beitragen, -
das dasein mit frau und tieren
bedeutete glück zu haben.
das war der ursprüngliche plan,
der wieder einmal anders kam.
zu lange habe ich gedacht,
ich hätte etwas falsch gemacht,
doch dann mein herz im kampf entschied,
das leben neu zu beginnen.
es brauchte dringend einen sieg,
und sollte diesmal gewinnen.
so wollte ich daraus lernen,
und hielt ausschau nach dem nutzen;
dabei las ich in den sternen,
die beschmutzen, meist nicht putzen.
jetzt wusste ich, es ist so weit,
entsprechend dem wandel der zeit
bin ich zu selbigem bereit.
sein
mancher ißt das letzte reiskorn
und lässt keine nudel über, -
aus meinen augen sticht der zorn,
wenn die schwestern oder brüder
achtlos die speise entsorgen.
anderen, die alles essen,
ist es anerzogen worden
das reisstück nicht zu vergessen
oder lehrte sie ihr glaube
die schlamperei zu vermeiden.
diener der friedenstaube
werden uns ihr dasein zeigen,
wo wir des korn's ursprung schätzen,
wenn wir es uns einverleiben.
den respekt vor der energie
bestimmt die lebensqualität
in konstruktiver szenerie
bereichender realität
der seele, die zu sein versteht,
um fortwährend aufzublühen,
und ihrem wachstum vorangeht.
glück gedeiht durch ihr bemühen.
abschied
als geisternuss - hallo zum gruß!
ich weiß nicht, was du von mir willst,
oder hast du etwas gesagt?
ich weiß nicht, was du mit mir spielst,
und nicht, was dich im leben plagt.
gestern dachte ich zu hoffen
dich besser kennenzulernen;
ich war dafür mehr als offen,
doch der rest steht in den sternen.
besser scheint, mich zu entfernen,
um mir selbst näher zu werden,
und mich etwas aufzuwärmen;
ruhe brauchen all die kerben,
die in letzter zeit entstanden.
sparen wir uns zu beklagen,
wo tiefe spuren versanden;
lass das schicksal neu befragen,
wer bald mit uns das leben teilt, -
wohl nach einer kurzen pause,
die erst unsere wunden heilt.
komm, wir gehen jetzt nach hause.
gedanken lesen
ja, ich kann gedanken lesen, -
schau mal, da zieht einer vorbei.
der ist viel zu schnell gewesen,
doch nähert sich schon nummer zwei.
der gedanke hat gelogen, -
niederträchtig eingeschoben
hat er sich zwischen angst und gier;
und zu primitiv war er mir.
jetzt stehe ich eine stunde -
wartend, dass ich etwas denke;
die illusion macht die runde,
bis ich sie dir endlich schenke.
abseits meiner philosophie
fand ich ein stück realität
subjektiver mythologie,
die in mir am anschlagbrett steht.
das schwarze brett auf meiner stirn
zerbrach gestern am kasteneck;
jetzt sieht man die beule am hirn,
und einen großen blauen fleck.
mir kam gedanke nummer drei,
und bin deswegen verschwunden.
dabei fühlte ich mich fast frei;
nummer vier hab' ich gefunden.
ich will morgen weiterlesen, -
vielleicht werde ich gescheiter,
und mein geist wieder genesen -
so wird meine stimmung heiter.
zwischenzeitlich werde ich sein,
und wandle meinen frust zur lust.
gedanken lasse ich allein, -
da bleibt dummmheit unbewußt.
die spärlichen neuigkeiten
ehrlicher erfreulichkeiten
werde ich jetzt vorbereiten;
später kommen einzelheiten.
zwangsbeglückung
mein leben liegt in deiner hand, -
also bitte sei behutsam;
denn wenn ich das richtig verstand,
liegt dir doch einiges daran,
dass mein herz glücklich werden kann.
ändere dich bitte gleich,
damit wir zusammenpassen, -
du wirst sehen, das macht uns reich.
wir werden das glück kaum fassen.
lass mich nicht noch länger leiden,
denn ohne dich muss ich sterben;
ich weiß, du willst bei mir bleiben,
damit wir ein traumpaar werden.
ich will immer für dich da sein,
und dir auf die nerven gehen;
jetzt lass dich bitte darauf ein,
meine absicht zu verstehen.
lerne endlich mich zu lieben, -
sei bitte nicht so bös' zu mir;
bringe meiner seele frieden, -
mein herz gehört für immer dir.
du musst so sein, wie ich das will,
denn daran hängt mein ganzes glück;
daher befolge meinen drill,
und liebe mich als dein prachtstück.
zögere nicht, und liebe mich,
weil ich weiß, ich kriege dich.
alkoholkultur
was die menschen alles glauben,
weil sie es gerne verstünden,
fördert der genuss von trauben.
manche hört man dann verkünden,
was ihre welt zu bieten hat,
wo sie dabei worte lallen, -
gar oft auch schon bei lichtem tag,
bevor sie vom sessel fallen.
man lacht - es wird viel gesprochen,
was ansich nicht verwerflich sei,
der ist zusammengebrochen -
wahrscheinlich war er auch noch high.
der säufer wird bald gehuldigt,
der verlust der muttersprache
ist da zustimmend entschuldigt, -
war doch der suf ehrensache.
der glaube sei dahingestellt,
und doch ist alkohol ein kult
mit vielen toten auf der welt,
der den menschen die gewalt schult.
entscheidend bei jeder substanz
sind stets qualität und menge
nebst häufigkeit als relevanz, -
und wohl auch gesellschaftszwänge.
zerstörung
beherrscht mich in mir der disput,
ist mir bewußt, das ist nicht gut, -
jedoch es kocht in mir die wut,
wo das gefühl das seine tut.
schon viel länger lodert die glut
zum gedeihen zwistiger brut;
ich sammle zum kampf allen mut,
denn die gefahr bedroht akut.
so mache ich mich selbst kaputt, -
zurück bleibt nur ein häuflein schutt.
meister
nun ist der kater gestorben,
wäre er äter geworden,
hätte ich andere sorgen.
klar bin ich traurig deswegen,
und mein kopf hängt richtung boden;
jetzt gehört dem tod das leben,
wo zu sein ist ausgewogen.
ich ging noch zum tierarzt mit ihm,
bereits als ich ihn den weg trug,
schied er im katzenkorb dahin, -
nun liegt er, wo ich ihn begrub.
der tod als teil der existenz
ist unsere lebenstendenz.
da sitze ich auf zwei stühlen.
um nicht traurigkeit zu strahlen,
will ich fröhlichkeit fühlen;
der kater ist frei von qualen.
die erinnerung wird schön sein,
davon bin ich überzeugt;
er bleibt nicht für immer allein,
wenn mein sein sich der wende beugt.
das schwein
wir heißen einander ein schwein, -
ein schwein würde beleidigt sein -
oder stell dir vor, dass du hörst,
wie ein schwein das andere schimpft,
und sag, dass du dich nicht empörst,
falls das schwein derart verunglimpft,
dass es eine sau zurecht weist,
indem es das tier "du mensch" heißt.
wo ist eigentlich der respekt,
der hoffentlich auch in uns steckt?
wo bleibt die liebe zum leben?
brauchen wir den hass deswegen,
um einander zu vergeben?
mag sein, weil wir vollkommen sind,
und stolz alles in uns tragen,
brauchen wir schönes wie den grind,
den wir ungern in uns haben?
verwenden wir die sprachkrücken,
um das schlechte ausuzdrücken?
nur der umstand gibt zu denken,
dass wir nicht nur schlechtes reden,
sondern von der schuld ablenken,
die wir uns nicht selber geben.
sind wir so erzogen worden,
und vielleicht bald so gestorben?
verzeih mir, es fehlt an geduld,
obwohl ich stetigkeit übe;
selbstverständlich ist meine schuld,
dass ich mich auch noch belüge!
doch ist gut für das gewissen,
wahres beiseite zu lassen;
keinen hab' ich noch gebissen,
also darf ich wohl auch hassen.
da fallen mir geschichten ein,
die ich schon geschrieben habe;
irgendwann soll ordnung hinein, -
ein gedanke marke "plage" -
und so gilt es einzuteilen.
vielleicht jung, jünger, am jüngsten,
oder nach mir selbst zuweilen,
wo reicht: dumm, dümmer, am dümmsten.
aufgefallen
alles passiert das erste mal, -
so kam ich zu dem stück papier;
sie gab mir jenes im lokal -
mit text darauf, - der steht nun hier:
"man hat dich für verrückt erklärt,
weil du ganz anders reagierst, -
und sei es auch genau verkehrt -
wo du nur nach menschlichkeit gierst,
wird dir die möglichkeit verwehrt.
es ist wirklich bedauerlich,
denn ungenützt bleibt deine kraft;
so betrachtet ist lächerlich,
wie sich der mensch dumm selbst bestraft.
es wäre allen von nutzen,
was du herausgefunden hast;
du wirst dich unbemerkt putzen -
gleich einem durchgereisten gast.
hätten die menschen gelernt,
wäre ein stück glück gewonnen;
doch davon sind wir weit entfernt.
kannst du bitte wiederkommen?
ich bin so furchtbar neugierig, -
und verspreche, gar nicht schwierig."
war der vorfall auch ein dummer,
gab ich ihr gern meine nummer.
was soll ich von dem text halten, -
zumindest ist er amüsant;
er half die zeit zu gestalten,
und die hübsche frau war charmant.
sparen
der wirt an der ausschank zittert, -
er blickt herum - recht verbittert.
ein gast nickt einsam an der bar, -
wie gestern, als kein umsatz war.
man wechselt kühl ein paar worte,
da verschüttet der wirt den wein;
einen von der guten sorte -
als zeugnis der lastenden pein.
die meisten gäste bleiben aus, -
das budget zwingt sie zu sparen;
man amüisiert sich auch zuhaus,
denn die zeiten sind verfahren.
wer will zwanzig euro zahlen,
wo er in zwängen trinken muss;
rauchen kostet bald pönalen,
da ist's mit dem verständnis schluss.
es ist wieder still geworden, -
der kork knallt aus einer flasche;
im glas schwimmen all die sorgen, -
bald fehlt das geld in der tasche.
aktion gefärbter stein
das schienensteinfarbenprojekt
wird demnächst bei uns begonnen;
die kosten sind noch nicht gedeckt, -
ob wir wohl das geld bekommen?
der aufwand ist recht bescheiden,
um das projekt zu beschreiben.
steine werden fotografiert,
die zwischen den schwellen liegen;
schienenschwellen werden markiert,
kreidesymbole geschrieben,
wodurch der plan fertig entsteht,
um den es hier eigentlich geht.
die bilder im web entstehen,
wenn die steine farben haben;
was daraus wird, ist zu sehen,
wenn künstler bilder hochladen.
der bilderrahmen aus schienen,
und zugehörig zwei schwellen
soll gleichfalls der zierde dienen,
die es gilt online zu stellen.
das bild aus gefärbten steinen, -
ergänzt durch lustige zeilen,
formuliert in netten reimen -
kann man auch mit freunden teilen.
bilder werden interpretiert,
sowie die texte beurteilt;
und dann ins reale portiert,
sodass farbe auf der spur weilt.
die texte kommen auf schilder,
und werden zusätzlich gedruckt,
damit man bücher mit bildern
je nach lust und laune anguckt.
der erlös ist für die farben,
und was überbleibt wird geteilt;
sicher gibt es einen kargen,
an dem sich kaum jemand begeilt.
was bleibt - abzüglich der kosten -
erhält die gemeinnützigkeit
als abzustimmenden posten;
die entscheidung hat daher zeit.
das wichtigste ist sicherheit;
steine vom gleiskörper nehmen
obliegt befugten personen,
um den ablauf zu erwähnen.
das ganze passiert in zonen, -
gut markiert und abgesichert.
in scheibtruhen holt man steine,
damit man farbe in sie leert,
bis die färbung recht erscheine.
die steine müssen nun liegen,
ehe sie zurückgelangen,
und dann wird ganz nach belieben
unter aufsicht angegangen
die bunten steine zu legen,
sodass sie ein bild ergeben.
dabei ist sicherzustellen,
dass währenddessen kein zug fährt.
zum vermeiden von ausfällen
ist die betriebspause bewährt;
es sollte nächtens geschehen,
wenn alle züge still stehen.
die bilder werden geworfen,
oder auch stein für stein gelegt.
dann lässt ein foto erforschen,
ob das bild den anspruch erhebt
ein gut gelungenes zu sein,
und einen spitzenplatz gewinnt,
der die aktion "gefärbter stein"
mit seiner geschichte beginnt.
so ist das projekt beschrieben,
das es nun gilt umzusetzen.
erst werden details entschieden,
um den aufwand abzuschätzen,
was doch den zeitplan beeinflusst,
und ressourcen sind zu klären;
oder wer denn was genehmigt,
um die punkte zu vermehren,
damit sich farbe verewigt.
sei auch der nachsatz für die katz',
möchte ich ihn dennoch schreiben.
die bilder sind vielleicht ein schatz,
doch ewig kann kein stein bleiben.
qua qua - qualität - quantität
man stößt auf viele weisheiten,
die man gleich wieder vergißt.
wenn sie einen dann verleiten,
dass man ihnen achtung beimißt,
nachdem sie im hirn rasteten,
wo sie entsprechend ausreiften,
sind sie die überhasteten, -
losgelöst vom abgestreiften.
mir fiel die gegebenheit ein,
als mir ein kluger schulfreund schrieb,
alles würde erklärbar sein,
und dies sei sein lebensantrieb.
er ergänzte - hier frei zitiert -,
dass man vieles illusioniert,
und merkte obendrein noch an,
das alles ganz anders sein kann.
in etwa war die aussage,
so ich sie behalten habe:
quantität kostet qualität
wer das noch immer nicht versteht,
weiß nicht, was ihm dabei entgeht
diese existenz zu leben.
man kann sich die zufriedenheit
mitleid erregend einreden; -
hilfreich zum verplempern der zeit.
ewige gedanken
unendlich hält die ewigkeit
dir überraschungen bereit.
die gedanken sind chaotisch,
der esel mag logischer sein, -
ich widme sie herrn tao fisch
mitsamt der frage "lebt ein stein?"
in irgendeiner kleinen bar
stellte mein nachbar dieses dar:
ist das weltall zu verstehen?
die frage ist keine leichte, -
da bleibt noch ein teil zu sehen;
egal, wie weit technik reichte.
reden wir von endlosigkeit
einer grenzenlosen weite
ist ende die unmöglichkeit
ohne eine außenseite.
sinnlos frage ich nach grenzen,
denn kapseln hieße verlagern;
also das problem umwälzen, -
gleich die quadratur von quadern
mit den würfeln zu bestimmen,
die das pokerbrett erklären,
um anschließend zu beginnen
sich des kreises zu besinnen,
oder verständlicher gesagt
zu dem, was man sich bereits fragt.
"wann wird das weltall vergehen?"
ist als frage zwar berechtigt,
jedoch davon abgesehen
bleib' ich beim tag, der dort nächtigt,
wo er das universum sieht,
weil ihn sonst dieses verdächtigt,
dass er still und heimlich umzieht.
da das weltall nicht sterben kann,
möchte ich daher vermuten,
dem punkt sei genüge getan, -
als erkenntnis von den guten.
überall gibt es das schicksal,
eines hat sogar das weltall!
die frage nach der endlichkeit, -
sowol vom raum und von der zeit,
wird wohl niemals jemand klären,
selbst wenn im all grenzen wären;
und könnten wir an sie stoßen,
wird das rätsel das dahinter;
dort rätseln wir im dann großen,
warum rechter und wo linker.
wir finden dort die ewigkeit
oder grenzen nach langer zeit,
und dazu noch eine einheit,
und bleiben für immer gescheit.
das all als teil der ewigkeit
steht uns zur erforschung bereit;
es gehört der teil zum ganzen,
wie mit ihm die diskrepanzen.
wenn wir eine grenze finden,
wollen wir sie überwinden.
unendlichkeit ist vorhanden, -
geschachtelt oder durchgängig;
habe ich das falsch verstanden,
bin ich davon unabhängig.
ich möchte den spieß umdrehen,
um es ganz anders zu sehen.
was passt neben die ewigkeit?
gibt es eine andere zeit?
was umgibt die endlosigkeit?
vielleicht kleiner und nicht so breit?
vielleicht wird man nicht gescheiter,
aber man kommt ewig weiter.
liegt unser weltall überall
in einer fremden dimension,
und leben wir den sonderfall
unserer göttlichen vision?
den religionsfanatiker
möge die frage zwar freuen;
ich fände die wahrheit bitter,
und tät' gesagtes bereuen.
bleibt der existenz keine zeit
außerhalb ihrer ewigkeit?
kann sie raumlos fortbestehen,
und kann ich dort weitergehen?
aus der ewigkeit zu kommen
sei vorerst dahingesponnen.
nichts ist allweit auszuschließen,
denn alles ist die möglichkeit,
wo wir es leider nicht wissen, -
selbst permanente friedlichkeit;
und falls du sagst, die gibt es nicht,
ist die aussage vermessen.
uns unbekannt bleibt ohne licht
der bereich, den wir vergessen.
wir sind ein teil der ewigkeit,
gleich ihres seins ein spiegelbild;
eine separate einheit
mit einem eigenen türschild
dient doch eher der heiterkeit.
im inneren als gebilde
jenes unvorstellbaren seins
im begnadeten gefilde
vermute ich den hohn des scheins, -
hingegen zum teil des lebens
als spekulation vergebens.
und sei es zum vereinfachen,
bleibe ich in der ewigkeit,
die auch wir menschen ausmachen,
und sei es nur zur lebenszeit.
können wir den tod nicht leben,
muss es ein geheimnis geben -
als eine mystik von vielen
auf dem weg zu solchen zielen.
ist erleben der ewigkeit
eine frage der fähigkeit?
ist es unsere aufgabe
fähigkeiten zu erlernen,
und kommen wir in die lage
uns vom irrweg zu entfernen,
der uns mit gier und neid erfüllt
und uns so genüsslich zumüllt?
ich habe kein rezept parat,
und bisher mässigen erfolg,
den man als spinnerei abtat.
sei das wahre glück dir mehr hold!
schnaps
schnaps in der früh als erstes wort
murmelte er am stillen ort.
oberflächlich selbstzufrieden, -
gierig, neiderfüllt zugemüllt
sucht er den feind zu besiegen.
sein herz hat der ärger verhüllt;
den fluch der rache trifft die schuld,
welche ihn gewählte haben.
schnaps schützt verletzten egokult,
und hilft den schmerz zu ertragen.
frust begleitet ihn nach hause, -
er wankt den heimweg kurvenreich;
den schnaps für die mittagspause
verbraucht er ausnahmsweise gleich.
noch zwei stunden bis zum wecker, -
das bett bleibt heute wieder leer;
nach drei großen korn beim bäcker
ist er der lage wieder her.
ein neuer tag hat begonnen, -
der alkohol hat gewonnen.
bananenschalen
meint im geschäft ein junger herr,
er hätte gerne einmal mehr.
der verkäufer fragt ihn, "wovon?", -
doch wen interessiert das schon?
der herr sagt daher gelassen,
"manches eigne sich zum hassen.
ich will zwei zum preis von einem,
um drei viertel wegzuschmeissen.",
und wort für wort setzte er fort,
möge es verrückt erscheinen, -
auch er müsse morgens scheißen;
das sei wohl kaum zu verneinen,
egal, was andere meinen.
ihm sei jetzt nach mehr zumute, -
selbst wenn er dafür verblute,
bliebe sein schlechtes das gute.
so wolle er geld ausgeben,
um sinnloses zu erleben.
das sei sein bestreben eben.
er erhielt bananenschalen,
und durfte bananen zahlen.
ü
ich habe mich um dich bemüht, -
mein herz hat nur für dich geglüht;
dann gab ich auf, vielleicht verfrüht.
irgendwann ist man abgebrüht
gegen die blume, wenn sie blüht.
dich grüßt mein freundliches gemüt,
das den üblichen charme versprüht.
zwei götter
zwei götter sitzen am spieltisch, -
ein tisch der besonderen art,
gefüllt mit wasser - immer frisch,
riesengroß, kugelrund und hart
gleicht er einem aquarium, -
tief schwarz und glitzert rundherum.
sie ließen leben entstehen -
und zwar unser universum;
am bildschirm ist es zu sehen.
ein spiel der komplexen regeln, -
sie haben sehr viel spaß dabei
die vorgaben auszuhebeln;
da werden viele kräfte frei.
das spiel heißt planetarium,
und hat den zeitstillstand zum ziel;
erst wenn die atome nichts tun -
noch so wenig ist schon zu viel -
wird der gewinner ermittelt,
dem der mitspieler etwas schenkt,
und diesen mit gott betitelt,
wenn er die totenblase sprengt.
man kann sich das schwer vorstellen, -
die relation ist undenkbar;
die existenz frei von zellen
präsentiert sich äußerst unklar.
vergleicht man ende und anfang,
vergehen viertausend jahre
gleich einem einzigen tag lang.
räume sind das unsichtbare, -
sie müssen gekapselt werden.
die größenordnungen fehlen,
und man weiß dort nicht zu sterben.
es gäbe viel zu erzählen.
wir leben im begrenzten raum
eigentlich als spielfiguren, -
am ende bleibt von uns der traum
und kurzzeitig ein paar spuren.
recht hat die stimme, wenn sie spricht,
du - glaube diesen bullshit nicht.
beklagen
ich höre sie alle klagen,
wie sich andere aufführen,
die es gilt, schwer zu ertragen -
mitsamt ihren starallüren.
einer der anderen bin ich,
ist der schluss, zu dem ich komme,
und daher gehe ich in mich,
und nenne klagen das fromme, -
zumal die schlechte absicht fehlt.
in mir finde ich das mitleid,
denn das klagen wirkt schmerzgequält, -
wie ein unmündigkeitsbescheid,
sei da als ausdruck frei gewählt.
ich klage selbst nicht darüber
andauernd beklagt zu werden.
für schwestern und seelenbrüder
möchte ich mich jetzt bewerben, -
zur klagemauer berufen
als putzer für ihre stufen.
meinungsfreiheit ist sehr kostbar,
wo es doch nicht immer so war;
daher darf man sich beschweren,
und mit der sicht klagen nähren.
es steht mir frei, weg zu hören,
und ich muss nichts dazu sagen;
töricht ist mich zu empören,
um mich auch nur zu beklagen.
der ankläger sucht publikum;
beachtung als jäger's beute -
abends bis zum delirium, -
und begehrt vor allem heute.
ein opfer ist schnell gefunden, -
ist diese welt doch nicht nur schlecht -
man trinkt und klagt ein paar stunden,
denn das schicksal sei ungerecht.
nach einem langen klageschwall
bin ich wieder gut informiert;
das ist mein nutzen in dem fall,
der mich wenig interessiert.
ich kann es drehen und wenden,
ganz nach belieben, - wie ich will;
selbst unter allen umständen
ist mir das beklagen zu viel.
musikant
da vorne singt ein musikant
seine lieder mit viel liebe;
die stimme klingt mehr als bekannt,
so ich damit richtig liege.
er spielt die hits als parade,
ist herr über sein instrument;
er musiziert alle tage,
was man aus dem radio kennt.
die energie wärmt das gefühl
in diesem raum so groß und kühl;
schlussendlich fragt er sich, warum -
fehlt ihm heute das publikum?
suche
die suche hat lange gebraucht,
und ist erfolglos geblieben;
die phase hab' ich übertaucht, -
ich kann mich alleine lieben.
das singleleben ist modern, -
die partnerin einwegware;
damit kann ich nur insofern,
als dass ich nun mich erfahre.
keine phase dieses lebens
ist versehentlich vergebens.
oft sehe ich erst später ein,
für erlerntes dankbar zu sein.
heit locht a
( im dialekt manch' weisheit steckt ...)
i bin auf a trangl steh blieb'n.
durt hot ma ana einedruckt,
eam san's ollawö zuwegstieg'n,
oba er mocht sie net varuckt.
do waas ma, wonnst aufs heisl muaßt,
bessa ois das'd olawö huast.
de gleibign leit san hoit gscheit,
wo scho da bua um hüfe schreit,
wö eam da pforra des verzeiht.
er is a amoi a bua gwes'n,
und hot a poa fürbitt'n g'les'n.
heit kummt a nuamehr söt'n her,
wö er wohnt do nimma mehr.
i hob no a wengl nochdocht,
und ma meine gedankn gmocht;
g'soff'n homma bis spät in d'nocht,
und üba jed'n blädsinn glocht.
gefühlsklar
mein gefühl auf erholungskur
braucht genesung ob dem aufruhr
nach der harten gefühlstortur
wider den fluß seiner natur.
nächtens hat es anschluß gesucht,
doch ist erfolglos geblieben.
so hab' ich den instinkt verflucht,
bin einschlägig abgestiegen,
und bestellte einen kaffee,
um über den drang zu siegen, -
dazu noch einen rum mit tee;
gepflogenheiten sind örtlich,
alles kam, wie es das sollte, -
man nahm mein anliegen wörtlich,
und ich bekam, was ich wollte.
ein schluck war gut für die nerven, -
er löste das angespannte;
da begann sich zu entschärfen,
was in mir zuvor noch brannte.
die gier bringt mich irgendwann um,
wenn ich es nicht wissen werde, -
sowie nach dem letzten rum
ich noch dachte, dass ich sterbe,
und die erinnerung verlor.
beim erwachen am eingangstor
wußte ich, es kam selten vor,
dass ich am morgen derart frohr.
mir ist noch immer viel zu kalt,
und der kopf schmerzt unerträglich;
die alkoholische gewalt
wirkt in diesem ausmaß schädlich.
nachher weiß man manches besser,
und bleibt trotzdem unbelehrbar;
schneidet man sich mit dem messer,
vermeidet man, was schmerzhaft war,
wohingegen beim berauschen
das warnsystem völlig versagt.
mit mir selbst kann ich nicht tauschen,
sonst hätt' ich es bereits gewagt
meinen kopf klar zu erhalten,
um die auszeit zu gestalten.
im trend
ich habe auch nichts gesehen,
und mit sicherheit nichts gehört;
da gibt es nichts zu verstehen.
wen immer dieser umstand stört,
möge das manko beheben;
wer sich darüber nur empört,
tue dieses meinentwegen.
mir ist das alles unbekannt -
selbst dieses ist mir völlig fremd -
ich zweifle an meinem verstand,
doch hirnlos liege ich im trend.
was gehen mich die andern an?
reden ist silber - schweigen gold, -
die zukunft kommt schon irgendwann,
hoffentlich bleibt mir das glück hold.
freund
über die andern weiß ich mehr, -
das meiste weiß ich über dich,
denn du interessierst mich sehr, -
mit sicherheit nur brüderlich.
meine freunde wissen von dir,
dass du mir extrem wichtig bist.
ich sehe dein bild scharf vor mir,
weil mich die sehnsucht nach dir frisst.
ich habe von dir erfahren,
wie schön doch das leben sein kann,
in den momenten, die waren -
sie blieben das beste fortan.
einmal werde ich dich trffen,
und auch wieder freude haben;
wir lassen die hunde kläffen,
denn ich will dir etwas sagen.
bitte lass dir nicht entgehen,
dass wir uns bald wiedersehen.
elementares
"sie kamen um sie zu töten,
denn der feind blieb uneinsichtig;
der feind ging inzwischen flöten, -
die aktion blieb ihnen wichtig.
der feind legte seine spuren, -
bestehende wurden verwischt;
da blieb nichts mehr zu erfahren, -
tatenlos sind sie abgezischt.
zurück blieb die erinnerung
rundum bei den einheimischen, -
offen blieb so die frage - und ?
die antwort liegt in nischen,
und wartet dort auf ihren fund.
wird er die karten neu mischem, -
friede entschuldige den grund;
vergessenes aufzufrischen
gewährte einblick in den schwund.
selbstsicher mahnt eine stimme,
die vergangenheit sei vorbei;
ob man sich auf sie besinne,
bleibt dem geist zu entscheiden frei."
so begann eine geschichte,
auf einem zettel, den ich fand;
möglich, dass ich sie neu dichte,
weil der zettel mystisch verschwand.
er fiel mir aus meiner jacke,
als ein lagerfeuer brannte;
er fiel in die wasserlacke,
wo man ihn nurmehr verkannte.
ich griff nach den papierresten,
und fischte einen ring heraus,
achzehn karat - gold vom besten;
jedoch blieb die pointe nicht aus.
mein hosensack hatte ein loch,
das ich übersehen hatte;
ich verlor in dieser nacht noch -
den ring im schlaf auf der matte.
der ring liegt jetzt in der erde
dort unauffindbar begraben, -
im tal seiner hohen berge
hat es sich so zugetragen.
holz brannte am lagerfeuer,
wasser tränkte das stück papier, -
metall war das gold genannte,
und liegt nun in der erde hier.
so zeigten fünf elemente
ihre mächtigen momente,
oder interpretiert man nur
ihre vohandene natur?
bedenklich
erst gestern abend gabst du mir
dieses kleine gedichtchen hier;
deine worte - "da zum schreiben"
werden erinnerung bleiben.
"mein versuch, dir klar zu machen,
was doch für dich von nachteil ist,
scheiterte an deinem lachen.
warum beklagst du deinen mist?
du hast warnungen überhört,
und am luxus festgehalten, -
damit uns die umwelt zerstört,
und kommst jetzt zum hände falten.
zeit war genügend vorhanden,
ehrliche absicht zu zeigen;
darauf ist niemand gestanden,
um beim bewährten zu bleiben.
jammerschade fand ich es auch, -
das gerede um schall und rauch;
nur blieb mir leider keine wahl
alternativ zu dieser qual.
verzeih mir bitte meinen stolz,
doch du bist zu spät gekommen;
da, wo das eis bereits zerschmolz,
hast du schlittschuhe genommen,
um der erste im ziel zu sein.
fragst du mich, so sage ich nein."
sag, wo lerne ich dich kennen?
fühl' dich frei den ort zu nennen.
neuanfang
wenn die erinnerung verfließt,
verliert man die verdrossenheit
nach reichlich vergangener zeit,
und vergisst die vergangenheit,
mit der man derart frieden schließt.
nach emontionalem winter
wird es oft im herzen pinker.
durch die rosarote brille
schmilzt im eis der starre wille,
wenn der frühling die liebe bringt,
und plötzlich die romantik schwingt.
jetzt werden die tage wärmer,
und so spürt man wieder hitzen.
selten lag der kummer ferner;
man duscht nächtens nach dem schwitzen.
unmerklich ist der übergang, -
man stöhnt ob der temperatur;
die arbeit dauert oft zu lang
bis zum urlaub in der natur,
der meist zu rasch zu ende geht,
und bald der herbst vor der tür steht.
wenn der kühle wind als sturm weht,
war die ernte im letzten beet
mit etwas glück reichlich und spät.
nun heißt es wieder vorsorgen.
die heizung wurde gewartet;
es wird bereits viel kälter morgen.
man hofft, dass es nicht ausartet.
der winter ist zurückgekehrt,
und legt den schnee über das land;
wenn die ruhe die kräfte nährt,
entsteht dabei der neuanfang.