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tagebuch fremder welten

 
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tagebuch fremder welten - inhalt


vorwort

moon3

auf der weiten achse der zeit
erleben wir ausschließlich jetzt,
vom sein bezeugt - mit sicherheit;
doch viele punkte sind besetzt
auf der achse der ewigkeit.

jeden parallelen moment
teilen wir mit unbekanntem
in einer 'welt', die man nicht kennt -
ob der theorie der quanten.

oder sind wir mehrfach präsent?
noch wissen wir es leider nicht.
wie man das phänomen auch nennt, -
einblick gewährt mancher bericht.

multidimensionalität
hat in dem werk priorität.

es mag der pure zufall sein,
dass wir diese schätze fanden;
jedoch hat es mehr den anschein,
dass wir das schicksal verstanden.

danksagung

stern des lebens, stern des gebens, -
oh, du grund meiner dankbarkeit
gibst die möglichkeit des strebens
mir bereits seit so langer zeit.

bei den geistern, feen und elfen, -
hier in meiner abhängigkeit
vermag ich nicht dir zu helfen,
doch bin ich zu allem bereit.

 

numapike

wie man ihren schriften entnimmt,
ist sie sich durchaus im klaren,
dass ihr sein genau dort beginnt,
wo andere bereits waren.

sie kannte drei existenzen
in verschiedenen gestalten,
und versuchte sich in grenzen
an die gebräuche zu halten.

nebenbei ist, was sie schildert,
weil schreiben den kummer lindert:
"gewiss doch weiß ich mehr zu sein,
daher mache ich mir sorgen,
ich wäre irgendwo allein
losgelöst älter geworden."

es kommt gescheiter und heiter,
denn in dem text heißt es weiter:

"trotz aller brennenden steine
konnte uns saurierkröten, -
auch ich bin so eine kleine,
die hitze sicher nicht töten.

unsere haut ist resistent;
wir ernähren uns von flammen.
wenn eines tages nichts mehr brennt,
sterben wir alle zusammen.

ich spaziere über die glut
zur stelle, an der wir graben;
wir holen wasser für die brut,
der wir es nach hause tragen.

in dem moment ging ich zum fluss, -
eigentlich so wie jeden tag,
weil ich die wäsche waschen muss,
welche von gestern noch dort lag.

es war ein nettes erlebnis;
ich lernte jemanden kennen.
abgesehen vom ergebnis
suche ich gründe zu nennen,
warum das ganze passierte,
dass ich derart redseelig war,
und mich das interessierte;
wie immer, es war wunderbar.

vor mir seh' ich krötenspuren,
die ich in diesen stein springe,
und seine weichen strukturen
zu ihrer änderung zwinge.

und ganz genau an diesem ort
bin ich als krötenforscherin
zwölf sterne von zu hause fort,
wo ich auf spurensuche bin.

ich bin die spuren gesprungen,
um mich dabei zu entdecken;
dabei ist es mir gelungen,
meine neugierde zu wecken."

 

schadiedas

wir konnten es nicht datieren,
und sehr schwer interpretieren:

"wir erzeugen neue räume,
dort wo es vorher keine gab -
für die existenz der träume,
bei nacht wie am helllichten tag.

mitten in der unlebbarkeit
schaffen wir unsere werke
bereits seit ewig langer zeit,
denn das ist unsere stärke.

raummacher sind immer gefragt,
und der bedarf wird täglich mehr;
es ist auch üblich, dass man sagt,
wer den raum erschafft, bringt zeit her.

im raumschiff war ich astronaut,
um die räme zu erkunden.
dies habe ich mir angeschaut,
und es ganz ok gefunden,
weil man ja doch darauf vertraut,
die dimension abzurunden.

wissen möchte ich vermitteln,
doch wer will schon wissen haben;
ich suche es zu betiteln,
um derart mehr auszusagen.

wir leben das leben primär,
und das mag uns gut bekommen;
genau dieses schätze ich sehr,
die gewohnheit ausgenommen.

schon seit wirklich vielen jahren
bin ich in dieser dimension,
um täglich neu zu erfahren,
dass alle kräfte der vision
der sprit meines motors waren."


viele beispiele belegen
gelebte multidimension,
und so schildern wir deswegen
die folgende situation.

 

neissbörd
vogel

"in seiner letzten konsequenz, -
nach vielen millionen jahren,
schuf das leben intelligenz,
um sein ende zu erfahren.

daher musste es so kommen,
der untergang war fulminant.
ich habe bereits vernommen,
das nun kommt, was mir bevorstand.

da ich hier am wasser lebe,
züchte ich geduldig steine,
damit ich sie da ablge,
wo auch immer ich es meine.

steinzüchter brauchen viel geduld;
die habe ich selten gehabt.
daran bin vermutlich ich schuld,
als ein problem, dass sich vertagt.

wie der untergang passierte,
war ich tatsächlich angetan.
es war etwa jeder vierte -
stein, der aus meiner sammlung kam.

somit war es hoch an der zeit
dieses leben zu beenden.
eigentlich war ich nicht so weit;
es lag nicht in meinen händen.

hier in der wasserwäscherei
bin ich mehrfach zertifiziert;
als wasserpfleger nebenbei
habe ich die basis studiert.

sandkörner analysieren,
sowie strömungen verteilen,
schaumkronen mumifizieren, -
oder im fluss zu verweilen -
liebe ich als täigkeiten,
um diesen betrieb zu leiten.

ein leben muss ich aufgeben.
mir bleibt keine andere wahl;
wie sich die dinge ergeben,
ist hin und wieder abnormal.

sterben ist sicher nicht so schlimm;
irgendwann muss ich ohnehin -
sein, was ich nach dem sterben bin.
hoffentlich wird es ein gewinn.

ich genieße den untergang,
und füge mich diesem schauspiel
mit freude auf den neuanfang,
und bin gespannt aufs neue ziel.

meine steine gedeihen gut;
eines tages sind sie fertig.
die gelassenheit gibt mir mut.
steine sind allgegenwärtig.

steine sind im ganzen weltall;
sie werden ohne mich bleiben.
meine steine am wasserfall
konnte ich am besten leiden.

meine geschriebene notiz
bleibt heute alleine zurück.
falls du sie liest, es dies kein witz;
ich wünsch' dir vor allem nur glück."


alle diese unterlagen
waren in der gegend verstreut.
zu viele, um sie zu tragen;
trotzdem hatten wir uns gefreut,
dass wir diesen fund entdeckten.
manches ist seltsam geschrieben,
und es scheint diese versteckten
weisheiten herauszukriegen,
sei eine lebensaufgabe.
ignorieren wäre schade.

materie war verschieden,
und unbekanntes war dabei;
manches war gar nicht geschrieben,
vielmehr eine art malerei.
 

farkenmeind

"so ein spass sich vorzugeben,
bewusst parallel zu leben!

als gallischer feuerbarde
erhalte ich den guten ton
unserer musikergarde;
und so auch mein beliebter sohn.

ich beobachte die leute
auf meiner fahrt in die fabrik
sonst immer, jedoch nicht heute,
denn ich genieße den ausblick.

ich lernte luftanlagenwart,
doch stellte ich mein leben um;
die heiße luft war mir zu hart,
und ich fragte mich oft warum.

ich sitze auf meinem balkon;
die sonne strahlt auf meinen bauch.
rund um mich ist grauer beton,
und ein paar bäume gibt es auch.

wenn ich hier auf den knopf drücke,
da am dashboard in der mitte,
spielt der kasten alle stücke.
er hört sogar, wenn auf 'bitte'.

meine zeit als frühpensionist
verbringe ich sehr gemütlich,
und als ewiger optimist
erscheint mir das schicksal üblich.

zyklen sind bereits verstrichen;
heute ging ich auf die strasse,
bin den zombies ausgewichen,
als ein teil der breiten masse,
welche sich zum wasser bewegt,
wo eine menge bereits tobt,
weil sie soeben live erlebt,
dass ein mann seinen vogel lobt.

plötzlich flog sein vogel zu mir,
und nahm auf meiner schulter platz;
ich wäre in seinem revier,
piepste zu mir der kleine matz.

ich bin heute wolkendeuter;
ein jeder kommt zu mir um rat.
nebenher züchte ich kräter,
weil meine frau mich darum bat.

ich spiele einfache lieder;
die meisten sind für druiden.
wichtig ist mir immerwieder,
die neuen harfen zu schmieden.

es geschieht heute ganz sicher,
dass wir hier besuch empfangen.
nichts ist für mich erbaulicher,
als die seiten neu zu spannen,
und meine harfe zu stimmen,
um unser lied zu beginnen.

ich begann zeitig zu üben.
ein vogel setzte sich vor mich,
um sich der musik zu fügen,
und krächzte just dann fürchterlich,
wenn ich einen fehler machte;
so als ob er mich auslachte.

so dachte ich darüber nach,
ob der vogel derselbe sei;
und fühlte, dass er mir versprach,
er bliebe für mich immer frei.

dann putzte er sein federkleid;
ein paar federn blieben liegen.
ich spürte, jetzt war es so weit;
er wird demnächst weiterfliegen.

er sprang von meiner schulter fort,
und spannte seine flügel auf;
im schnabel mein gedachtes wort,
flog er hoch zum himmel hinauf.

ich ging zurück in den kasten,
und gab die vogelvision ein;
es braucht ja nur ein paar tasten,
um dem vogel nahe zu sein."


da hier die notizen enden,
welche gesamt recht dürftig sind,
liegt es in unseren händen,
herauszufinden, ob das stimmt.

ebenfalls recht abgefahren
scheint uns das folgende schicksal,
bei dem wir verwundert waren;
und doch erscheint es uns real.

wir müssen noch schriften sichten,
und haben viel zu studieren,
um die teile zu berichten,
die uns alle faszinieren.

 

kandeutanne
kandeutanne
"ich wählte schwere berufe;
leichte jobs waren mir suspekt,
weil ich mich derart einstufe,
dass in mir die fähigkeit steckt.

ein wenig lebe ich neutral;
als wassertropen im kreislauf
ist meine aufgabe genial.
jedenfalls bin ich meist gut drauf.

ich lebe als lochbauerin
in meiner erbauten höhle,
und grabe täglich nach dem sinn
wobei ich zumeist laut stöhne.

in meiner existenz als baum
lebe ich das achte jahrzehnt,
jedoch zählt das eigentlich kaum,
es sei nur nebenbei erwähnt.

seit sehr früh bin ich aus dem bett.
wir trafen uns nach dem halbtag;
wir jenseitsführer sind zwar nett,
doch erhielt ich keinen ratschlag.

der tag war heute fürchterlich,
ich bekam noch eine gruppe;
und einmal mehr frage ich mich,
warum ich das alles schlucke.

ich bekam einen hohen gast;
merlin gab uns heut' die ehre.
es blieb mir daher keine rast;
wie schön, wenn es anders wäre!

es blieb mir kaum noch zeit zu sein;
ich musste mich vorbereiten.
zwar ist die unwelt äußerst klein,
jedoch mit mystischen seiten.

ich grabe schon ewig lange,
um noch mehr raum zu erfassen.
als stab dient mir meine stange;
ich kann das graben nicht lassen.

wurzeln stießen in die leere,
ich spürte die haltlosigkeit
in dieser dummen misere
zu einer ungünstigen zeit.

ich war noch vom winter geschwächt,
und brauchte dringend frischen halt.
so kam mir der frühling sehr recht;
eigentlich dem gesamten wald.

ich musste zur türe gehen;
dorthin, wo touristen kommen.
ich hab' sie bereits gesehen,
besser gesagt wahrgenommen.

die gruppe schien mir recht nervös;
ich nahm noch meine uniform;
die wirkte immer recht pompös,
und glänzte hell mit ihrem horn.

wo ich die grenze passierte,
um die gäste zu empfangen,
stand ein neuer und kassierte,
um hinüber zu gelangen.

ein freund war ein muschelgräber,
mit dem spezialgebiet meersand;
er brauchte mehr muschelträger,
welche er in den muscheln fand.

die träger bringen zu wenig;
obendrein noch irgendwohin.
viele waren zu behebig.
manches ist der pure wahnsinn!

ich grub wieder einmal herum,
und so fielen muscheln herab.
das war ok, doch nahm ich krum,
was der fahrlässigkeit oblag.

skeimolban hat zu viel getan.
war er doch schon alt und verwirrt;
sehr warscheinlich lag es daran,
dass er häfig seltsam agiert.

geier saßen in den ästen;
sie sangen ihr begrüssungslied
zielgerichtet zu den gästen
als musikanten - zum abschied.

sie wollten es nie verstehen,
wie jemand von hier wieder geht,
und schienen nicht einzusehen,
dass hier trotzdem hoffnung besteht.

die vögel waren extrem schwer,
und wurzeln hingen in gängen;
ich bin der lage kaum noch her,
und will die ängste verdrängen.

da spüre ich mein holz knarren,
wo ein ast beginnt zu brechen.
diese vögel waren narren;
ich kann mit ihnen nicht sprechen.

am eingangstor zu der umwelt
schob ich erst den stein zur seite,
welcher uns den durchgang verstellt.
und sag', dass es spass bereite,
wenn man jetzt die nerven behält.

um die körper abzulegen,
wird man in den saal gebeten,
wo die energien deswegen
in das nichts hinüberschweben.

nach unserer zeitlosen tour
durch die leere ohne den raum
passierte es, dass ich erfuhr,
es fehlte vor dem tor ein baum;
und auch einer aus der gruppe
ist scheinbar im nichts verblieben.
jedenfalls meinte die truppe,
er sei am weg ausgestiegen.

erst war ich darüber entsetzt;
ich merkte, sie waren sich fremd, -
offenbar hab' ich mich verschätzt,
dass man sich gegenseitig kennt.

den vermissten aufzufinden,
war ein ding der unmöglichkeit.
wer wollte konte verschwinden,
befreit vom raum und auch der zeit.

die besucher sind abgereist,
die geier blieben noch sitzen;
sie streckten ihre hälse meist,
und ließen die schnäbel blitzen.

muscheln ragten aus dem boden;
jeweils zur hälfte alle zwei.
ich habe sie aufgehoben;
darum schaufelte ich sie frei.

ein wenig hat es mich erstaunt
die muscheln hier zu entdecken;
allerdings war ich gut gelaunt,
und beschloss sie einzustecken.

danach kostete es viel zeit,
mich an die zwei zu gewöhnen;
ich habe sie der gunst geweiht,
um ihr schicksal zu versöhnen."


hier steht es auf holz geschrieben,
mit baumnadeln kunstvoll verziert:
"wir zwei muscheln bleiben liegen",
wie für die ewigkeit notiert.

unter dem holz sind abdrücke,
wo diese muscheln einst lagen;
man sieht noch zwei kleine stücke,
die ihre geschichte tragen.

 

gosostujan
gosostujan
"das universum ist bewohnt;
ich flieg' täglich zu planten.
das bin ich seit langem gewohnt;
man hat mich um rat gebeten.

es ist ein äußerst wichtiger
interplanetarischer akt,
für den mich als umsichtiger
anwalt derzeit der ehrgeiz packt.

unterwegs zum siebenten stern
ist meine reise beschwerlich.
dabei wollte ich wirklich gern
pünktlich eintreffen, - ganz ehrlich.

mein problem ist ein astralsturm,
welcher die reise behindert,
weil er am weg zum sonnenturm
mein tempo extrem vermindert.

mir blieb nur mehr abzuwarten,
und meine geduld zu testen.
ich spielte den film vom garten
mit den abendlichen festen,
um so die zeit zu vertreiben,
und dabei entspannt zu bleiben.

sonnenstrahlenkonservateur
war einst mein erlernter beruf;
ich brauchte nur ein nadelöhr,
damit ich meinen vorrat schuf.

man muss sie einzeln einfangen,
reinigen und auch polieren;
dann füllte ich sie in stangen,
um sie so zu konservieren.

morgens kamen viele leute,
um sich strahlen zu besorgen.
doch etwas ist seltsam heute;
es ist jetzt ruhig geworden.

sonnenstrahlen gab es keine;
dunkle wolken zogen heran.
ich wartete eine weile,
zumal sich alles ändern kann.

der ärgste sturm ist nun vorbei;
schon bald kann ich weiterfliegen.
ich hoffe, mein weg wird jetzt frei,
sonst werd' ich verspätung kriegen.

mein puffer ist bereits verbraucht,
doch ich muss noch immer warten.
da kommt noch ein komet, der raucht;
ich hab's eilig durchzustarten.

ich war dabei zuzusperren;
das unwetter tobte heftig.
da sind die damen und herren
mit sicherheit nicht kaufkräftig.

doch just als ich zusperren will,
kommt ein kleiner bub gelaufen,
und meint, er brauche nicht recht viel,
strahlen wolle er sich kaufen.

ich muss mich wirklich beeilen.
mir bleibt nicht mehr all zu viel zeit;
sind doch tausend unimeilen,
die vor mir liegen, noch recht weit.

man erforscht lichtgeschwindigkeit
schon seit ich mich erinnern kann;
bloss in der technischen steinzeit
ist leider nichts brauchbar daran.

ich wollte soeben fragen,
wieviele strahlen er denn will.
da begann er zu beklagen,
dies sei in der art nicht sein stil.

ihm sei das licht ausgegangen,
und er hasse die dunkelheit;
er fühle sich so gefangen,
und habe genug von dem leid.

"ach junger mann, so geht das nicht",
musste ich ihn unterbrechen.
strahlen geben zu wenig licht;
dies könne ich ihm versprechen.

der sonnenturm wirft sein licht weit;
fünfzehn sonnen stehen gedrängt.
sie strahlen ihre helligkeit
dorthin, wo dunkelheit anfängt.

der wandlungsreaktor fiel aus;
das ist schlecht für die energie.
doch ich machte mir nichts daraus,
und schaffe es schon irgendwie.

zum fasturnavai muss ich hin,
einer der bunten planeten.
in der ferne sehe ich ihn;
ihn bewohnen nur asketen.

die landung war recht angenehm,
der empfang gewohnt aufwendig;
sonnen waren nurmehr vierzehn.
seither fehlt die strahlung ständig,
und das wetter sei sehr extrem.
darum hat man an mich gedacht,
weil ich doch viel unterwegs bin,
und möchte fragen, was es macht,
wenn ich die sonne zurückbring'.

was für eine große ehre!
ich darf die sonne herbringen.
beim mondschatten aller meere,
sicher wird mir das gelingen.

mein lohn rechnet sich nach aufwand.
nach hundertzehn regentagen
scheint die sonne wieder ins land,
kann ich mit sicherheit sagen.

wir sind überein gekommen,
und alle waren zufrieden.
ich habe sofort begonnen,
sinnlose pläne zu schmieden.

wenn das tageslicht erneut strahlt,
weist die intuition den weg;
damit sich die suche auszahlt,
folge ich ihr, wohin es geht.

vielleicht soll ich mich anbinden,
und voller vertrauen bleiben;
die sonne wird zurückfinden,
dann wird mich jeder beneiden.

es klopfte nächtens an der tür;
das geräusch riss mich aus dem traum.
ich dachte, "was kann ich dafür?",
und dann, "verdammt, ich muss nachschau'n!"

ich legte den schlafrock über,
und schaltete die lichter ein;
das klopfen wurde noch rüder.
wo ist denn jetzt nur mein glücksstein?
vielleicht hab' ich ihn eingesteckt.
"ich komme - ja!", dachte ich mir;
mal sehen, wer mich nächtens weckt.
doch siehe da, niemand war hier.
ich schlug die türe wütend zu,
denn das ist wirklich super frech!
in mich dachte ich, "warte, du!".
es klopfte wieder, - so ein pech.

diesmal schaute ich genauer.
finster war es ohne mondschein;
mich packte ein kalter schauer.
vor mir sprang mein roter glücksstein
permanent auf eine flasche,
und fiel immer wieder runter.
dies ist seine neue masche,
denn sein fall war laut mitunter.

da fing der stein an zu sprechen,
es sei ihm so kalt geworden;
er will die gesetze brechen,
und diese kälte ermorden.

ich bat ihn bei der tür herein.
"nimm doch die flasche!", sagte er;
ich meinte, "gerne, mein glücksstein.",
und dazu, "das ist lange her."

ich nahm die flasche in die hand,
und spürte diese fast fallen;
sie war so heiß, wie sand am strand;
meine faust wollte ich ballen.

ich führte ihn in den laden,
und fragte, wie es ihm ginge;
klar wolle er strahlen haben,
denn er brauche diese dinge.

er begann mich aufzuklären,
dass strahlen die lösung wären;
dabei hat er kläglich geweint,
und zum abschluss lachend gemeint,
"seit keine sonne existiert,
komm' ich nicht in die flasche rein;
weil sich dies nicht regeneriert,
stirbt meine seele in dem stein."

was er sagte, hat mich verwirrt;
dass mein stein auch spricht, war mir neu.
das hat mich doch sehr fasziniert;
langsam verlor ich meine scheu.

er meinte, die sonne sei fort,
und es werde zeit vergehen
bis sie zurück kommt an den ort,
um hier am himmel zu stehen.

der stein weckte mein neugier.
"wie seltsam, dass die sonne fehlt!",
dachte ich sehr verwundert mir,
und wollte, dass er mehr erzählt.

ihn quälte ein fremdes gefühl;
das zog ihn weg von zu hause.
er fühlte sich innerlich kühl,
und fuhr fort - nach kurzer pause,
"ich habe zwölf steine gefragt,
warum die kälte dominiert;
sie haben mir alle gesagt,
die sonne habe sich verirrt.
niemand kann sich das erklären;
allseits herrschte ratlosigkeit.
jetzt, da sich die sorgen mehren,
fürchte man eine karge zeit."

mehr habe er nicht erfahren;
strahlen wolle er nun haben.
ich nahm welche von den klaren,
weil diese schon vor mir lagen.

mich überfiel unbehagen;
keine sonne - keine arbeit.
ich wusste, nützlos sei klagen;
dinge ändern sich mit der zeit.

um in erfahrung zu bringen,
wohin denn die sonne verschwand,
wollte ich mich erst besinnen,
damit ich die lage verstand.

so reiste ich zu den weisen
eine extrem weite strecke;
doch ich musste mir beweisen,
dass ich sie locker wegstecke.

an circa neunzig planeten
werde ich bald vorbeikommmen;
dank den modernen geräten
habe ich es leicht genommen.

die weisen konnten nichts sagen,
jedoch halfen sie mir weiter;
ich soll die ewigen fragen,
denn die sind immer gescheiter.

die nächste reise stand bevor;
das ziel war nicht so weit entfernt,
vorbei am vierten sternentor.
so heißt es, habe ich gelernt.

die ewigen lebten versteckt
etwas abseits der galaxie.
meine landung hat sie geweckt;
lustige wesen waren sie.

ein großes fest gab es spontan;
sie bekommen selten besuch.
wir fingen gleich zu feiern an;
dabei schenkten sie mir ein buch.

zu diesem buch sagte man mir,
"niemand weiß, wo die sonne sei,
doch vielleicht hilft dieses buch dir;
die sonnenkarte ist dabei."

ich schaute neugierig hinein,
und begann das buch zu lesen.
die sonnenkarte war sehr fein;
das buch ist hilfreich gewesen.

vor allem machte dies mir klar,
dass mein job völlig sinnlos war.

ich kann die sonne zwar finden,
das wird mir vielleicht gelingen;
nur kann ich sie nicht anbinden.
wie soll ich sie zurück bringen?

in diesem buch stand geschrieben,
man kann mit der mentalen kraft
jedes hindernis besiegen,
weil die energie alles schafft.

es gilt stärke aufzubauen,
und sich zu disziplinieren,
sowie darauf zu vertrauen,
dass die sprüche funktionieren.

der zweifel sei der schlimmste feind;
mein ziel ist ihn zu besiegen.
das hat was wahres, wie mir scheint;
ich lass' das buch vorerst liegen.

der nächste tag begann eigen;
erst wollte ich nicht aufstehen,
und danach nicht länger bleiben,
um auf die suche zu gehen.

die vögel waren ganz verstummt;
es war nicht mehr hell geworden.
manche haben sich gar vermummt;
es gab wegen seuchen sorgen.

den vorrat habe ich verkauft,
doch es gab nichts zu erwerben.
wo jeder mit dem schicksal rauft,
kann es nurmehr besser werden.

ein wunder sollte geschehen!
so senierte ich vor mich hin,
und werd' morgen weitersehen,
oder nicht wissen, wo ich bin.

in diesem glauben schlief ich ein,
und hoffte nicht aufzuwachen.
ich gönnte mir noch ein glas wein;
was sollte ich sonst schon machen?

ich sollte mich jetzt bewegen,
doch fehlt mir die idee wohin.
zu den immunen hingegen
zu reisen, macht sicherlich sinn.

so flog ich durch die dunkelheit,
passierte drei dimensionen,
und wechselte raum wie auch zeit.
mir war danach zu vertonen,
dass der moment nach freiheit schreit.

meine raumschüssel kam da an,
wo das meer die insel umgibt.
ich war überrascht, wer da kommt,
was scheinbar an der gestalt liegt,
welche einer art hexe glich, -
mit ihrer seltenen haarpracht,
und mir nicht von der seite wich.
ich habe zeit mit ihr verbracht.

auch die immunen wussten nicht,
wohin nun die sonne verschwand,
denn sie selbst hatten sonnenlicht;
jedoch das orakel im land
brächte allen wesen einsicht.

ich bat meine begleiterin
mir bitte den weg zu zeigen,
denn ich wusste, ich musste hin,
wollte ich erfolgreich bleiben.

ein steiler und steiniger pfad
war sehr beschwerlich zu gehen.
bei hitze über vierzig grad
sahen wir den fels vorstehen,
vor welchen das orakel trat;
in form einer weisen gestalt
unter dunkelgrauen haaren
war das wesen gewiss steinalt.
 

aus dem rest wird ein buch verfasst,
sobald die zeit für dieses passt,
damit man es erwerben kann;
bestimmt erscheint es irgendwann.

 
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