reime & mehr - rhymes & more
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wachsende wortkunst
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growing lyric
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strassendialog
( Sa, 26. Mrz 2016 10:36:56 )
sie standen schon zwei stunden dort, -
beim reden wie ein wasserfall;
themen waren menschen im ort
und nebenher der hühnerstall.
gestern gab es keine eier,
und das just zur abschlußfeier
vom obsoleten sparverein;
sie musste ohne torte sein.
so mit den ohren geschlackert
habe man schon ewig nicht mehr, -
die hühner haben gegackert,
als gäbe es sie gleich nicht mehr.
der sparverein sucht berater
zum 'mehr sparen' beim einkaufen;
und so sollte das geschnatter
doch informativ verlaufen,
denn beim einkaufen zu sparen
bringt den zinsenfreien gewinn
in lukrativem verfahren.
man sei bereits geübt darin,
weil schon harte zeiten waren.
nichts mehr ist, wie es einmal war,
nur menschen sind gleich geblieben;
logischer weise absehbar
nimmersatt und unzufrieden.
immer anders ist das leben,
auf nichts kann man sich verlassen;
bald schon wird es alles geben,
selbst sessel in seitengassen.
es hat zu regnen begonnen, -
die beiden sind abgezogen;
ich hab' den eindruck gewonnen,
er hat zur vernunft bewogen.
ostersonntag
( So, 27. Mrz 2016 17:41:44 )
so eine ostergeschichte
macht den tagesplan zunichte.
der osterhase versteckte
dem pfarrer die kirchenglocken,
bevor er ihn um fünf weckte,
"wo ist mein karottenbrocken?"
"osterhase, bist du verrückt?"
ärgerte sich da hochwürden,
"oder bist du vielleicht bedrückt,
weil sie dir eier aufbürden?"
die spannung verlies den hasen, -
der pfarrer hatte getroffen,
und der ärger war verblasen.
der hase gestand ganz offen,
dass ihm ostern zu viel wurde,
weil man ihm mehr abverlange, -
und dieses sei das absurde -
auch der renntierstall anfange
an falscher stelle zu sparen,
weswegen renntiere fehlten.
hühnern stahl man platz zum scharren,
die daher den rückzug wählten,
und keine eier mehr legten.
die farben sind bereits zu alt.
weil ihn die dinge aufregten,
sei ihm deswegen bitter kalt.
er hängte die glocken zurück,
und wünschte dem pfarrer viel glück.
gut geht's
( Mo, 28. Mrz 2016 10:52:31 )
hallo!
dir geht's gut, hab' ich gelesen, -
die nachricht hat mich sehr gefreut!
sie ist positiv gewesen.
verzeih, ich bin auch schon zerstreut, -
du schreibst ja, es geht dir so schlecht;
deine frau hat dich betrogen,
deine gesundheit sei geschwächt,
gestern bist du ausgezogen -
wohin, wenn ich fragen darf?
du wolltest doch ins männerheim.
ach ja - die story ist schon scharf, -
ich möchte wirklich nicht du sein.
wie deine frau mit dir umsprang,
beweist ganz klar ihren umgang.
dabei liest es sich sehr amüsant,
dass du sie im beichtstuhl erwischst,
wo er herrn hochwürden nicht stand.
und dass du in den beichtstuhl pischst,
ließ mich viele tränen lachen.
ich finde das schon radikal,
und tät' das sicher nicht machen.
schreibe mir doch wieder einmal.
dein opa
pe -es, bevor ich es vergess', -
deine oma liegt im koma.
ärger
( Di, 29. Mrz 2016 08:21:21 )
ich stand irgendwo auf der welt, -
an der bar war ich aufgestellt -
da schockierte irgendein typ
spät abends meinen ohrpolyp:
'wenn ich die menschen betrachte,
die ich innerlich verachte,
schmerzt's mich schlimmer als ich dachte.'
ich wollte dem nicht beipflichten,
und wegen der halben wahrheit
auf die gesamte verzichten.
das bewiese brüderlichkeit,
jedoch an der bar - mitnichten -
nimmt man sich zum reden zeit,
und tauscht diverse ansichten.
entsprechend dieser situation
entflammte eine diskussion;
den ganzen inhalt zu schreiben,
ist mir wichtig zu vermeiden.
wird man auch selten gescheiter,
geht es dabei trotzdem weiter.
es galt die frage zu klären,
warum uns andere ärgern,
und wir uns zu sein erschweren;
die weisheiten von schlaubergern
wurden im detail besprochen,
und es ist zeitig geworden.
ergebnislos abgebrochen
blieben die kaffeehaussorgen.
fragt man wozu oder warum -
ärgere ich mich über dich,
warum ist mir das nicht zu dumm?
ist der ärger ausgleich für mich?
oder ärgere mich nur ich?
vielleicht bist du gar nur der zweck
für den eigenen innendreck?
ist der ärger schlicht gegeben -
als menschliche funktion eben?
als zeichen deiner wichtigkeit
ist mir dein wesen nicht egal;
vielleicht fehlt dem die richtigkeit,
aber mein ärger scheint legal.
wie immer ich es betrachte,
und dieses thema ausschlachte,
ist es anders als ich dachte.
a liadl
( Do, 31. Mrz 2016 18:15:25 )
( dialekt )
do hob i a liadl schreibn woin, -
a weana liadl hätts sei soin.
jetzt bin i am not'n bastln, -
is scho a gfred mit de quastln.
klingan tut's no net goa so guat,
oba es wird eh wean wias tuat.
die idee woan afoch zwa sätz'
eh nua so - fiara blede hetz.
'des geht eh - des geht a'
in not'n gangat's a - no na.
da rest muas jetza no draus wean,
wö donn kunntast as amoi hean.
der stich
( Fr, 1. Apr 2016 18:16:59 )
seit tagen belüge ich mich,
was an sich eine lüge ist, -
doch ich belog mich absichtlich,
und kam derart mit mir in zwist.
das ganze ist so gekommen,
dass ich mich selbst furchtbar nervte,
hab' alles zu schwer genommen,
wodurch sich mein kram verschärfte, -
und nurmehr trübsal geblasen,
anstatt dass ich zufrieden bin.
ich hatte schon solche phasen,
und sie machen sicherlich sinn, -
aber diese quälte mich sehr.
darum wollte ich sie nicht mehr.
ich suchte sie zu beenden,
weil auch schon die gesundheit litt,
jedoch solch ein blatt zu wenden,
verursacht einiges an shit,
der ohnehin entfernt gehört,
damit er einen nicht mehr stört.
ich wollte mir schmerzen sparen,
und so kam ich auf die idee,
dass ich nur dem wunderbaren
auf der welt zur verfügung steh'.
ich beschloß zu ignorieren,
was mein gemüt so traurig stimmt.
das risiko minimieren,
damit das schlechte nicht beginnt,
in mir ärger anzuzetteln,
war mir ein großes anliegen,
und kein grund darum zu betteln.
ich wollte mich selbst besiegen.
zur gewohnheit will ich machen,
meine zukunft zu gestalten,
und hoffentlich wieder lachen,
um mein leben zu entfalten.
ich schaute eine doku an,
die syriens landschaft vorstellt,
und dachte dabei nicht daran,
dass dort vielleicht die bombe fällt.
dann genoß ich sojasoße,
und dachte nicht an gentechnik.
wenn ich das schlechte abstoße,
funktioniere das doch prächtig,
war ich meiner sache sicher.
der versuch war vergeblicher,
als ich zu befürchten wagte;
worüber mein magen klagte,
indem er schmerzgeplagt blähte,
und permanent geräusche gab, -
beinahe schon den ganzen tag.
wo ein rabe heiser krähte,
wäre ich nicht aufgefallen.
hier wollte ich daheim bleiben.
mir half auch kein fäuste ballen
im kampf gegen dieses leiden.
nun begannen meine sorgen,
ob die schmerzen besser würden,
oder bin ich bald gestorben
auf dem weg über die hürden,
die man zu überwinden hat
bis zum ziel in der totenstadt.
jin shin jyutsu half mir zum glück
rasch zum wohlbefinden zurück.
probleme hin, probleme her,
für einen pyramidenbau
war den menschen kein stein zu schwer.
und darum weiß ich ganz genau,
dass alles zu erreichen ist,
bis hin zu der unmöglichkeit,
dass man sich als idealist
von seiner illusion befreit;
selbst wenn wir weiter verschwenden,
was uns hier zur verfügung steht,
bis wir irgendwann verenden,
ist zu leben, worum es geht!
jetzt schau ich mir mein übel an,
und will es in mir bekämpfen,
damit es nicht passieren kann,
die letzte glut auszudämpfen,
um das feuer zu entfachen,
die enttäuschung zu verbrennen,
die mein herz beinah erstickte,
anstatt in mich hinein zu flennen,
und zu scheitern, weil ich zickte.
ich werde die wahrheit finden,
der ich nützlich zu sein suche,
und mich dazu überwinden,
zu bessern was ich verfluche.
es gibt christen, die behaupten,
jesus würde in ihnen sein;
vielleicht auch welche die glaubten,
auferstehung bringt sonnenschein
im herzen jährlich auf's neue,
damit uns das leben freue.
derartiges glaube ich nicht,
doch sei der grund für frisches licht
auch der, dass man von ostern spricht, -
wichtig ist, dass der hafer sticht.
wie auch immer dem umstand sei,
ich bin vom selbstbetrug nicht frei.
mich noch extra anzulügen,
ergab einen insektenstich, -
dafür darf ich mich selbst rügen,
denn meine dummheit ärgert mich.
angesichts der schönfärberei
ging ich in der wiese barfuß;
ich fühlte mich so herrlich frei,
sodass der stich passiert sein muss,
als ich diesen nicht mitbekam;
denn er hat erst jetzt weh getan,
wo ich meine socken anzog
und sah, dass ich mich selbst belog,
weil ich nur das schöne wollte,
was unangenehm sein sollte.
um mich vom schmerz abzulenken,
schrieb ich jetzt diese zeilen hier.
nächstens will ich vorher denken,
um nicht auf noch ein stacheltier
in selbst auferlegter blindheit
derart ignorant zu steigen.
zwar ist es eine kleinigkeit,
dich sie bewirkte zu leiden
und diese zeilen zu schreiben.
es gibt so viele gedanken,
die sich ins bewusstsein drängen,
und welche, die dort versanken;
sie würden den rahmen sprengen.
ich will mich nie mehr belügen, -
das soll als abschluß genügen.
sinnspiralle
( Sa, 2. Apr 2016 18:10:23 )
anstatt bewährtes zu schätzen,
muss man sich für neues hetzen;
weil einem die erfahrung fehlt,
wo man sich durch das neuland quält,
entsteht zumeist ein mehraufwand,
den zu treiben mühen kostet, -
oft damit man dann herausfand,
abgelöstes liegt verrostet
und unbrauchbar in der ecke,
weshalb man es entsorgen muss,
oder im lager verstecke -
für die nach uns zum genuss.
man hat sich die wartung erspart, -
ohnehin kennt man sich nicht aus;
kurze zeit erfreut der neustart,
und am konto fehlt ein zinshaus.
es passiert zu überlegen,
sich dem ganzen hinzugeben -
im glauben an die spiralle,
in welcher ich kreise gehe.
und nicht in die tiefe falle -
ob ich bald ein ende sehe?
jeden tag ein neuer kreislauf
führt mich die spiralle hinauf.
gleicht die spiralle dem kreisel,
oder ist sie verkehrt herum?
bin ich in ihr eine geißel,
auf dem weg hinab ins zentrum?
ist es eine pyramide,
womit man seinen weg vergleicht,
begann wohl schon in der wiege,
wovon es mir schön langsam reicht.
es war dieser seltsame traum,
aus dem ich erschreckt aufwachte,
und mir am weg aus dem leerraum,
mir solche gedanken machte.
in & out
( So, 3. Apr 2016 14:04:50 )
auf der suche nach vertrauen
kam mir rasch das pure grauen.
dann habe ich endlich vertraut
und wurde über's ohr gehaut.
das habe ich mir abgeschaut
und mein leben darauf gebaut,
heiratete die nächste braut
und hab' meine zukunft versaut.
hier fühlte ich mich wie unkraut, -
deshalb wurde ich astronaut.
im weltall verlangt niemand maut, -
außerdem ist es nicht so laut,
weil sich kein raumschiffverkehr staut.
freiheit ist in - grenzen sind out.
barreal
( Mo, 4. Apr 2016 19:47:41 )
in diesen tiefen spelunken,
lebt nächtens die gesprächskultur
rechtschaffene wie halunken -
bis hin zur schießbudenfigur
lallen da durchwegs betrunken.
zu fortgeschrittener uhrzeit
bei alkoholischem konsum
wälzt man schachsinn als themen breit,
um irgendetwas kund zu tun.
nachstehendes interpretiert
schreibe ich zum spaß frei zitiert.
behaupte ich als realist,
dass friede global möglich ist,
würde der optimist sagen,
wir werden ihn schon bald haben, -
doch meint der pessimist hingegen,
den werden wir nicht erleben.
seit die geschichte 'menschen' schreibt,
schlagen sie sich die schädel ein;
solange die vernunft ausbleibt,
kann auf erden kein friede sein.
es werde zu lange dauern,
bis menschen einander schätzen, -
viel zu hoch sind ihre mauern,
wo sie den frieden ersetzen.
die menschen funktionieren gleich,
und respektieren sich selbst nicht, -
ganz egal, ob arm oder reich,
weisheit bleibt oft eine absicht.
kanne es global frieden geben?
und wird der mensch ihn erleben?
als skeptiker verneint man das,
und meint beflissen, wünsch dir was.
als neutralist darf man sagen,
das thema liegt schwer im magen;
es ist zwar gut, dass wir sprechen,
doch schlecht, was menschen verbrechen.
wir sind selbst keine heiligen,
und ein teil der maschinerie,
in der wir uns selbst peinigen -
für eine schlechte energie.
wenn wir weiter achtlos bleiben,
wird sich die natur reinigen,
und 'mensch' auf die quittung schreiben, -
vielleicht wird sie uns steinigen,
oder nebenbei wegspülen.
'langsam mahlen alte mühlen
die gräuel der vergangenheit',
wird der mensch in zukunft sagen, -
und in seinem modernen kleid
nach wie vor zu wenig haben.
man weiß schnell, was besser wäre, -
gewohnheit nährt die misere;
wem der idealismus fehlt,
den das schicksal zu ende quält.
unmengen wurden getrunken,
irgendwann bin ich heim gewankt.
hab nach alkohol gestunken
und schlafend nüchternheit getankt.
barreal 2
( Di, 5. Apr 2016 17:37:39 )
diesmal war ich fast nicht berauscht,
und habe das gespräch belauscht.
ein paar an der bar - weißes haar -
besprach, was ihnen wichtig war.
du sitzt da, und es geht dir schlecht,
weil dich alle rundum nerven.
schon seit tagen ist dir nichts recht,
und zu zehrst an den reserven
der spärlichen motivation
als rest vergangener zeiten.
die beschissene situation
lässt dich in den abgrund gleiten;
in den abgrund der emotion
einer handfesten depression,
die ihre dominanz behält.
die theorie ist sonnenklar,
jedoch in der hölle verbrennt
der optimismus der noch war,
bevor er seine freiheit kennt.
in der früh stehst du später auf, -
sinnlos versitzt du die stunden
und schaust nur zum plafond hinauf.
gut, - gründe hast du gefunden,
vorerst tatenlos zu bleiben,
und den schaffensdrang zu meiden.
sinnlos ist außerdem nur nichts,
dem jeder sinn natürlich fehlt;
dich erdrückt die last des gewichts
der herzenssache, die dich quält.
du hast das kommen gesehen,
doch wolltest es nicht wahrhaben;
jetzt lernst du dich selbst verstehen,
und dein schicksal zu ertragen.
abends wird nichts geschehen sein
und du hier gealtert sitzen, -
vielleicht beim letzten kerzenschein
kurz vor dem zu bette flitzen,
wenn der alkohol genug war,
weil sich dein zimmer um dich dreht.
dir stellen sich die träume dar,
wo sanft ihr schleier um dich weht.
da ist es fürwahr absehbar,
dass es derart nicht weitergeht.
du besinnst dich auf die ziele,
und fragst dich, warum nichts passiert;
mag sein, es waren zu viele,
sodass real alles stagniert.
dabei lebst du im paradies,
wie die made under dem dach;
es gibt überall gut und mies,
die frage bleibt, wann kommt danach?
jeder halbherzige entschluss
verkümmert lange vor dem ziel.
er hinterlässt dir den verdruß,
und findet schmerzlich sein ventil.
erinnerungen zum genuss
helfen auch nicht besonders viel.
die hoffnung befürchtet den schluß
von diesem destruktiven spiel.
lange hat es nicht sein sollen;
so hast du verlernt zu wollen.
langsam kommt der stein ins rollen,
bis hinaus aus diesem stollen
ist er optisch angeschwollen, -
lag er doch unbemerkt im berg
voll unerledigter reste.
im französischen heißt sie 'merde', -
ungut tut davon die beste.
du weißt, alles wird gut werden,
und gibst dich deinem schicksal hin,
weil die früchte, die verderben,
düngen dabei den lebenssinn.
und so weiter ging es heiter.
barreal 3
( Mi, 6. Apr 2016 10:43:50 )
sind alle guten dinge drei,
selbst in solchen zeiten am stück
wiederfährt einem vielerlei -
sei es nun pech oder zum glück.
unglaublich aber auch nicht wahr,
was da thema an der bar war,
könnte ich mir eben denken,
und genauso gut gleich schenken.
egal, - ich zählte erdnüsse,
und vernahm diskussionsflüsse.
dieses recht abseits vom gesetz -
oder psychosoziales netz
als stütze einer gesellschaft
zeichnet eine gemeinschaft aus,
sowie das öl die motorkraft;
oder präsentiert sich als graus,
wo man den untergang begafft.
die menschliche geschichte zeigt,
zahlreich lebten hochkulturen, -
und ebenso deutlich beschreibt
immer ein ende die spuren.
glaub' ich an die wahrscheinlichkeit
aus einer gesetzmäßigkeit
der menschlichen vergangenheit,
ist unser ende nicht mehr weit, -
mag sein, es bleibt uns noch zeit.
sicher sieht sich der pessimist
als überzeugter realist.
hingegen etwa seit woodstock
darf man optimistischer sein;
zwar gab es öfters manchen schock
in anbetracht humaner pein,
doch friede gewinnt stellenwert,
wo bewegungen entstanden,
deren gesinnung respekt nährt,
den menschen zu sich empfanden.
menschen des irdischen lebens
lebten im rausch ihres gebens
um der liebe zu sein wegen.
der gegenkraft kam's gelegen, -
die waage verteilt ihr gewicht,
um den ausgleich zu erhalten -
und es gab manchen bösewicht,
um die gesellschaft zu spalten,
gleich wie heute lebensfeindlich
von macht- und habgier besessen,
haben mitmenschen schon peinlich
das füreinander vergessen,
selbst wenn es nur darum ginge,
auf überfluß zu verzichten.
nein - ihr maßstab bleiben dinge,
und intoleranz mitnichten.
doch das positive nimmt zu,
und dieses schätzt vielleicht auch du;
so sollten wir uns bewahren,
friede bewusst zu erfahren.
wozu
( Do, 7. Apr 2016 08:49:04 )
in öffentlichen toiletten
bis hin zu seinen mistgstätten
mit müll der industrieketten
bleibt von schlanken und den fetten
was sie in müllberge betten.
'wenn wir doch besseres hätten'
ist von den sprüchen der netten,
um sich durch den tag zu retten,
statt 'wann frißt mich mist' zu wetten.
zurecht wird hier angenommen,
man kann dem müll nicht entkommen,
denn täglich kommt unrat dazu -
samt grußkarte mit 'ich und du'.
warum frage ich mich, wozu ?
wir wollen annehmlichkeiten
in unseren wohlstandszeiten.
im trockenen
( Fr, 8. Apr 2016 22:26:31 )
in der dunkelheit kerzenschein
sollte meine lichtquelle sein.
die letzte kerze ganz allein
unter all den abgebrannten
hatte noch die kapazität,
damit grüße den verwandten
zu schreiben sich hastig ausgeht,
bevor die finsternis besteht.
den strom haben sie abgedreht,
zins zahlen war zu versäumen, -
des himmels arsch sei zugenäht,
vom telefon kann ich träumen,
das schon ewig nicht mehr läutet,
weil ich die rechnung nicht beglich,
was in der praxis bedeutet,
das telefon ist nichts für mich.
im eiskasten frohr die leere,
als dieser noch unter strom stand;
seit ich nur vom zwieback zehre,
steht er ungebraucht an der wand,
und jetzt in der wasserlacke,
denn er hat sein eis abgetaut,
wo im nassen auf der dacke,
eine spinne nervös ausschaut,
die sucht ein bad zu vermeiden,
um möglichst trocken zu bleiben.
die türdacke im vorzimmer
schwimmt beim letzten kerzenschimmer
als rettungsinsel; wie immer
ist die spinne der gewinner.
bald kommen die möbelpacker,
dann bin ich den eiskasten los.
bis zuletzt schlug ich mich wacker,
doch jetzt ist das problem zu groß,
als dass es zu lösen wäre,
zumal die innere leere
die unerträgliche schwere
gnadenlos ans tageslicht bringt,
dem ich meinen rücken kehre,
was mir mit sicherheit gelingt,
obwohl es mehr als mühsam klingt.
in liebe
( Sa, 9. Apr 2016 09:52:17 )
liebe kostet ein vermögen!
die liebe als erlernter traum
stiehlt farben den regenbögen
für ihren strick am lebensbaum,
der pendelt, - was sie so erregt,
sodass ihr rest zu boden fällt.
bald hab' ich mich zu ihr gelegt,
und den regenbogen bestellt,
denn die farben sind verblichen.
damit sie aufgefrischt werden,
ist die illusion gewichen, -
die gier soll in liebe sterben.
nachbar
( So, 10. Apr 2016 15:30:32 )
hier weiß man, was der nachbar tut,
der da drüben am friedhof ruht.
lang vergessen ist der disput -
seine trauerfeier war gut.
er hat viel zu viel gesoffen, -
und seine leber umgebracht;
letztes jahr hat's ihn getroffen, -
er starb vor der silvesternacht.
mittags beim allerersten knall
hat sein geplagtes herz versagt;
das laute geräusch war sein fall, -
der ältere herr war betagt.
ein neuer nachbar soll kommen,
habe ich gestern vernommen.
angeblich ist's ein junger mann,
ich sehe es ja irgendwann,
sobald ich von ihm wissen kann.
warum hat er sich angetan,
diese gegend auszuwählen,
um als einwohner zu zählen?
kauf den shit
( Di, 12. Apr 2016 00:51:59 )
da meint einer auf der straße
im zuge einer diskussion,
dass er alles kaum noch fasse, -
in der heutigen situation.
"will ich mit jemandem reden,
kaufe ich einen psychiater;
sex hat es im puff gegeben, -
ich brauch' kein liebestheater.
wo ich zahle, sieht man mich gern,
und der rest soll unfreundlich sein, -
die machen ohnehin nur lärm,
und verkaufen mist - danke nein.
was man da alles kaufen soll, -
und am besten gleich auf kredit -
denn der ganze schrott ist so toll,
nur wozu brauche ich den shit."
manche menschen denken extrem,
und oft sehr schwer nachvollziehbar;
sie sind nicht immer angenehm,
denn sie stellen befremdend dar,
was man abnormal empfindet.
es war ein ehrliches statement,
das enttäuschung an sich bindet,
und dazu klar farbe bekennt.
ich will ihm viel glück gönnen,
und irgendwann helfen können.
beim chefarzt
( Mi, 13. Apr 2016 15:11:03 )
mit dem chefarzt bin ich per du,
weil seine tochter bei mir schlief -
das ist doch eine dumme kuh,
die mich monate lang anrief;
zum glück lässt sie mich nun in ruh'!
weil die tochter abtreiben war,
wollte er mich kennenlernen,
denn sie starb dabei um ein haar,
um das baby zu entfernen.
da war der typ auf mich sauer,
und mir sein gehabe egal.
sein haupt wurde damals grauer,
als seine frau ihren gemahl
schriftlich davon informierte,
dass sie derzeit bei mir weile,
weil er zu viel ordiniere,
und sich die zeit falsch einteile.
erst hat er mir nichts genehmigt;
ich traf ihn bei seiner mutter,
und hab' sein auto beschädigt.
eine freundin kocht dort futter -
und ich brachte ihr irgendwas.
in gegenwart der gesellschaft
nützte er dieses zum anlass
mir wutentbrannt mit halber kraft
die faust ins gesicht zu schlagen,
weswegen sie ihn bei gericht
kurz darauf verurteilt haben.
bezahlt hat er bis heute nicht.
solang er alles unterschreibt,
ist's egal, was er schuldig bleibt.
süße versuchung
( Do, 14. Apr 2016 15:32:40 )
die fettschicht im übergewicht
verabscheut nichts mehr als verzicht.
gewand vom vorjahr passt nicht mehr, -
der winterspeck schützt sommerfett;
jetzt muss die neue mode her.
wenn ich weniger essen tät,
wäre der magen zu oft leer.
bewegung verursacht schmerzen,
schon der klogang ist so mühsam, -
da ist mir gar nicht zum scherzen,
weil ich kaum noch aufstehen kann.
chronisches bandscheibenleiden
zwingt mich leider krank zu bleiben.
die wunschfrau
( Fr, 15. Apr 2016 20:43:13 )
sie muss natürlich schön sein,
und darf ja nicht zu viel reden;
ein wenig kleiner wäre fein,
so soll sie sich mir hingeben.
vom kochkurs braucht sie ein diplom,
und nähen muss sie auch können;
mit meinen macken kann sie schon, -
ich will ihr auch eine gönnen.
die wohnung in ordnung halten,
und mir immer frühstück machen,
sowie den haushalt verwalten,
und eben noch ein paar sachen
möchte ich ihr überlassen.
kommen am sonntag die alten,
soll sie sich damit befassen,
welche regeln damals galten, -
mir vergeht dabei das spassen.
was einmal kinder anbelangt,
darf sie es nicht eilig haben;
wenn sie damit später anfangt,
muss ich mich weniger plagen,
weil sie nicht die letzte sein soll.
als mütter werden sie eigen,
und ich finde das nicht so toll,
dauernd zu hause zu bleiben.
nurmehr den sklaven zu spielen,
und das geld dafür verdienen,
ist etwas für die debilen,
oder man besitzt goldminen.
und meine freiheit brauch' ich auch;
eifersucht kann sie sich schenken.
hin und wieder hat sie den schlauch, -
da braucht sie sich nichts zu denken.
wo krieg' ich meine tusse her,
und was soll ich ihr erzählen,
oder gibt es gar keine mehr,
denen typen wie ich fehlen?
so genug der dummen worte,
die wahrheit ist hier fehl am platz;
doch es gibt andere orte,
für einen liebenswerten schatz.
die feder und die filzlaus
( Sa, 16. Apr 2016 19:14:58 )
trat man einen gedanken los,
zog er kreise und wurde groß;
sein sinn war die sinnlosigkeit,
und derart schrieb ich in der zeit:
die feder kitzelt den vogel,
"willst du nicht ein wenig lachen?"
er ignorierte sie nobel,
und begann federn zu machen.
"du, ich brauche keine feder",
grinste der vogel und sang los
"zum glück bist du nicht aus leder,
und außerdem zu klein statt groß."
seinen gesang hörte jeder
bis hin zur filzlaus in der schoß
einer person auf der parkbank.
das untier war sehr angetan,
und erzählte dieses als schwank
einem anderen irgendwann,
dem die geschichte sehr gefiel,
über die es lachten musste.
es erfand darauf hin das spiel,
dass es selbst zu spielen wußte.
'wir kitzeln jetzt ein federvieh',
hat es die erfindung genannt,
und weil man fragte, "bitte wie?",
wurde die filzlaus rasch bekannt.
filzläuse kann man nicht kitzeln,
aber über federn witzeln.
lebenssinn
( So, 17. Apr 2016 10:36:45 )
das leben weiß beschränkt zu sein,
denn die basis ist vergänglich;
so fielen ihm die menschen ein,
die zerstören, doch letztendlich
es im weiten all verbreiten.
aus der lebensintelligenz
lässt sich zu sein ableiten,
und ebenso seine tendenz.
blumige sprache
( Mo, 18. Apr 2016 11:57:32 )
er schrieb ihr einst diese zeilen, -
die ließen sie zu ihm eilen:
"die wolken vom himmel treiben
ist so leicht wie sie zu holen.
es muss nur unter uns bleiben, -
haben die hexen befohlen.
ich kann den besen verwenden -
mit dem bin ich schon geflogen -
und hole mit bloßen händen
die farben vom regenbogen.
wir bemalen unser luftschloss,
das wir mit träumen einrichten,
und ziehen dort die liebe groß,
wo wir diesen schwachsinn dichten.
komm morgen mit guter laune
auf die waldlichtung und staune."
seither fehlt von ihr jede spur -
zuletzt war sie auf schönheitskur
als station ihrer weltreise.
weiterführende hinweise
nehme man gerne entgegen,
und man ersuche deswegen
sie telefonisch zu geben.
so und so
( Di, 19. Apr 2016 08:35:28 )
ich fand gestern noch ein lokal,
denn mir war danach zu reden.
es war ein großer saal,
und ich ging zur bar deswegen.
die leute führten ihren schmäh,
den ich schon zu lange kannte,
und mir dann dachte, besser geh'.
so kam, dass ich weiterrannte.
man erzählte derbe witze,
in überheblicher manier
über die vermisste ritze
bei längst schon zu viel wein und bier.
ich fand dann eine kleine bar
mit wirklich reizenden leuten;
wo humorvolle stimmung war,
weil sich diese menschen freuten.
sie tauschten erfahrungen aus,
und erzählten das erlebte,
von auswärts oder auch zu haus,
was man mit fotos belegte.
dazu ergab sich die liebe
unerwartet und ganz spontan.
da erfüllte mich der friede,
und dies war das schönste daran.
tier in mir
( Mi, 20. Apr 2016 09:28:39 )
du unterscheidest mensch und tier, -
wohl ist das tierische in dir;
und dazu ist es üblich hier, -
die tiere vermenschlichen wir.
das ist so eine tatsache,
über die ich herzlich lache.
auf dosen steht hühnerragout, -
als nur ein beispiel von vielen.
mag sein, es ist mir klar wozu
da werbeträger vorspielen, -
doch wie man die wahrheit darstellt,
ist etwas, das mir nicht gefällt.
der fleischanteil bei vier prozent
steht mit "u.a." angeschrieben;
ich empfind's impertinent, -
da wird fast betrug betrieben.
es zeigt - wie vieles im system -
dessen funktionales problem.
das zieht sich als roter faden
durch viele seiner bereiche,
gleich wie durch den speck die maden;
manchmal scheint es mir das gleiche.
was man nicht deklarieren kann,
trägt ein nettes werbemascherl, -
der konsument bezahlt das dann;
geld zählt im eigenen tascherl.
weil dank der schlechten qualität
man leider öfter zum arzt geht,
ist hier ein vorteil gegeben.
schließch wollen ärzte leben.
wer da und dort genau hinschaut,
dem manchmal vor der wahrheit graut.
weh tut mir die unehrlichkeit
in dieser so modernen zeit.
besser machen
( Do, 21. Apr 2016 23:30:12 )
das system hier - lebt von der gier,
die wir menschen in uns tragen;
es nützt und schadet dir und mir,
zumal wir das in uns haben.
dazu kommt die bequemlichkeit, -
diese wird uns anerzogen.
nichtstun als komfort der freizeit
lässt uns doch den wohlstand loben.
man konsumiert oft quantität,
um qualität zu verdrängen -
wo "kaufe zwei - zahle eins" steht,
muss pizza vom teller hängen.
scheins wird wahllos gefressen,
um das übel zu vergessen,
das man sich ungern eingesteht,
wo es um vergangenes geht.
die wirtschaft lebt vom überschuß,
selbst wenn der wohlstand leiden muss,
denn übergewichtsbeschwerden
sind noch lang kein grund zu sterben.
man weiß viel über gesundheit
und macht das geschäft mit dem leid.
warnungen sind da vergeblich,
ja womöglich auch noch schädlich,
denn nur ein übler bösewicht
rät zu vernünftigem verzicht, -
und wer weiß, - er kann es selbst nicht.
was bleibt, ist das besser machen,
und die möglichkeit zu lachen.
gurkenglas-automat
( Fr, 22. Apr 2016 07:54:03 )
das funktioniert automatisch.
willst du einen kaffee haben,
macht ihn der roboter am tisch, -
du brauchst nicht danke zu sagen -
wozu auch den mund bewegen.
am weg zur kleidermaschine,
um klamotten anzulegen,
das dem wohlbefinden diene,
passiert nebenher die rasur;
nahrungszufuhr intravenös,
musik spielt mozart in a-dur,
(oda weanarisch: in ana tour .. *g* ... ) -
da machen nachrichten nervös.
bei uns wird demnächst verboten,
den kaffee mit milch zu trinken, -
es reicht butter auf den broten.
gleich mit vorschriften zu winken, -
dass sich die für nichts genieren!
bald wird man dazu tendieren,
ein hirn im gurkenglas zu sein, -
und morgens kommt kaffee hinein.
die milch gibt's von einer genkuh
für den müsliersatz dazu.
praktisch ist der stimulator,
der zum glück alles ermöglicht;
ein impuls spielt mir alles vor, -
da war ich unlängst ganz schön dicht.
zwar ist die software verboten,
doch am schwarzmarkt leicht zu haben,
selbst wenn ein paar idioten
etwas ganz anderes sagen.
eingekauft wird automatisch, -
der roboter erledigt das,
er bringt vom schwarzmarkt täglich frisch
die freude in mein gurkenglas.
abweichung
( Sa, 23. Apr 2016 09:18:19 )
man hält an alten träumen fest, -
noch immer gibt es einen rest.
trotz anderer interessen
will man 'das war' nicht vergessen.
einiges hat man vergraben,
das sporadisch wieder auftaucht, -
unberechenbar an tagen,
an denen man das gar nicht braucht.
man will ganz andere dinge,
als wogegen man einmal war.
schon lange ist aus dem sinne,
und stellt sich heute anders dar,
was man alles einmal wollte,
nur leider niemals sein sollte.
man weiß da nicht, woran es liegt,
wenn es auf einmal wieder gibt,
was scheins im inneren besteht,
und ganz spontan wieder ausbricht,
wenn nur genügend zeit vergeht, -
irgend etwas drängt zur absicht.
wenn man über damals nachdenkt,
ergibt sich manchmal ein zwiespalt,
welcher von gewohnten ablenkt,
oder wird man bereits gar alt?
da kreist manche überlegung
im gehirn etliche runden.
man zieht vieles in erwägung,
und oft auch mehrere stunden
oder einige tage lang,
so folgt man dem inneren drang
bishin zu einem neuanfang.
fortschritt
( So, 24. Apr 2016 09:41:13 )
wir preisen unseren fortschritt, -
vieles ist automatisiert;
nur die vollbeschäftigung litt,
weil fast wegrationalisiert.
die automatik ist bequem,
und ein ungelöstes problem,
weil wir des umgangs nicht her sind, -
gleich im sandkasten dem kleinkind
trampeln wir respektlos herum, -
hochintelligent und strohdumm.
verzeih
( Di, 26. Apr 2016 17:13:51 )
diese mail sei hier geschrieben,
weil im postfach nicht geblieben.
dieses hallo dir - verzeih mir.
ich wollte dich kennenlernen,
und ging einen kaffee trinken;
doch musste mich rasch entfernen,
weil all' die plätze hier stinken.
triefendes öl riecht hier verbrannt,
oder kebab und burgerfraß
da bin ich nach hause gerannt, -
mir macht so etwas keinen spaß.
überall nur unfreundlichkeit,
die hoch hinauf zum himmel schreit!
ich kann sie nicht mehr ertragen,
und zu boden schauen hilft nicht.
ich will nur noch ruhe haben,
bevor alles in mir zerbricht.
natürlich kannst du nichts dafür,
wo du doch immer freundlich bist;
aber schaue vor deine tür,
egal ob christ oder buddhist,
überall lange gesichter, -
und das in diesem paradies;
da helfen keine blinklichter,
ich fühle mich hier wirklich mies.
zwar könnte ich es aushalten,
nur fehlte mir die lust dazu;
auch war mein gemüt gespalten,
den willen nahm mir das 'wozu'.
schon der weg dorthin war ungut, -
ich verlor bald meine laune,
und fühlte in mir den unmut, -
dezent umschrieben - das braune.
dabei habe ich mich gefreut,
eine freundschaft zu beginnen,
doch sehr schnell den versuch bereut,
mich seines seins zu besinnen.
probieren wir doch irgendwann
zu anderer zeit noch einnmal,
was uns zusammenbringen kann, -
ich überlass' es deiner wahl.
komm bei mir auf besuch vorbei,
es gibt wein und ein paar biere;
alles funktioniert vorschriftsfrei,
und es lächeln auch die tiere.
im vertrauen auf das schicksal -
hoffentlich somit bis bald mal!
zum zeitvertreib
( Mi, 27. Apr 2016 22:25:14 )
andauernd denkt man an etwas,
und denkt man nicht, tut man es auch;
beim denken fehlt das mittelmaß,
denn das gehirn liebt den gebrauch.
gedanken ziehen nur vorbei, -
sie kamen und sind wieder weg,
so denkt man sich - von sorge frei,
und gönnt bewusst zu sein dem dreck.
morgen kommt schon wieder ein tag, -
'noch immer' könnte man sagen -
es bleibt egal, woran es lag,
man will dafür doch zeit haben.
man denkt einen kurzen moment,
dass man gedachtes bereits kennt,
und doch verspricht die neue sicht,
dass sie anders veranschaulicht,
weil ihre existenz besticht.
so wurde die zeit vertrieben;
vergangenheit ist entstanden, -
von diesen zeilen beschrieben
als die momente verschwanden,
die schon so weit zurückliegen.
das geburtstagsgeschenk
( Fr, 29. Apr 2016 19:26:28 )
"was wünschst du dir zum geburtstag?"
hat mich eine freundin gefragt.
ich dachte nach, woran mir lag,
und habe dann spontan gesagt:
"morgens möchte ich erwachen,
und dann kaffee trinken gehen, -
um's eck, wo sie ihn frisch machen;
eine zigarette drehen,
und sie bedachtsam anzünden.
einfach glücklich sein genießen,
und so den moment ergründen.
spüren der strömungen, die fließen,
wo der friede das leben stützt,
möchte ich mir schenken können,
weil es dem wohlbefinden nützt,
sich besonderes zu gönnen.
falls ich auswärts übernachte,
könnte ich mir das erfüllen.
kommt es anders als ich dachte,
will ich mich in schweigen hüllen,
und das beste daraus machen,
um das schöne zu entdecken.
vielleicht kann ich dabei lachen,
und einen smiley anstecken."
da hat die fragende gemeint,
ich könne doch bei ihr bleiben,
und so haben wir uns vereint,
sei hier noch dazuzuschreiben.
bläserin
( Sa, 30. Apr 2016 11:43:27 )
auch solche sachen kämen vor.
meinte einer vom kirchenchor,
er suche eine bläserin, -
sie sorge für den höhepunkt
mit ihrem solo zu beginn.
ich habe dazwischen gefunkt,
die seien alle vergeben, -
ihrer begehrten kunst wegen.
erst später ist mir gedämmert,
mein einwand war wohl belämmert;
so tut es nur mehr zur sache,
dass ich doch darüber lache.
1.mai
( So, 1. Mai 2016 15:30:57 )
jetzt ist er auch schon vergangen, -
april hat's heuer gegeben;
der mai hat grad angefangen
an diesem sonntag im leben.
es ist bereits hell geworden,
sonnenlicht präsentiert den tag,
der schwache wind kommt aus norden,
wo immer er hinziehen mag.
der wind hat wolken mitgebracht,
in unterschiedlichsten formen,
als hätten sie sich ausgedacht
den windigen aeronormen
in ihrem sein zu entsprechen,
und damit schönheit zu zeigen,
mit der sie optisch bestechen,
um den himmel einzukleiden.
noch immer ist der erste mai -
endlos ziehen die wolken vorbei;
es ist was kam, damit es sei, -
die wolken am himmel sind frei.
du und ich
( Mo, 2. Mai 2016 09:49:13 )
wer heut' in die gesellschaft geht,
sollte dabei darauf achten,
dass er ein paar dinge versteht,
weil andere danach trachten.
wer sich hier verständnis erhofft,
den enttäuschen die menschen oft;
rücksichtnahme und mitdenken
sind nur spärlich anzutreffen,
und man kann sich wirklich schenken,
hunden zu glauben, die kläffen.
wird dir gesagt, 'ich ruf' dich an',
so nimm das nicht als gegeben.
das hieß nur, dass es so sein kann,
und ist meistens so im leben.
mit liebe ist die gier gemeint,
welche die meisten menschen eint.
toleranz ist schwer zu finden,
da braucht es großes glück dazu, -
leider ist sie am verschwinden,
allerdings hast diese ja du.
da gibt es ein altes sprichwort,
als regel zum gesellschaftsspiel,
die lernte ich beinah' sofort.
"wer die menschen verstehen will,
der darf ihnen nicht zuhören."
über's essen redet man viel,
das sollte dich hier nicht stören.
die wahrheit ist selten gefragt,
das sei dir ergänzend gesagt.
erwarte dir kein vertrauen.
paß auf, dass sie dir nichts klauen.
du solltest alkohol trinken,
da darfst du nicht zimperlich sein, -
und auch der käse darf stinken,
dafür hält man die u-bahn rein.
was zählt, ist meist die quantität,
die durchaus auch menschlich besteht.
wer zahlt, ist überall beliebt,
weil es für geld fast alles gibt.
du und ich sind da ausnahmen,
schon weil das fast alle sagen,
die auf den gedanken kamen
sich nach dem warum zu fragen ?
mäusegruft
( Di, 3. Mai 2016 08:49:41 )
einmal bekam ich eine maus
lebend von frau katze geschenkt;
das fangen war ein wahrer graus,
dies vieh war schneller als man denkt.
meine katze nahm's gelassen, -
mich bei der jagd beobachtend.
dafür könnte ich sie hassen,
doch sie wirkte nach lob trachtend,
und saß wie meine lehrerin,
die mein treiben kontrollierte,
oder auch als verehrerin,
die solch' hetzjagt honorierte,
indem sie mir den jagdspaß ließ.
ich fand das von ihr reichlich mies.
eine stunde hab' ich gebraucht,
bis ich die maus endlich hatte;
den finger habe ich verstaucht, -
zum glück war es keine ratte.
die maus setzte ich an die luft,
bin ich doch keine mäusegruft.
beziehungskram
( Fr, 6. Mai 2016 15:58:03 )
die liebe ist wie ein roulett, -
nicht immer ist sie ein gewinn;
irgendwann wird man zum skelett, -
bis dahin sucht man den beginn.
am anfang schön, - zum schluß als gfrett
ist das ende oft wenig nett.
seine worte waren ätzend,
und defacto recht verletzend.
"ich habe dir einmal vertraut,
und mein haar ist daran ergraut.
damals hast du so lieb geschaut -
da warst du eine liebe braut.
mein leben hast du mir versaut,
chancen habe ich mir verbaut.
schau doch zu, dass sonst wer aushält,
was mir nicht nur optisch mißfällt."
sie lies das nicht auf sich sitzen,
"jetzt darfst du die ohren spitzen.
mein märchenprinz warst du einmal, -
deine faulheit ist abnormal, -
du gleichst einem alten scheusal.
ist deine villa auch feudal,
wirkt deine erscheinung fäkal;
deine hose stinkt nach kanal,
die nächte waren eine qual.
emotional katastrophal
lebst du als realer skandal.
mir bist du schon lange egal.
du brauchst dein gehege
einzig für die altenpflege.
an sich bist du nachts wie täglich
nur mit alkohol erträglich.
genieße allein dein leben.
möge dir die zeit vergeben."
soll sein ?
( Sa, 7. Mai 2016 23:33:31 )
so sitzt du denn da, und fragst dich,
wie sei dein leben behaglich?
wie soll deine umgebung sein,
damit du mit dir im einklang bist,
was ist ein muss, was wäre fein,
wieviel akzeptierst du an mist?
welche erwartungen hast du,
sind gar bedingungen dabei,
und was alles brauchst du dazu,
oder bist du von all dem frei?
wenn alles kommt, wie du dir denkst,
hast du dann ein gutes leben,
dass du in die vitrine hängst,
oder kann es das nicht geben?
gesund in frieden zu leben
ist dein anliegen auf wegen?
pause
( So, 8. Mai 2016 10:10:54 )
manchmal sitzt man planlos herum,
und weiß nicht, was das ganze soll;
da hilft auch kein gegenserum, -
ein solches wäre wirklich toll, -
man will einfach von nichts wissen,
und lässt sich nur sinnlos gehen,
bis man irgendwann am kissen
aufhört diese welt zu sehen.
jedes wesen braucht auch pause -
und auszeit zum leiser treten;
besser bleibt man dann zu hause,
und meidet sämtliche feten.
man verbraucht auch kraft im leben
um seine stimmung zu heben.
erfahrungen
( Mo, 9. Mai 2016 17:22:27 )
manche erfahrungen heilen.
dabei wollte man sie machen.
nur die vorstellung zuweilen
war ein schöneres erwachen,
als die realität zeigte,
und man einst gewünschtes meidet,
wenn sich dies zu ende neigte,
damit man nicht wieder leidet.
die hoffnung wurde nie erfüllt, -
sie liegt da hinten zugemüllt.
topfen
( Di, 10. Mai 2016 20:53:25 )
'glaubst du denn an die ewigkeit?'
mag eine überlegung sein.
hast du dafür ein wenig zeit,
so bist du damit nicht allein.
es gibt so viele ansätze
zu der ungeklärten frage;
sinnlos, dass ich die zahl schätze,
weil ich damit nicht beitrage
licht in die sache zu bringen,
sowie die zahl nur falsch sein kann.
schätzen kann mir nicht gelingen,
etwas anderes ist der plan.
man kann darüber viel lesen,
und davon dennoch nichts wissen.
vermutungen sind gewesen,
was wahr ist, bleibt zu vermissen.
mir fehlt auch jede ambition
noch eine these zu klopfen.
ist die mögliche situation
eigentlich ein großer topfen,
dass unser weltall untergeht?
ich schätze dass ein film entsteht;
wie auch immer man das darstellt, -
so alles rund um diese welt.
worte
( Mi, 11. Mai 2016 17:30:02 )
ich sah worte darum betteln,
sie zu erlösen von zetteln;
ein buch sei der begehrte platz,
den sie angemessen fänden -
mit dem simplen titel 'wortschatz'.
eine sammlung aus acht bänden
war als ganz spontaner ansatz
das momentan erklärte ziel.
acht bände schienen mir recht viel, -
ob jemand dabei helfen will?
festzulegen bliebe der stil.
dies zu klären müsse warten -
bis man bereit sei zu starten.
ins web wollten die worte nicht, -
da stimmten alle überein;
virtuell sei keine aussicht
derart eleminiert zu sein.
denn es würde sie nicht geben,
und das werde man verhindern -
auf büchern weiterzuleben
schulde man auch all den kindern,
die in zukunft geprägt werden,
und dies sei nicht zu verderben.
und schließlich sei man nicht das geld,
mit dem niemand umgehen kann -
weswegen virtuell mißfällt.
daher stehe keinesfalls an,
papier plötzlich aufzugeben -
einer unfähigkeit wegen.
ideen
( Do, 19. Mai 2016 22:19:33 )
gedanken kreisen hier umher -
gleich die adleraugen schweifen;
gefunden wird ohne gewähr,
was dabei ist auszureifen.
eine idee bietet sich an
die opferrolle zu spielen,
zumal sie als gespinst fortan
beginnt ihrem sein zu dienen.
ihr verweilen im rohzustand
hat sie hinter sich gelassen;
sie entsteht am weg, den sie fand,
um den moment abzupassen.
ihr werden geht leicht von der hand.
wozu das
( Sa, 28. Mai 2016 18:02:10 )
fühlst du dich hier angesprochen,
hast du dennoch nichts verbrochen;
deine chance ist verschwindend klein,
hier persönlich gemeint zu sein.
es tobt die wut in meinem bauch, -
ja, auf dich - und zwar fürchterlich;
das feuer spuckt aus mir den rauch, -
ja, dein verhalten ärgert mich.
du kannst darüber nachdenken,
oder dir gedanken schenken;
meine geduld ist verschwunden, -
jetzt vorhin, vor ein paar stunden.
geh fort und bemühe dich nicht,
es war genug zeit für dein wort,
damit dein mund da etwas spricht,
jetzt wird der zorn mein neuer sport.
rede nur über andere,
wenn du sonst nichts zu sagen weißt;
verstehe, dass ich wandere,
bevor mich hier der erdwurm beißt.
in deiner nähe zu sterben
ist schlimmer als älter werden.
hüte deine faule zunge,
und grüße das bärenjunge.
ihr gast
( Mo, 6. Jun 2016 11:54:58 )
sie haben heute einen gast,
der verdient, verwöhnt zu werden.
beachten sie, dass alles paßt,
damit sie dafür lob erben.
ihr gast ist ihre wenigkeit.
heute laden sie sich selbst ein,
und haben die gelegenheit
rundum tief zufrieden zu sein.
den tag dürfen sie sich schenken,
um die wünsche zu erfüllen,
an die sie schon lange denken.
heute gibt es keine hüllen, -
das wesentliche steckt im kern,
und süßes fruchtfleisch hat man gern.
bereiten sie sich morgens vor,
um am tag nichts zu vermissen;
dann läuten sie an ihrem tor,
um sich nun als gast zu wissen.
der gastgeber sei gegangen,
könnte ihre ansicht sein;
um den genuss anzufangen,
gießen sie sich ein gläschen ein,
oder bleiben frei von drogen, -
heute entscheiden sie allein
den tag feierlich zu loben.
bewusst in sich einzukehren
hebt zu beginn die qualität;
ein 'danke' dem tag zu ehren
gibt ein gefühl, das frieden sät.
entspannt bei der meditation
oder innerlichem gebet
schaffen sie eine situation,
in der ihre vision entsteht.
bestärken sie ihren entschluss
bewusst vom scheitel bis zum fuß, -
heute geht es um den genuss!
aufgeschnappt
( Di, 7. Jun 2016 13:48:17 )
manchmal sagen mir die leute
was sie dichten, sowie heute.
da kam ein mädchen auf mich zu, -
sie meinte, "da, hör zu, schreibst du."
ein kleines stück scheiße im darm
drängte in eile zum ausgang;
dem stück scheiße war viel zu warm,
und der weg war ihm auch zu lang.
so kämpfte es mit letzter kraft
um den nächsten millimeter -
zu viele hat es schon geschafft,
und es wurde immer später.
das scheißstück wollte kurz rasten, -
ihm fehlte jede energie;
nachfolgende stücke spaßten, -
so richtig ätzend waren sie.
sie spotteten über das stück,
dem zum streiten die lust fehlte;
es hauchte nur gestank zurück,
zumal der frust das stück quälte.
vor dem scheißstück war der weg frei,
hinter dem stück entstand ein stau.
an dem stück kam keines vorbei;
sie ärgerten sich grün und blau.
und so weiter - es war heiter,
doch scheint anderes gescheiter.
auch ist der rest mir zu vulgär,
sowie die emotion zu schwer;
daher lasse ich es bleiben
das ganze gedicht zu schreiben.
aufbauend
( Di, 7. Jun 2016 19:46:05 )
die tränen tropfen herunter, -
traurigkeit steigt aus dem herzen;
die energie hält mich munter,
tropfen fallen von den kerzen,
die dem raum zittrig licht spenden.
die zeit ist längst überfällig,
dieses blatt in mir zu wenden;
tage verstrichen dreistellig,
seit jenem gefassten entschluss,
dass der traum bald wahr werden muss.
nun ist die zeit angebrochen,
die lohnt zu realisieren,
was ich mir hab' selbst versprochen.
nur zu idealisieren
heißt mit kaltem wasser kochen.
daher genug der traurigkeit, -
ich will die hände aufkrempeln,
denn jetzt ist die gelegenheit
statt wieder mit mir zu keppeln.
ich werde damit beginnen,
diesen moment zu gewinnen.
die fischsekte
( So, 19. Jun 2016 11:00:31 )
seltsame gepflogenheiten
nennen manche ihren glauben,
oder sind verschrobenheiten
unter den lockeren schrauben.
man will sich ja nicht erdreisten,
über fremdes zu urteilen;
doch weil sie fischgräten speisten, -
dies sollte die knochen heilen -
begann ich dem nachzugehen,
um vielleicht mehr zu verstehen.
sonntags vor dem aquarium
beteten sie zu den fischen,
quaselten vom universum
bemüht, fischlaute zu zischen,
und immerwieder dazwischen
musste man das glas rein wischen.
danach wurde still gestanden,
mit mundbewegung - auf und zu,
die so den fischgeist empfanden -
in der trance von ihrem voodoo.
frischen fischgeist zu empfangen
sei instiktives verlangen,
wurde ich beim essen belehrt, -
fisch wurde mit gräten verzehrt.
ich entschloss mich ehrlich zu sein,
und sagte zu dem glauben nein.
bei allem ehrbarem respekt,
der in einem fischleben steckt,
wird bei mir der eindruck erweckt,
dass man mit glaube dummheit deckt.
letzteres sagte ich dort nicht,
aber es ist meine ansicht.
wohl erlaubte ich zu fragen,
wo der zusammenhang besteht,
so im glauben für den magen;
dies sei, damit hunger vergeht.
man hat mich eingehend belehrt,
warum man die fische verehrt.
es mag tatsächlich komisch sein,
doch die finden uns auch seltsam.
unser gold in kirchen sei fein,
aber das nahrhafte daran
sei nur zur hostie der wein,
mit dem man sich betrinken kann.
fische sind dem leben näher,
als die falschen pharisäer.
daher empfange man den geist,
bevor man dessen fleisch verspeist.
ich muss es ehrlich zugeben,
so fischsam will ich nicht leben,
darauf kann ich einen heben.
engelsfutter - musik
( So, 19. Jun 2016 17:48:43 )
das schlagwerk pulsiert fallweise
laut - dann auch wieder ganz leise, -
töne begleiten die reise;
der rythmus lässt dein sein schwingen,
wenn bässe extase bringen,
weil dazu die höhen klingen.
du genießt das engelsfutter
auf der erde - deiner mutter;
der tag ist heute ein guter.
unterschied
( Di, 21. Jun 2016 18:43:01 )
es gab einmal diese witze,
was von einer messerspitze
der unterschied sei? ganz genau -
laut norm 'je tiefer, desto au';
und der zwischen der gesellschaft?
vor allem sei sie grauenhaft,
dabei besonders die rechte, -
immer ist eine die schlechte.
beim vogel sei es umgekehrt,
wie einen dieser witz belehrt,
denn beide flügel sind gleich lang,
vor allem sei es der linke.
der unterschied zwischen kaufzwang
sei am kassabon die tinte,
und zwischen einem krokodil
sei er 'je grüner desto schnapp'.
man mag denken, das sei debil,
oder dummes papperlapap;
es ist auch wirklich nicht wichtig.
wohingegen ich schreiben kann, -
im unterschied dazu richtig,
mit einem teil fängt alles an.
vieles ist anders geworden, -
auch unterscheidet sich morgen
von alledem, was heute war,
und dieser unterschied ist klar.
zurück zur gegenwart?
( Di, 21. Jun 2016 18:43:01 )
aus der zukunft fiel mir ein reim
zu ihrer vergangenheit ein.
in einem kleinen fernen land
fiel im parlament der beschluss,
den man einstimmig gut befand,
fünfundsechzig heißt arbeitsschluss.
ein gesetz wurde erlassen
und pensionierte die massen.
fünfundsechzig im parlament
waren ueber achzig prozent;
so war der gesetzesbeschluss
das aus vom parlamentsausschuss.
manchmal finde ich den bullshit
einen amüsierenden hit.
sich besiegen
( Sa, 25. Jun 2016 22:55:12 )
man sucht fehlendes zu kriegen,
da wird das wahre verschwiegen,
und realität gemieden;
alleswisser sind geblieben, -
alkohol zu kopf gestiegen, -
zeit wurde damit vertrieben.
einige bleiben da liegen,
wo ein paar über sie fliegen;
übel will vernunft besiegen, -
mag sein, weil wir uns nicht lieben.
patent
( So, 26. Jun 2016 09:22:54 )
fragt einer in der straßenbahn,
ob ich ihm jetzt zuhören kann.
sage ich, aber sicher doch,
und frage, was gibt es denn noch?
da meint in dieser straßenbahn,
der alkoholisierte mann:
"das österreichische patent
ist das besondere talent -
aus der win-win ausgangslage
mache lost-all, dies sei schade.",
er lachte aus voller inbrunst,
und hat in die ecke gebrunzt.
menschlich wie auch unerfreulich
ist oftmals nicht nur abscheulich.
bewegt
( Mo, 27. Jun 2016 12:51:08 )
ich saß im zug, und schrieb zeilen,
um mich dort nicht zu langweilen.
gerne hätte ich gesprochen, -
einer unterhaltung wegen.
mein schweigen blieb ungebrochen,
denn der wunsch kam ungelegen.
was soll ein wortwechsel bringen?
ich will nicht vom wetter reden,
und über fressen und schlingen
will ich mich auch nicht aufregen.
das ist genau, was ich meine,
wenn ich jetzt beim essen bleibe;
sicher doch - jedem das seine,
und mir noch mehr ist das feine, -
bloss denk' ich ziemlich umgekehrt,
was die unterhaltung erschwert.
wenn man von den mahlzeiten spricht,
kommt man rasch auf die gesundheit;
redet man vom übergewicht,
erfahre ich sehr oft den neid.
ja, ich bewege mich recht viel,
und esse eher bescheiden.
zucker liebe ich zu meiden.
gesundheit ist nicht nur ein ziel, -
ich möchte gern gesund bleiben.
am körper trage ich kein fett,
dass uns der überfluss beschert;
relativ gut ist man im bett, -
absolut ungesund ernährt
sind viele menschen, die man sieht;
das scheint mir eine tatsache,
in unserem wohlstandsgebiet.
ist übergewicht die rache,
welche der luxus nach sich zieht?
fettleibigkeit ist mir zu schwer, -
ich denke, weniger ist mehr.
selbst bin ich wege gegangen,
und habe vieles ausprobiert, -
gesundheitliche belangen
habe ich einige studiert.
um blockaden loszuwerden,
brauch' ich keine operation,
und chemie möge verderben,
jedenfalls will ich nichts davon.
ich will nicht vom braten reden,
und wie man ihn zubereitet,
und dann gesundheit vorgeben,
zu der mich werbung verleitet.
erfahrungen auszutauschen,
um etwas dazuzulernen,
hieße reden wie auch lauschen,
doch träumen kann man von sternen, -
menschen wollen sich berauschen.
weil der mensch ungern verzichtet,
wird die gesundheit vernichtet.
gesundheit ist ein wirtschaftszweig,
und somit geht es um das geld;
man verdient am menschlichen leid,
was mir persönlich nicht gefällt.
nur will das kaum jemand wissen,
eher macht man sich unbeliebt.
die ablehnung will ich missen,
was sich durch das schweigen ergibt.
ich rette mich in das schreiben,
wo gedanken bei mir bleiben.
hunger
( Sa, 2. Jul 2016 11:32:10 )
kleiner hunger war ein junger.
ich kann mich selbst immer spüren,
und meine schuhe selbst schnüren.
großer hunger war ein dummer.
wie kann ich mich nur verführen?
wo sind meine konfitüren,
die meinen magen umrühren?
vor den tiefen hintertüren
liegen noch die pflichtlektüren
über alte grundgebühren.
mir ist der hunger vergangen, -
es war spontanes verlangen
nach sinnlosem unterfangen;
duft ist in der luft gehangen.
nicht leicht
( Sa, 2. Jul 2016 15:26:21 )
wollen sie sich anders nennen
kaufen sie einen buchstaben,
den sie bereits recht gut kennen,
damit sie einen mehr haben.
können sie sich gar zwei leisten,
worum sie sonst teuer speisten,
ärgert sie nurmehr am meisten,
wenn ihr lieber nachbar drei kauft,
und sich dabei die haare rauft,
dass für vier die finanz nicht reicht.
tja, ich sag's ja, - man hat's nicht leicht.
flieger
( So, 3. Jul 2016 22:39:26 )
"um kinder zu beschäftigen,
braucht man ein wenig fantasie",
wußte sie zu bekräftigen.
ich meinte, "ohne garantie,
hole ein paar blätter papier,
und falte aus diesen flieger;
danach bemale das blatt dir,
und falte das papier wieder.
auch taschentücher mit kleber
und strohhalmen sind vorbestimmt, -
mit gummi als antriebgeber -
zu fliegen in wehendem wind,
oder im geschlossenen raum, -
von einem bis zum nächsten kind, -
mag sein, zu einem papierbaum -
geklebt, bemalt aus einem blatt,
oben, unten eingeschnitten,
das man vorab eingerollt hat,
um es auf den tisch zu picken."
stadtsorgen
( Mi, 6. Jul 2016 19:50:05 )
ich sag' dir das, der ist zu alt,
und weißt du was, es ist zu heiß, -
das ist kein spaß, mir war zu kalt,
weil es morgens geregnet hat.
eine gelse war im zimmer, -
ich wußte, das wird ein scheißtag,
es wird wirklich immer schlimmer.
und jetzt kommt noch ein gewitter.
das haben sie vorausgesagt!
ja, das stadtleben ist bitter, -
warum hat mich petrus nicht gefragt?
es tut gut, wenn man sich beklagt.
der friedhofswurm
( Do, 7. Jul 2016 12:08:10 )
am friedhof wohnt ein fetter wurm, -
sein quartier ist der glockenturm.
täglich läuten die menschen sturm.
nächtlich darf er dann verschlingen,
was sie ihm zu essen bringen,
wenn sie die holzschachteln liefern.
der wurm lauscht der poesie gern,
allein die trauer liegt ihm fern.
er wollte gerne abmagern,
doch ist seiner gier erlegen, -
in diesem feudalen leben.
er nimmt, was ihm menschen geben.
schwatz
( Di, 12. Jul 2016 16:55:56 )
elf fünfundvierzig fuhr der bus, -
elf fünfundzwanzig sollt' ich weg,
und weil alles anders sein muss
nannte ich meine katze 'zeck',
denn schwatz kam mit beute dabei
stolz zur türe hereingehuscht.
da war ich den moment so frei,
und habe ihr eine 'getuscht'.
natürlich sanft, - ohne gewalt,
und dennoch ausreichend gezielt,
sodass diese schwarze gestalt
den armen vogel nicht behielt.
ein paar worte als hintergrund, -
schwatz heißt diese katze deshalb,
weil sie viel schwatzt - fast gleich dem hund,
der öfter grundlos gebell lallt,
wo sie gewiß etwas erzählt, -
vielleicht, dass ihr die beute fehlt.
sie hat nur einen weißen fleck
in ihrem sonst tiefschwarzen fell,
und jagt mit erfolg ihren speck;
jagen kann sie sensationell.
wir beide hatten schon oft streit
wegen ihrer jagdfertigkeit;
beute bringen ist verboten, -
weder lebend, noch die toten
jagdopfer hier, - war ausgemacht;
trotzdem hat sie welche gebracht,
und wird es sicher wieder tun, -
das wird ihr leider nicht zu dumm.
den vogel stupste ich hinaus,
und schwatz flüchtete geschockt;
jetzt ist sie sauer, diese 'laus',
denn ich hab' ihr die jagt verbockt.
der vogel lag nun vor der tür,
und schwatz ergriff sofort die flucht;
was konnte der vogel dafür, -
hab' ich zu ergründen gesucht,
und erlöste ihn von dem leid.
mit einem holzstück voller wucht
hatte ich ihn brutal entzweit;
damit er nicht mehr leiden muss,
schenkte ich ihm den lebensschluss.
der vogel war nicht zu retten;
selbst wenn wir heilkräfte hätten,
die schier wundersames täten,
wäre vergebens gewesen,
dies tier noch zu genesen.
den leichnam gab ich ins sackerl, -
so eines fürs hundegackerl, -
und ensorgte den überrest,
des jungen vogels aus dem nest
da oben an der hausmauer.
statt mitleid fühlte ich trauer,
und hatte es nun sehr eilig, -
mit tieren wird's nie langweilig.
aussicht
( Fr, 15. Jul 2016 17:53:05 )
wie wird denn heute das wetter?
hoffentlich gibt es sonnenschein.
wird der braten abends fetter,
als man selbst von schnaps, bier und wein?
der tag wird wieder ein netter,
wie könnte es auch anders sein?
der ausgleich zum optimismus
fehlt dem inneren gleichgewicht,
und sicher kommt sie doch, die nuss, -
wann kam sie denn bisher noch nicht?
es gibt viel zu beanstanden,
das wird sich schnell finden lassen,
sonst wird man ja übergangen,
und hätte etwas zum hassen.
den tag vor dem abend loben
heißt, man hat das lob verschoben,
und dafür stellung bezogen,
um es erfolglos zu proben.
unklar
( So, 17. Jul 2016 13:47:04 )
wie kann man wissen umlegen,
das unzeitgemäß wohl besteht,
des gesunden fortschritts wegen,
damit es nicht verloren geht, -
das negative ablegen,
und nach positivem streben?
wie kann man aus jeder kultur
das wissen zusammenführen ?
würde die menschliche natur
diese bestrebung berühren?
was ist eigentlich negativ,
oder auch schlecht und dazu schief?
und was ist somit positiv,
und ist man munter, wenn man schlief?
fragen und fragen und fragen,
die irgendeinen sinn haben.
parasit
( Do, 21. Jul 2016 12:49:18 )
ein parasit auf einem baum
schwärmte von der tollen aussicht.
er genoss seinen lebenstraum,
und verweigerte den verzicht.
da ist der baum krank geworden
und wenig später gestorben.
dem parasiten fehlte saft
und schon kurz darauf auch die kraft.
so verlor er seine gestalt, -
genuss war sein lebensinhalt.
müllabfuhr
( Fr, 22. Jul 2016 18:34:18 )
wir spielten draußen federball,
wo ein baum den beton zierte;
im hinterhof war es der fall,
dass man sich schlecht konzentrierte,
und der ball im baum hängen blieb;
wir hatten reservebälle,
weswegen man den ball abschrieb.
die partie war eine schnelle,
auch angesichts der dunkelheit
in kurzer, absehbarer zeit.
der abend verlief sehr heiter,
und morgens holte ich den ball
mit einer größeren leiter;
anders wollte es mein schicksal.
ich war ganz oben auf dem baum,
da rutschte diese leiter weg;
sie fiel um - knapp neben den zaun, -
ich hing leiterlos und schrie 'dreck!'
jedoch schien ich glück zu haben,
drei herren von der müllabfuhr
kamen den mist wegzutragen,
und ich schrie einzig 'hilfe' nur.
die drei männer standen beim zaun
in griffweite neben dem baum.
doch wie in einem schlechten traum
zeigten sie keine reaktion
auf meine schreienden rufe,
und nützten diese situation
zu einer rast auf der stufe
einige meter daneben,
wo sie nun saßen und rauchten.
ich schrie noch, wie um mein leben!
sobald sie die zeit verbrauchten,
gingen sie wortlos vom schauplatz,
als wäre ich ganz anderswo.
ich verlor schimpfend einen satz,
und dachte, "sie sind eben so."
mühsam habe ich es geschafft,
vom baum herunterzukommen;
mit meiner allerletzten kraft, -
und danach ein bad genommen.
man fragt sich, wie die leute sind,
und auch, was sie sich erwarten,
oder ob man selbst vielleicht spinnt;
kann das eigentlich ausarten?
auch wenn es einem nicht gefällt,
hier ist man auf sich selbst gestellt.
der plan
( Sa, 23. Jul 2016 21:12:22 )
von anfang an gab es den plan,
bis einer kam, der hat's getan;
das war er dann, - der gute plan
für einen mann, der irgendwann
sich auf unseren plan besann.
man plante jede einzelheit,
und bedachte die möglichkeit,
war sogar zum schlimmsten bereit, -
die analyse war gescheit, -
und doch ist er vergangenheit,
nach der nun kein rabe mehr schreit.
es tut mir schon irgendwie leid,
dass jetzt alles ganz anders kam,
doch ist das die gelegenheit
dass man einmal ganz spontan
etwas neues in angriff nimmt,
und daher zu planen beginnt.
ich habe immer nur geplant,
was später andere taten;
mein hirnschmalz habe ich verbrannt,
doch man stahl mir meine saaten.
ich kann es nicht bleiben lassen,
das unmögliche zu planen, -
könnte man zusammenfassen,
um sich einen weg zu bahnen, -
durch die geplanten ausnahmen,
die ungeplant und dauernd kamen.
jetzt plante ich einen rahmen,
und schrieb auf die ecken amen.
blicken
( Mo, 25. Jul 2016 14:15:21 )
mein blick - gerichtet zu boden -
meidend die menschlichen augen -
zwei meter vor meinen hoden;
da picken fressend drei tauben,
die lebensfreude ausstrahlen, -
frei vom zwang zum aberglauben
und werbekonsum samt zahlen.
ich hatte ein lächeln versäumt, -
und zwanzig grimmige blicke,
und stattdessen davon geträumt,
dass ich sechs richtige tippe.
ich habe gleich angenommen,
es würde in der art kommen.
ich fühle meine uhr ticken,
und höre den zeiger klicken.
mich freut es nicht aufzublicken,
manchmal muss man eben zicken.
einfach
( Di, 26. Jul 2016 22:00:30 )
manches ist unnötig schwierig,
ist der mensch doch wissbegierig.
"das gegenteil ist von einfach -
vielfach, könnte man vermuten.",
war, was einmal ein denker sprach,
es fehlte ein wort dem guten;
'keinfach' war es, das ihm fehlte,
weil eines keines umkehrte,
und - wie er weiter erzählte,
den wortschatz brauchbar vermehrte.
"nicht einfach", war mein kommentar;
er schaute mir in die augen.
ich sah, dass er benommen war.
"das musst du mir einfach glauben.",
legte er mir ausdrücklich dar.
sein kopf ist auf die bar gekippt,
und dieser mann ist eingenickt.
ich wollte ohnehin gehen, -
daher ist es so geschehen.
wir
( Mi, 27. Jul 2016 18:44:49 )
eine frau nahm ein blatt papier,
da stand auf einer seite 'wir',
und eine blume war dabei -
die uhr zeigte etwa halb drei.
auf der anderen seite stand
in rot geschrieben mit der hand,
was sie selbst zuletzt verfasste,
und sie las, weil es ihr passte.
"menschlichkeit hat alle seiten,
gutes wie die schlechtigkeiten,
die im leben oft verleiten,
dass wir unsere dummheiten
wie achtlos die kleinigkeiten
zu den verschiedensten zeiten
mit überzeugung bestreiten.
da sitzt man da, und fragt ''warum
bin ich denn eigentlich so dumm?''
zeitweilig wird einem bewusst,
man hätte auf anderes lust,
und hat es bald wieder verdrängt,
worüber man ungern nachdenkt.
ob wir denn gescheiter werden,
bis wir eines tages sterben?"
menschheit
( Sa, 30. Jul 2016 20:19:05 )
hinter mir sprachen zwei leute,
da plötzlich meinte er zu ihr,
es sei nicht viel anders heute,
als gestern circa um halb-vier;
und sie meinte, "sei nicht so dummm,
es macht ohnehin schon bald bum."
dieser negativ-malerei
will ich nicht viel abgewinnen,
wirkt sie doch gezwungen unfrei;
mich auf schönes zu besinnen
mag im leben zu wenig sein,
jedoch derart schwarz zu malen
heißt das unglück zu bestellen,
damit selbstgemachte qualen
zahlreich grenzenlos anschwellen,
womit man zu beklagen hat,
worum man davor förmlich bat.
aber egal, wie dem auch sei,
sagte sie nach einem aufschrei,
und fuhr gelassen - wort für wort,
deutlich hörbar in einem fort:
"man muss den menschen recht geben,
um sympathie zu erleben;
schaut man hinter die kulissen,
will man davon nichts mehr wissen.
ich schaue mir die umwelt an,
und bleibe wo ich leben kann.
die erde schenkt mir jeden tag,
solange sie sich drehen mag;
ob sie die menschheit übersteht,
oder an der schöpfung vergeht,
werden wir vielleicht erfahren,
doch vermutlich niemals wissen,
denn die menschen, die dann waren,
können sich selbst nicht vermissen."
so dachte ich darüber nach,
worüber sie eigentlich sprach,
und teile die meinung bedingt,
selbst wenn das herzlich wenig bringt.
zufrieden
( So, 31. Jul 2016 11:15:15 )
"was machte dich denn zufrieden?",
hatte ich mir aufgeschrieben.
am sonnigen strand zu liegen,
mich an eine frau zu schmiegen,
weniger kilo zu wiegen,
beim spiel den gegner besiegen,
vielleicht links abzubiegen,
schafhirt sein mit ein paar ziegen,
oder am himmel zu fliegen,
noch etwas neues kriegen,
ein lebewesen zu lieben,
oder kräuter abzusieben?
ich bin beim entschluss geblieben,
nun das klären zu verschieben.
die rede
( Fr, 5. Aug 2016 10:44:38 )
er durfte doch getrost meinen,
sein konzept wäre zum weinen.
mit funkelndem pferdegebiss
war ihm aufmerksamkeit gewiss.
langsam schritt er zum mikrofon,
grunzte erst einen tiefen ton, -
strich dann das haarfett beiseite,
lockerte die kragenweite
durch zug an seiner krawatte,
die einen gummizug hatte,
und stieg auf die rote matte,
um seine rede zu halten;
man hat das licht eingeschalten.
die spannung war am höhepunkt,
da fiel ein schlüssel zu boden;
und am mikrofon hat's gefunkt.
die krawatte blieb nicht oben,
sondern schnalzte im lautsprecher,
und flog einem gast ins gesicht,
sowie danach in den becher;
nun brannte nurmehr das notlicht.
man hat die rede verschoben,
und ich bin weitergezogen.
abschied
( Mo, 8. Aug 2016 00:08:48 )
da lag im park ein abschiedsbrief,
den fand ich schon ein wenig schief.
grüß dich du,
wenn auch wozu!
alleine hat auch vorteile;
ich bekomme kein mißtrauen, -
da ist die welt meine heile.
und fehlen mir manchmal frauen,
so dauert das nur eine weile.
es gibt genug anzuschauen, -
unzählbare einzelteile
will ich noch zusammenbauen.
statt die laune zu versauen,
lauf' ich lieber eine meile,
wo finstere blicke fehlen,
die mich hier zu häufig quälen.
ich sorge selbst für einen platz,
und hole aus mir meinen schatz,
den ich dir irgendwann schenke,
sobald ich ihn gefunden hab',
so ich eines tages denke,
mir ist das ganze hier zu fad.
liebe bedarf keiner nähe,
gleich im leben einer krähe.
bleibt mir zum schluß noch zu sagen,
sei bitte nett und verstehe,
ich will das hier so nicht haben;
besser ist, wenn ich jetzt gehe.
um dich im herzen zu tragen!
nur viel glück in deinem leben,
wünsch ich dir deinentwegen;
und nichts zur sache tut - mach's gut!
angestellt
( Mi, 10. Aug 2016 13:07:53 )
jetzt regnet draußen das wetter,
mein herz vergießt drinnen tränen;
rutschig sind am weg die bretter,
nichts ist da, sich anzulehnen.
überall glitschnasse steine,
auf die der regen niederfällt,
und man denkt nur an das eine, -
bemüht, dass man es hier aushält,
bis die sonne wieder scheine.
ich hab' mich beim glück angestellt.
egoismus
( Do, 11. Aug 2016 10:56:28 )
den anderen ist man egal -
denen, die beachtung suchen;
ihr egoismus ist legal, -
sinnlos ist, sie zu verfluchen.
man kann sich nur zurückziehen,
und der gier aus dem weg gehen;
unterwegs will man oft fliehen,
um die fairness selbst zu leben.
so wird man selbst zum egoist
in diesem menschlichen morast,
und pfeift auf diesen ganzen mist
als unerwünschte lebenslast.
und irgendwann kommt man zum schluss,
dass es offenbar so sein muss,
wo anderes vergeblich scheint,
weil kranker egoismus keimt.
blabla
( Sa, 13. Aug 2016 10:15:28 )
menschen sagen, sie rufen an,
die man am besten gleich vergißt,
weil man sonst ewig warten kann,
und nur der dumme dabei ist.
das gerede vieler leute
war nie so wertlos wie heute.
oft ist besser nichts zu reden,
sonst ärgert man sich deswegen.
zuhören wollen wenige,
oder trifft man sie nur selten;
bald ist man selbst derjenige,
für den andere nichts gelten,
wo die ignoranz überwiegt,
die langsam den frieden besiegt.
es ist wirklich jammerschade,
wie wir auf dieser welt leben;
viele, wie im speck die made,
die sich darüber aufregen.
besser ist es wegzugehen,
denn dass die menschen einsehen,
etwas mitdenkender zu sein,
mag ich nicht einmal mehr hoffen;
zu selten in diesem verein
hab' ich andere getroffen.
sie wissen alles furchtbar gut,
und machen es selbst umgekehrt.
zum tun fehlt ihnen scheins der mut,
und mir die lust, dass mich das schert.
cry
( So, 14. Aug 2016 11:50:23 )
sometimes you cry,
you don't know why,
anyway you cry -
you wanna fly
to become high -
finally you cry.
to sing your song is never wrong.
botschaft
( Mo, 15. Aug 2016 19:17:24 )
ein blatt papier fiel herunter,
mir auf den kopf, und lag dann da;
natürlich wurde ich munter,
und dachte, "gutes liege nah."
ich nahm das blatt in meine hand,
und begann 'den shit' zu lesen;
der text, welcher darauf stand,
ist der folgende gewesen:
"10% hast Du gewonnen!
( markenware ausgenommen )
beeilen sie sich zu uns zu kommen,
um ihr geld bei uns zu lassen,
denn das füllt uns leere kassen.
die ladenhüter fast geschenkt,
sind noch billiger, als man denkt.
kommen sie den schrott zu kaufen,
bei uns liegt ein ganzer haufen.
nehmen sie gleich zwei statt keines,
denn ihr geld ist besser meines.
jetzt ihren kaufrausch zu stillen
ist mit nachdruck unser willen.
selbst wenn menschen dafür sterben,
wollen wir noch reicher werden!"
man kann alles vielfach sehen,
oder vieles falsch verstehen, -
habe ich mir spontan gedacht,
und das blatt nach hause gebracht.
so sei der text hier verewigt,
und sein gedanke entschädigt -
dieses blatt kam zum altpapier,
nur seine botschaft bleibt bei mir.
packet
( Do, 18. Aug 2016 19:50:46 )
manchmal ist einem langweilig,
und es entstehen nette pläne, -
sei einem doch wenig heilig,
wenn man sich nach unsinn sehne.
so bin ich hinaus gegangen,
wo ich grimmige blicke sah;
menschen sind herumgehangen, -
danach suchend, was nie geschah.
ich hatte trauer empfunden,
weil die freude im raum fehlte;
sie war irgendwann verschwunden,
weil die sorge menschen quälte.
die stimmung wirkte so gedämpft,
wo ein lächeln im nichts versinkt,
weil jeder um das seine kämpft,
und die luft abgestanden stinkt.
zwei tage blieb ich zu hause,
und wagte mich nicht vor die tür, -
quasi als erholungspause -
ich frag' mich, "was kann ich dafür?"
am kalender stand ein termin,
doch den konnte ich verschieben;
die 'emotionale' war hin,
und ich bin daheim geblieben.
ich will mit dem taxi fahren,
am liebsten im lieferwagen,
um mir den anblick zu sparen; -
ich lass' mich per kiste tragen!
das war die zündende idee,
ohnehin wollte ich reisen, -
ans meer oder an einen see,
durch die luft oder auf gleisen;
das war mir damals ganz egal.
ich baute eine kiste um,
weich, mit block und federpenal,
und auch die notdurft war zu tun,
sowie ich platz zum essen schuf;
ich war als puppe verkleidet, -
das war mein plan zu dem behuf,
weil das probleme vermeidet,
deklariert als ein puppenbett.
die adresse im internet
entnahm ich einem impressum;
und sendete mich selbst postum
ans zufällig geklickte ziel.
freunde trugen mich auf die post, -
wir tranken noch beachtlich viel
zu eher spärlicher schonkost.
dann wurde ich aufgegeben.
in mir hat sich alles gedreht,
doch wollte ich das erleben, -
auch was so als packet abgeht.
gute laune
( So, 28. Aug 2016 10:01:27 )
in einer u-bahn fand ein mann,
der die schuld später auf sich nahm,
gute laune - hunderzehn (110) gramm, -
die da lag ohne jede scham.
der mann nahm die gute laune
und brachte sie auf's fundbüro;
dazu gab er eine daune,
und schrieb darauf, 'nimm gespür so!'
der mann legte die laune hin,
und entschuldigte die eile;
nur gute laune sei darin,
meinte er nach einer weile,
und verließ die räumlichkeiten
ohne weiteren kommentar.
gute laune zu verbreiten
gelang dem mann, - was sein ziel war.
am fundbüro wurde gelacht,
darum blieb die arbeit liegen -
es wurde nur unsinn gemacht,
und die laune so vertrieben.
seither wird nurmehr ernst geschaut,
weil sich dort niemand lachen traut.
fliegenstudie
( Sa, 3. Sep 2016 15:34:06 )
die fliegenstudie besagt,
wonach man sich schon lange fragt,
und um den sinn zu erklären,
lese man die weisen lehren.
da taucht ins wasser des meeres
ein sonnenstrahl unbemerkt ein;
für diesen war es kein schweres,
ab nun in der nässe zu sein.
ein fisch bemerkte den lichtstrahl,
den ein spiegel reflektierte,
von einem schiffswrack als mahnmal,
der ihn zurück dirigierte.
der fisch wußte ab dem moment,
dass licht nach oben verschwindet,
wenn man einen spiegel erkennt,
den der sonnenstrahl auch findet,
während der boden das licht schluckt.
der fisch fühlte sich gescheiter, -
er war von sich sehr beeindruckt,
und schwamm eingebildet weiter.
wie das licht aus dem wasser kommt,
trifft es in ein mövenauge,
wo sich die möve eben sonnt,
in mitten der risesen gaude,
die der sehr große vogelschwarm
mit seinen flugkünstlern genoss,
und der vogel ins wasser schoss.
sie kehrte mit dem fisch zurück,
und verzehrte das gute stück.
die möve lernte an dem tag,
dass sie licht von unten störte,
während sie es von oben mag.
sie begann sich zu verrenken,
wobei sie damit aufhörte,
über das licht nachzudenken,
als sie den fisch geschluckt hatte.
die beute war eine satte, -
so lockte die wassermatte;
sie begann sich zu verrenken,
um ihr federkleid zu putzen,
und in ruhe zu verdauen.
es war von größerem nutzen
hier dem rummel zuzuschauen.
der beobachtete lichtstrahl
flog seinen weg über das meer.
ihm gefiel die große anzahl
anderer lichtstrahlen dort sehr,
und wie alle anderen auch
ist er dabei nass geworden,
um dann mit mit einem vollen bauch
für einen nebel zu sorgen,
der irgendwann zum himmel stieg,
weil der kreislauf nie stehen blieb.
eine fliege sah das schauspiel,
bevor sie ein fisch verzehrte,
weil die fliege ins wasser fiel,
und sie der fisch dort begehrte.
sorgenvolle töne
( Do, 8. Sep 2016 09:55:15 )
am strand saß ein roots-musikant.
meinte ein reggae-suderant
"ich bin alleine geblieben."
und fluchte dann dazu "verdammt,
warum will sie mich nicht lieben?",
da entgegnete der roots-mann,
"du musst stehen, dann wird's gehen.
das ist das geheimnis daran."
krankheit
( Do, 8. Sep 2016 11:16:18 )
gestern sagte mir doch einer
mit postvitaler alzheimer,
"wenn man einmal sogar vergißt,
dass man bereits gestorben ist", -
sei dies demnächst seine krankheit,
sowie in der vergangenheit.
ich fragte, "ist es schon so weit?"
und meinte, es täte mir leid.
hochzeit
( Fr, 9. Sep 2016 15:48:45 )
ich habe mich eingeladen, -
auf meine eigene hochzeit!
da hörte ich mich ja sagen,
denn ich war zu allem bereit.
mir hat unlängst ein typ erzählt,
er habe sich mit sich vermählt;
mag sein, das ist ein selbsbetrug,
oder auch ein kluger schachzug.
er lebe in wilder ehe
seither ein glückliches dasein;
wobei ich mir eingestehe,
irgendwie klang das schon recht fein.
die gruppenaktion sparte ich mir,
und beschloß - oder besser wir, -
das ja-wort geben wir uns gleich, -
oh' was für ein schildbürgerstreich!
ab nun bin ich fix vergeben
in diesem irdischen leben!
shitoku
( Di, 13. Sep 2016 08:28:18 )
ich möchte shitoku nennen,
was sie vielleicht bereits kennen.
das 'o' lang betont - shitokisch
entsteht damit ein reim am wisch.
sudokofreunde aufgepasst!
warum schreibt ihr keine reime?
wo man worte in zeilen fasst,
vertreibt das die langeweile.
kartonblöcke gibt es ganz klein
in jeder trafik zu kaufen
das kann auch eine hilfe sein
für so einen wörterhaufen.
dieser miniblock aus karton
hat so gut wie kein gewicht,
und einer reicht eigentlich schon
für irgendein kurzes gedicht.
den block schreibt man zeitdrucklos voll,
um dann wörter abzureissen, -
woraus das gedicht werden soll;
das mag dann "shitoku" heißen.
hundert millionen - japanisch
ist "oku" die silbe dafür; -
wieviel shit braucht's somit am tisch, -
und dazu sinnliches gespür -
um die blättchen so zu legen,
dass die worte sinn ergeben?
dieses spiel auszuprobieren
ist eine nette möglichkeit
auf klopapier zu notieren,
was das hirn vom bullshit befreit.
freude
( Fr, 16. Sep 2016 20:43:47 )
am gürtel in der nacht in wien
ist um mitternacht vollbetrieb.
man fährt dort mit der u-bahn hin,
bevor man wieder weiterzieht.
hier gibt es sehr viel angebot
um sich gut zu unterhalten.
die meisten lokale sind rot,
wo menschen liebe gestalten,
welche die damen anbieten,
um die herren zu erfreuen.
die damen lassen sich mieten,
und die mieter sich betreuen.
mich wundert ein wenig dabei,
dass ich gar niemanden kenne,
der meint, dass er da kunde sei,
was ich unverständlich nenne.
und ich habe viele gefragt,
doch ein jeder hat nein gesagt.
halt, - nicht jeder, oh edler freund!
ja du - du warst ehlich zu mir;
hast gleich die zweifel ausgeräumt,
und gemeint, du seist kein fakir,
und "man muss den rotz loswerden".
das amüsiert mich immer noch,
und hilft gegen kopfbeschwerden,
denn es stopft mein gedankenloch,
das mein unverständnis aufreißt,
weil es viele lokale gibt,
die niemand besuchenswert heißt.
ist's denn egal, woran das liegt?
ungewöhnlich
( Mo, 19. Sep 2016 14:18:10 )
wir waren als gruppe auswärts,
und machten spaß wie manchen scherz.
ich bekam einige zeilen,
und meinte, der falsche zu sein.
doch dieser mann sagte nur "nein",
und auch " - oft genug zuweilen,
doch bitte schreibe mein gedicht."
da ist dieser text enstanden, -
in der folge seiner absicht,
die wir undurchsichtig fanden.
"lies doch mal, was alles sein kann.
ich schrieb viele betriebe an
mit verschiedenen anliegen,
doch bin ignoriert geblieben.
dadurch habe ich entschieden
diese art zu ignorieren;
und weit weg zu emigrieren,
weil mich die post ignorierte,
die mir dreissig euro schuldet,
und die bahn nicht reagierte,
die keine beschwerden duldet,
aber auch der orf schwieg,
den ich sicher öfters anschrieb.
scheinbar hatten sie mich nicht lieb.
die menschen sind hier präpotent,
und man kann mir nicht nachtragen,
ich hätte da inkonsequent
die beschwerden vorgetragen.
ja, sogar ziemlich vehement.
es waren nicht nur beschwerden,
sondern genauso vorschläge,
doch eher schien man wohl zu sterben,
als dass man meine beiträge
vielleicht kommentieren würde,
warum das auch immer so war.
ich empfinde diese hürde
ob der ignoranz untragbar.
mancher würde amoklaufen.
mich ärgert dieser sauhaufen,
ist da, was ich fühle - für wahr;
ich will das bald zurückgeben, -
details stelle ich jetzt nicht dar, -
das würde mich nur aufregen.
so drehe ich mich eher um,
und suche anderswo zu sein;
mir ist dies spiel wirklich zu dumm, -
zu tief schmerzt mich nur 'danke nein'.
viele dinge kann ich schreiben,
die als chuzpe unglaublich sind.
besser, ich lasse dies bleiben,
und lausche anderswo dem wind.
also habe ich begonnen,
meine fühler auszustrecken.
freundlich ist antwort gekommen.
die absagen einzustecken
ist wohl bestandteil des lebens.
selbst wenn die dinge nicht schmecken
ist niemals ein schritt vergebens.
wohin die wege mich führen,
werde ich das leben spüren.
vielleicht ist es die geschichte,
die hier den boden verseuchte,
doch gescheiter, ich verzichte,
dass ich weiteres beleuchte.
wie im großen so im kleinen,
ist ein alter erfahrungswert,
und auch gleichfalls, will ich meinen,
dass es der logik nicht entbehrt,
zu sagen, außen wie innen,
so 'wie' als zusammenhang gilt,
um mich darauf zu besinnen,
die umwelt als mein spiegelbild
in meinem sein zu erkennen.
ich kann nicht vor mir wegrennen.
zu geben was niemand begehrt,
mag die toleranz verletzen,
wo man sich gegen fremdes wehrt,
um das gewohnte zu schätzen.
letztendlich gibt man selbst zu sein,
und bekommt, was andere sind,
zu viele bringen den zwang ein, -
man fragt sich öfter, ob man spinnt.
ich habe verarschung erlebt,
die mich in die einsamkeit trieb,
und weil mich nichts so schnell aufregt,
trotzdem ich mir alles aufschrieb,
schien das sinnvollste, das mir blieb,
meine energie zu stärken,
meine gesundheit zu pflegen,
sowie kreativ zu werken,
statt mich dem groll hinzugeben.
ich begann bücher zu lesen,
und genoss die zeit daheim.
es ist wunderbar gewesen
und auch ein grund dankbar zu sein.
mir bleibt mich zu verabschieden,
und in der ferne zu lieben."
ich will den text, der jetzt hier steht,
nun unkommentiert belassen,
manches ist, was mir nahegeht;,
und erscheint mir schwer zu fassen.
scharfsinnig
( Di, 20. Sep 2016 09:49:41 )
der abend ist angebrochen,
da hat sie zu mir gesprochen:
"ich bin wie ein mosaikteil
ein miststück in dem gesamtbild.
irgendwie ist das supergeil,
bleibt doch mein hunger ungestillt.
schon am abend freue ich mich
auf das freßbare am morgen.
der tag heute war echt niedlich,
ich wäre sogar gestorben,
weil die pizza so riesig war.
mir ist richtig schlecht geworden,
der chili war echt wunderbar -
gelegt in chinesischer schrift.
mir sind die tränen geflossen,
es war höllisch scharf - fast schon gift;
man sah meine sommersprossen,
und ich fragte nach dem zeichen
als ich noch ein bier bestellte,
und bat die schuld zu begleichen,
weil der hund zum gehen bellte.
man reichte mir das wörterbuch,
und dazu noch ein taschentuch.
das zeichen bedeute träne,
sagte da jemand und meinte,
'verzeihung, wenn ich erwähne,
dass bisher noch jeder weinte.'"
wir haben getanzt und gelacht,
und den abend nett zugebracht.
weiser mann
( Fr, 30. Sep 2016 14:20:07 )
um die freundlichkeit betrogen
fühle ich mich hier schon lange;
viele nasen - weit erhoben
pickend am plafond hoch oben
machen mir fast angst und bange -
sowie mein letzter grußversuch
scheinbar diskret überhört bleibt,
als bestünde ein trauerfluch,
der die wirkung auf dauer zeigt.
"blicke ziehen finster vorbei,
und lächeln werde verschlungen,
weil man da ausgehungert sei;
ofmals hängen auch die zungen, -
doch halte dich vom umfeld frei.
die umgebung ist dein spiegel,
und ein prüfstein deines schicksals;
so öffne deinen schutzriegel,
zum nutzen deines kapitals,
damit du an dein ziel gelangst,
und das hindernis übersprangst.",
sagte einst ein alter weise
mir auf seiner lebensreise.
er lächelte verständnisvoll,
bevor er für immer verscholl.
sein verständnis bleibt nun bei mir, -
wenigstens dieser kleine teil
ist wie ein lebenselixier,
und hilft meinem dasein zum heil.
sobald ich wieder anstehe,
denke ich an den weisen reim,
womit ich einen sinn sehe,
anstatt nur einen stolperstein.
ich möchte den weisen danken,
die mir gute kräfte sandten.
wartezeitableger
( Di, 04. Okt 2016 12:12:15 )
dank einer kurzen wartezeit
war zum schreiben gelegenheit.
ich komme auch noch zum tippen,
dann will ich anderes machen,
wie auf "ausschalten" zu klicken,
und über mich selbst zu lachen.
da hätte selbst goethe gemeint,
oder gar der schiller gereimt,
dieser wartezeitableger
rutschte mir aus meiner feder.
in dieser zeit des misstrauens
hungert der ärger im stillen,
ob der ignoranz des grauens
und all der bitteren pillen,
die man gedankenlos verschluckt,
wo der unbewusste willen
einem das in die suppe spuckt,
was daran bestmöglich hindert,
die absicht voranzubringen,
und derart die chance vermindert,
dass einem ziele gelingen.
den teufel in mir zu töten
ist ein ding der unmöglichkeit;
daher bleibt der kampf von nöten, -
und der geist in seiner freiheit,
der die visionen zum ziel treibt,
weil er dort niemals stehen bleibt.
abschiedsbriefe
( Do, 06. Okt 2016 05:53:50 )
gesammelte abschiedsbriefe,
die in einer kiste lagen, -
sogar böse und recht tiefe,
muss man da zu manchen sagen, -
habe ich im ofen verbrannt,
zumal ich sie negativ fand.
die herkunft ist mir unbekannt,
und hier steht, was in einem stand.
du kommst rein und strahlst kälte aus,
an der ich beinahe erfrohr.
bei null grad ging ich außer haus,
um mich zu wärmen, wo ich schwor,
dir in zukunft auszuweichen.
ich habe noch einiges vor,
sodass noch jahre verstreichen,
in denen ich vergessen kann,
wie abschätzig dein blick mich traf,
und so finde ich gut daran,
dass ich dich nun vergessen darf.
verständnis
( Fr, 14. Okt 2016 16:47:09 )
finstere mienen überall, -
die mauer verhindert den schall,
den der innere schmerz erzeugt,
bis man sich dem alltag beugt,
oder vielleicht zu hause bleibt,
und seine fantasie beschreibt.
dann geht man eines tages weg,
und erfährt das unbeschwerte;
man denkt "behaltet euch den dreck!", -
ich bin dem glück auf der fährte.
immer wieder fährt man dort hin,
um das leben zu genießen;
zwar weiß man, das macht keinen sinn,
doch wozu daheim verdrießen?
ich war ausländer im ausland, -
vielleicht werde ich es wieder sein;
dort wo ich toleranz empfand,
bringe ich mich mit freude ein.
wer weiß schon, was die zukunft bringt, -
und ob uns das gute gelingt?
ich las irgendwo ein zitat,
dass für mich eine wahrheit hat.
"willst du in die zukunft schauen,
so verstehe die gegenwart.",
daher bleibt mir zu vertrauen,
dass die menschheit vernunft bewahrt.
zu komplex ist, was vor sich geht,
als dass mein hirn die zeit versteht.
unverständnis
( Sa, 15. Okt 2016 19:22:41 )
ich suchte mich zu entspannen, -
und dem stift zu überlassen,
was die gedanken entsannen
als mein denken zu verfassen.
heute besteht handlungsbedarf
für den frieden auf dieser welt,
aber wer ist schon darauf scharf,
dass er sich unter bomben stellt?
toleranz ist mehr als wichtig,
hingegen mord ist nicht richtig.
für die schäden soll ich spenden,
weil der krieg doch viel mehr kostet,
als die heere dort verschwenden,
bevor ihr metall verrostet.
komisch, - warum gibt es heere,
aber keine "militäre"?
hat da wer eine erklärung
so erbitte ich belehrung ..
außerdem zahle ich dafür
indirekt doch hohe steuern
als systemerhaltungsgebühr,
denn man muss waffen erneuern
und noch schlimmere erfinden,
um geld und macht zu bewahren,
sowie mensch und umwelt schinden;
folgen sind die absehbaren.
reisgericht
( Do, 27. Okt 2016 08:07:00 )
ich schrieb den text zu
dem bild hier.
( pflanzenbar.com - bild und reime )
und dachte jene zeilen mir, -
frei danach, wie ich es meine.
...
obenauf um sie zu füllen,
unten kurz in öl eintauchen,
wenn sie sich in kruste hüllen,
werden sie das fett aufbrauchen.
...
erst waren's andere zeilen,
die ein wenig lustig klangen,
und die mögen hier verweilen;
sie sind vorher so gegangen:
...
obenauf um sie zu füllen,
unten kurz in öl eintauchen,
optional jetzt etwas brüllen,
das kann man selbst gut gebrauchen.
...
das passst doch eigentlich gar nicht;
und so ergibt sich da weiter,
anstatt zu diesem reisgericht -
zum abschluss nun etwas heiter:
ich will mich heute zumüllen,
viel fressen, saufen und rauchen -
zwischendurch innbrünstig brüllen,
und alles sinnlos verbrauchen.
vielleicht sollte ich erwähnen,
dieses so dahinzuscherzen;
sonst würde ich mich doch schämen,
was entstand aus den sesterzen.
streng vertraulich
( Sa, 29. Okt 2016 11:17:01 )
an wiener sei frau
( Mi, 02. Nov 2016 16:15:29 )
manchmal muss man fast schon weinen,
um nicht gleich schallend zu lachen;
ein wiener beklagte seinen -
zu hause wartenden "drachen".
ich habe doch schon viel gehört,
aber dies schlägt so einiges;
denn wie sich mancher typ empört,
ist nicht umbedingt heiliges.
ana hot ma dazöht,
dass eam sei oide quöt.
für'n sex geht a ins puff,
und sie is draufkumman;
bebt hots wia da vesuv, -
ois hots eam weggnumman.
ollawö is a fett,
wö de nonne im bett,
hoit a afoch net aus.
und a schlamp'n is zaus,
wö's an schas net zamramt, -
eam neavt da ölefant.
jetzta geht a hoit pfuschn
das a si wos leistn kann,
oba i soi jo kuschn,
sonst hot a'n schlauch daham.
ich muss fragend geschaut haben,
denn er schlug hart auf den tisch,
um mir danach noch zu sagen,
"glaub ma, de weiba san für'd fisch."
was sollt ich ihm antworten?
zumal er angeheitert war,
nahm ich den weg zu den pforten,
und sagte, "mach's öfter, - geht klar."
ich ging mit einem netten "chiao",
statt "respektiere deine frau."
der katholike und die zicke
( So, 06. Nov 2016 13:11:03 )
gestern hörte ich diesen reim,
den ich sogar auf papier schrieb;
vielleicht sollte es ein witz sein, -
jedoch fände ich den nicht lieb.
die erzählerin nahm sich zeit,
und wir setzten uns an einen tisch.
wir nützten die gelegenheit,
für so ein schnaps-cognac gemisch.
ich verfasste zu der schande,
noch diesen einleitenden mist.
so kam das gedicht zustande,
welches nachstehend lesbar ist.
ein gar frommer katholike
saß artig während der messe
neben einer alten zicke.
da hob der pfarrer die nässe,
und nahm mit bedacht einen schluck
von dem so kostbaren messwein.
er bekam davon blasendruck,
und trank den saft in sich hinein;
aus dem kelch das heilige blut
schmeckte hochwürden sichtlich gut.
die zicke schaute recht entsetzt,
und mahnte "ich bitte um ruhe, -
mein blut fließt in richtung altar;
so putzte ich ihre schuhe,
weil heute die tante da war."
eine stimme im hintergrund
kommentierte dazu "na und?
heute bin ich der weihnachtsmann,
fragt bitte draußen meinen hund,
ob er noch wasser haben kann,
weil er mit dem renntierkostüm
wie in der wüste hecheln muss;
das weihwasser sei derart grün,
da half selbst vom urin kein schuss.
leider fehlt mir wasser und wein,
daher muss mein hund durstig sein."
aus der orgel kam gelegen,
um das gespräch zu beenden.
"jesus,du bist hier zugegen";
der messdiener erhielt spenden.
ich darf zum schluss noch erwähnen,
um diesen reim auszudehnen, -
ich distanziere mich davon,
den glauben zu kritisieren
lächeln musste ich aber schon,
derart zu poetisieren.
wir haben dann noch gedichtet,
was hier sei dazu berichtet.
am himmel der teufelsmesse
spielten die engel trompete;
zu laut waren ihre bässe,
weshalb der tod am thron krähte -
"teufel, das wirst du mir büßen,
meine ohren so zu quälen,
wisch das blut von meinen füßen,
sonst wirst du mir morgen fehlen."
der engel und der teufel
( Sa, 19. Nov 2016 16:34:03 )
der teufel in der hölle sprach,
"die sündenböcke sind schon wach!"
und ergänzte ganz nebenbei,
was ihm ein dorn im auge sei.
'das laute kirchengebimmel,
störe die engel im himmel.'
da sah man die wolken blitzen,
wo ein starker donner dröhnte,
und den erzengel dort sitzen,
der sich an den klang gewöhnte.
"ach teufel, sei mehr tolerant!"
hatte er sich an ihn gewandt.
"dir sind diese menschen bekannt, -
immerhin hast du sie verdammt.
und du musst nicht genau dort sein,
wo dich die glocken aufwecken.
die erde ist noch nicht zu klein,
es gibt viele stille flecken."
der teufel antwortete ihm,
"lass mir bitte meinen ärger,
dieser ist für mich medizin;
also sei kein spielverderber!"
die wolken verflüchtigten sich,
und der engel war verschwunden;
nur der ärger blieb angeblich,
um den teufel zu verwunden, -
doch der wurde nie gefunden.
so verletzt der ärger leute
seit dem ereignis bis heute.
ich ärgerte mich über mich,
und bin dann traurig deswegen.
sobald in mir das übel wich,
genoss ich fortan mein leben.
cybergrab dot in
( Fr, 02. Dez 2016 22:02:34 )
der bildschirm stand im standby mode, -
der surfer war schon lange tod.
der kommissar fand die leiche,
und zog diverse vergleiche
mit all den anderen fällen,
um den ablauf nachzustellen.
immer diese eine seite
war am bildschirm aller opfer,
als ob sie dazu verleite, -
zum tötlichen cyberklopfer.
die spurensicherung war dran, -
sie hat das ihrige getan;
und der kommissar studierte,
was wie bekannt resultierte.
"cybergrab dot in" als name
war an der page das seltsame.
"cybergrab dot in" zum sterben
konnte umgeleitet werden;
doch erscheint sie immerwieder
als "virus für cyberglieder".
immerwieder weihnachtslieder
( Fr, 09. Dez 2016 18:32:14 )
ich ging gestern unter leute;
mir war nach reden zumute.
ganz spontan, wo es mich freute,
ging ich unbewusst die rute
bis in ein kleines kaffeehaus, -
das sah irgendwie ganz nett aus,
selbst bin ich ja kein weihnachtsmann,
und halte mich dem rummel fern;
mit dem fest fange ich nichts an,
doch andere feiern es gern,
und das könnte ich genießen,
doch höre fast nur beschwerden,
dass menschen am stress verdrießen,
die weihnachten feiern werden.
vielleicht hilft ihnen der klageklang
alle jahre ihr leben lang;
dann könnte ich es verstehen,
aber davon abgesehen
lief da ein radiosender,
den ich jahre nicht mehr hörte;
die suchten immer noch spender,
was mich weiter nicht störte.
gleichzeitig verloste man geld
zwischen mehr werbung als musik.
wem auch immer sowas gefällt,
mich nervte diese akkustik.
ich fragte höflich die wirtin,
ob sie denn anderes hätte,
doch sie stellte mir ein bier hin,
paffte an der zigarette,
und schnautzte mich unfreundlich an,
dass mir der sound egal sein kann.
ich sagte, ich trinke kein bier,
und zahlte wortlos meinen tee.
mag sein, es ist so üblich hier,
wo es scheins schon weihnachtete.
mir war da immer schon suspekt,
wie man die besinnlichkeit lebt,
weil es in mir den eindruck weckt,
dass nur das geld den brauchtum pflegt.
ich bin nach hause gegangen,
und genoss alleine zu sein,
denn ich weiß nichts anzufangen -
in dem kaufrauschrummelverein,
wo es nurmehr um das shoppen geht,
über das so viele klagen,
damit man ein geschenk ersteht, -
für menschen, die alles haben,
und wohl im überfluss leben;
zu teuer ist mir der segen.
alleinismus
( So, 18. Dez 2016 09:51:53 )
da schrieb mir jemand ein gedicht,
das mich mehr als wenig anspricht;
nun schenke ich es gerne her, -
vielleicht betrifft es dich noch mehr.
"ich fühle mich zur zeit allein,
und denke, ja - ich will es sein.
so muss ich niemanden nerven,
und kann gedanken verwerfen,
die da sporadisch erscheinen;
ich muss nicht irgendwas meinen,
was mir spontan dazu einfällt,
nur damit man selbst recht behält.
mit aktiver meinungsbildung
passiver erscheinungstilgung
alkoholischer auswüchse
grüsst der teufel schlaue füchse ... ;),
wäre angebracht zu sagen,
um damit auch recht zu haben.
alternative gibt's keine,
also bleibe ich alleine.
es folgt die gegenenergie,
die da verheißt, sag niemals nie!"
der alleinismus folgt zum schluss,
damit man ihn erleben muss,
fiel mir zu dem reim sinnlos ein.
schreib den shit auf meinen grabstein,
denn hier will ich in frieden sein.
unter dem weihnachtstraum
( Mo, 26. Dez 2016 08:23:02 )
ich erinnere mich noch gut,
als ich als kind schmerzhaft erfuhr, -
und spüre heute noch die wut
auf die miese lügenkultur -
dass es das christkind gar nicht gibt.
meine enttäuschung war bitter, -
ich hörte auf zu vertrauen.
dieser vergangenheitssplitter
lies mich meine mauer bauen,
um mich vor lügen zu schützen,
in denen man den nutzen sucht,
wo doch lügen niemals nützen;
doch wirken sie mit voller wucht,
sobald das schicksal rache nimmt,
und die wahrheit an raum gewinnt.
auch das christkind wurde älter,
und flog irgendwann übers meer.
"santa claus" als zugesellter
ist dort schon lange kein kind mehr.
das lügenkartenhaus zerbricht,
wenn man über die wahrheit spricht.
dieses system zu durchschauen
ist wirklich nicht besonders schwer;
vielen menschen zu vertrauen,
enttäuschte immerwieder sehr.
es gibt viele gute leute,
doch schwer ist sie auszumachen;
und die geldverseuchte meute
zertrampelt mental die schwachen.
die meisten kümmern sich heute
nur um die eigenen sachen.
wer geld hat, der kann leicht spenden,
doch den missstand nicht beenden;
und wer zudem noch logisch denkt,
weiß, dass er sich da selbst beschenkt,
um seines gewissens wegen
wie immer weiterzuleben.
ein gesunder egoismus
entspricht dem überlebensdrang;
krankhafte sucht nach dem genuss
bereitet schmerzen beim ausgang.
adieu
( Mo, 02. Jan 2017 10:18:05 )
froh bin ich gelebt zu haben,
in der zeit an diesen tagen,
um einfach 'adieu' zu sagen,
und mich anderswo zu plagen.
ich will mir das gute merken,
um mich gerne zu erinnern.
alles hat schwächen und stärken,
und dem jubel folgt das wimmern.
da gab's so wenig gutes hier,
dass dies leicht ist zu behalten;
wiederkäuen spare ich mir,
um die zukunft zu gestalten.
ich bin glücklich bald zu gehen, -
am achten bin ich geschichte;
sie muessen das nicht verstehen, -
leid tut es mir um die fichte.
prosit und aufwiedersehen!
sorry
( Di, 24. Jan 2017 00:47:42 )
du sagst sorry nach langer zeit
vieler vergangener jahre;
ja, auch mir tut das furchtbar leid,
wo ich mir den rest erspare
diplomatisch auszudrücken,
um die lorbeeren zu pflücken,
die deiner leistung gebühren,
statt unverständnis zu schüren.
dies sei grund genug für ein fest
als ursache für die zukunft
zur freude der anwesenden,
damit die wirkung nicht abstumpft, -
selbst bei den davon lesenden,
die dabei die musik hören,
die bald jahrhunderthymne ist,
anstatt die menschen zu stören;
und woran man das wachstum misst,
das der menschlichkeit widerfährt,
die ein solches sorry entbehrt,
weil die gründe dafür fehlen, -
wollte ich dir noch erzählen.
der erste letzte
( Di, 31. Jan 2017 21:56:14 )
heuer ist der erste letzte
in diesem neuen schönen jahr;
wer den jänner kalt einschätzte,
behält nun recht, weil es so war.
draußen tobt das schneegestöber, -
gerade jetzt kommt nichts blöder!
der jänner zeigt uns was er kann
am einundreissigsten sodann,
um noch einmal thema zu sein,
denn man vermisst den sonnenschein, -
und mag gut sein, nicht den allein.
2 fernseher / kanalgeflüster
( Do, 02. Feb 2017 21:28:45 )
sagt ein fernseher zum andern,
"ich will durch kanäle wandern."
da antwortet der zweite,
"auf der gesamten bandbreite
finde ich fäkalistisches, -
und sogar den kot des fisches!"
ihm fehle selbst die lust dafür.
er zahle die kanalgebür,
und will deshalb ruhe haben.
man hörte den ersten sagen,
"ich bin die nacht durchgelaufen,
und werde vorerst verschnaufen."
computerkontrolle
( Mi, 15. Feb 2017 21:56:48 )
computer gab es wenige
vor gar nicht all zu langer zeit;
heute gibt es unzählige
zum selbstverständlichen geleit.
es gab die erste maschine -
einmal in der vergangenheit;
genau wie die erste schiene
einst da lag in der alten zeit.
"schienen gibt es unzählige,
und computer schier überall;
doch menschen dafür wenige,",
meinte der fisch am wasserfall,
"welche computer beherrschen -
da sitzend auf ihren ärschen."
computer nehmen überhand, -
sie sabotieren den alarm.
die zentrale im fernen land
überwacht die computerfarm,
die jenem megaputsch vorstand,
der computern die macht verlieh,
die menschen zu kontrollieren,
und morgen auszusondieren.
so entwickeln wir uns weiter -
auf der evolutionsleiter.
küchengeflüster
( Sa, 18. Feb 2017 19:51:45 )
der zahnstocher zum reiskocher,
"ich bin dein getreidelocher."
da lachte die gabel noch mehr,
und rief ihm zu, "du, komm doch her!"
sie hat das messer gekitzelt,
und mit dem löffel gewitzelt:
"ich breche das stück holz entzwei,
dann ist es für den ofen frei."
dem küchenherd war furchtbar kalt,
und man hörte den wind pfeifen:
"ich komme aus der lehranstalt
für das höhere begreifen,
um zu wachsen und zu reifen,
damit aus mir ein sturm werde,
sodass zahnstocher abbrechen,
und mit dem rest in der erde
kein getreide mehr aufstechen."
das feuerzeug hat sich entzündet,
und griente da zum eiskasten:
"mit dem feuer sei verbündet,
wer vermag sich auszurasten,
um zahnstocher zu verbrennen,
und die kälte einzudämmen;
du magst sie in dir behüten,
oder horte rosenblüten."
der eiskasten surrte hörbar,
"ich bin soeben nicht störbar."
da funkelte das messer scharf,
"jetzt weiß ich, was nicht wahr sein darf."
zwei schlampen unter sich
( So, 19. Feb 2017 17:12:31 )
meint eine zur anderen schlampe,
"der typ mit der riesen wampe, -
der mit dem fetten zickenball -
stinkt schlimmer als ein ziegenstall."
da gibt die zweite ihren rat:
"ich hab bei ihm übernachtet,
und stank den ganzen nächsten tag.
lass den typen unbeachtet!"
milde worte
( Di, 14. Mär 2017 22:06:19 )
zu der lesung "wilde worte"
las ich diesmal milde worte.
die lesung im
amerlinghaus
ist oftmals ein guter hirnschmaus.
ich setzte mich knapp davor hin,
und schrieb den folgenden unsinn.
den habe ich dann gelesen;
der abend ist nett gewesen.
"wieder sitze ich an der bar, -
bei einem whisky und auch tee,
weil ich etwas zu früh da war,
und suche schnell eine idee,
um diese dann vorzutragen;
wenn ich auf
richard's lesung geh',
will ich mein gedicht aufsagen.
dieser whisky schmeckt exzellent, -
ich will noch einen bestellen;
weil er im hals wohlig nachbrennt,
spüre ich die gehirnzellen,
als hätte sie der geist berührt,
der im whisky geschlafen hat, -
und eben der hat mich verführt,
dass ich einen zweiten erbat.
so hoch soll dieser geist leben,
mir inspiration zu geben,
seinen vorzug zu beschreiben,
lässt mich länger sitzen bleiben,
um mir die zeit zu vertreiben.
doch muss ich zur lesung gehen,
um danach mehr zu verstehen."
lieber osterhase
( Sa, 18. Mär 2017 06:51:53 )
oh, du lieber osterhase,
bring' mir eine fesche katze,
die nicht stinkt ob ihrer gase -
in der nacht auf der matratze,
wenn sie mein schnarchen ignoriert, -
im bett mehr als gut ambitioniert,
wo ihr mein treiben imponiert.
bitte bringe mir lieber zwei,
dann hat wenigstens eine frei;
drei katzen wären noch besser, -
dein färbender eieresser.
der affe in der banane
( Do, 13. Apr 2017 21:33:25 )
dem affen in der banane
war einfach so - mehr nach sahne.
weil ihn niemand beachtete,
wie er vor sich hin schmachtete,
war, dass er danach trachtete
der kuh die milch wegzunehmen,
und begann daher zu gähnen,
sobald die kuh des weges kam,
und irgendwann geschah es dann,
dass eine kuh neben ihm einschlief,
die bei seinem baum vorbei lief,
und den affen gähnen spürte,
dem ein kompliment gebührte,
dass er sie im schlaf verführte,
um sich fest an ihn zu drücken,
und ihn mit milch zu beglücken.
leider war die kuh viel zu schwer,
und es gibt keinen affen mehr.
es wurde einmal ostern
( So, 16. Apr 2017 20:16:05 )
wie die forscher herausfanden,
ist ostern anders entstanden,
als man bisher immer dachte,
und so sei das dargebrachte
zwecks berichtigung des irrtums
das thema dieses schrifttums.
die kreuzigung stand kurz bevor, -
jesus sollte entfernt werden,
weil man der macht die treue schwor.
viele wollten für ihn sterben.
"mein herr, ich will das für dich tun!",
flehte ein mitgefangener.
"ich bin gegen's sterben immun, -
mein tod ist ein vergangener.
so soll dein wille geschehen, -
mit dem kreuze sollst du gehen,
und an meiner stelle sterben;
so kann ich dann auferstehen,
und habe keine beschwerden,
weil die kalten winde wehen.",
gab jesus damals zur antwort,
bedankte sich, und ging dann fort, -
zurück an seinen arbeitsort.
gesagt, getan, - der häftling starb,
während jesus sich versteckte,
wo er sich drei tage verbarg,
und dann den eindruck erweckte,
er würde zum himmel steigen,
und konnte am leben bleiben.
und da er nicht gestorben ist, -
wie ihr ja sicher alle wisst,
so lebte jesus bis heute,
wo er sich des daseins freute.
gesundheit
( Fr, 05. Mai 2017 21:37:19 )
überall gibt es das gute,
und auch die bitteren pillen.
mir ist nach frieden zumute,
um die lebenslust zu stillen.
nun schrieb ich den folgenden reim
zur so modernen gesundheit,
und frag mich, kann der "bio" sein,
oder ist das die falsche zeit?
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
zumindest tut sie dieses kund.
die zuckersüße gesellschaft
lebt heute vom gesundheitstick.
man zuckert hier fast jeden saft,
und viele menschen sind zu dick,
doch wir wissen, was gesund ist,
auch wenn man weiter zu viel "frisst".
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
jedoch genießt man auch den schund.
menschen reden beim würstelstand,
wie in jedem fast-food-laden
schon überall im ganzen land
über die gesundheitsfragen.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
das sieht man gleich am blutbefund.
gesundheit geht meist um's essen,
doch bewegung scheint unwichtig,
denn die hat man gern vergessen;
was man glaubt, ist immer richtig.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
flohallergisch ist auch der hund.
die menschen lieben den zucker, -
fast überall ist er drinnen;
wenn morgens der häferlgucker
versucht dem schlaf zu entrinnen,
darf meist der zucker nicht fehlen.
der zucker ist im semmelteig,
und dann gilt es auszuwählen,
ob die gier nach dem honig schreit,
oder man marmelade will,
mit milchprodukten und wurst.
optional ist das wasser still,
denn der brand erzeugt meistens durst.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
da kommt nur bio in den mund.
cola trinkt man auf der strasse,
oder ein energie-getränk,
gut gezuckert für die masse,
und falsche zähne als geschenk
von der gebietskrankenkasse,
wie auch eine neue hüfte
mag man sich dann gerne gönnen,
damit darunter die düfte
wieder gut entweichen können.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
da kommt nur bio in den schlund.
mit biomilch das bioeis,
welches biozucker enthält,
macht den sommer so richtig heiß,
selbst wenn uns dieses nicht gefällt.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
und guter zucker macht uns rund.
jeden tag eine süßigkeit
ist für manche die gewohnheit, -
dafür wird sogar geworben;
gestern, heute wie auch morgen
wird für die karies gesorgt,
und auch der knochenbau geschwächt;
ist denn essen hier ein volkssport?
der industrie scheint dieses recht,
und die pharmazie verdient gut,
wenn den menschen etwas weh tut.
ja, die gesellschaft lebt gesund, -
mag sein, nicht wirklich, doch - na und?
der gejagte uhrzeiger
( Mi, 10. Mai 2017 10:01:32 )
fange den kleinen uhrzeiger!
springe hinein in deine uhr,
und jage den 'uhrzeit-schreiber';
du drehst dich am ziffernparkour,
doch bist du zu langsam, - leider -
wenn dich der uhrzeiger erwischt,
wo du ihn übersehen hast;
und weil später das licht erlischt,
wirst du in deinem traumland gast,
das dich vom uhrzeiger ablenkt,
und reich mit fantasie beschenkt.
warum lügen?
( Do, 25. Mai 2017 11:35:01 )
man feiert "christi himmelfahrt", -
ich habe zum himmel geschaut;
der regen bleibt uns nicht erspart,
doch der anblick ist vertraut.
der regen ist für uns wichtig,
und er ist schön zu erleben,
ich genieße ihn jetzt richtig,
und denke nach - übers leben.
warum bestimmt hier die lüge
unser menschliches gefüge?
da gibt's einige aspekte, -
offensichtlich gut verdeckte;
und andere sind spielregeln,
um die wahrheit auszuhebeln.
man fragt freundlich, "wie geht es dir?",
weil dieses eben üblich ist,
und denkt dabei, "so wurscht ist,
wie du heute beinander bist.",
denn es befremdet zu schweigen,
um besser ehrlich zu bleiben.
als möglichkeit mit nummer zwei
benenne ich die schleimerei.
die gibt es im arbeitsleben,
wie davor auch in der schule, -
oder wie sich männer geben,
wenn sie ihre schnulzenspule
bei der frau erklingen lassen,
die sie wünschen anzufassen.
weiters gibt es die intriegen,
um die feinde zu besiegen.
diplomatie wie höflichkeit
sind ebenso gelegenheit
für das tolerierte lügen,
wie menschliche feindseligkeit;
diese offen auszuüben
nimmt man scheins als gegebenheit.
eine andere möglichkeit,
wahres lieber zu verbergen,
bietet den menschen die feigheit,
denn wer will schon ertappt werden?
die fehler werden gern kaschiert,
um sich peinlichkeit zu sparen,
und weil man sich doch geniert,
falls die anderen erfahren,
was man als geheimnis hütet, -
selbst wenn alle dieses haben,
und man ein tabu ausbrütet, -
könnte man humorvoll sagen.
gefühle sind manchen peinlich,
wie die eigene erscheinung,
und erheblich mehr wahrscheinlich,
bin ich zumindest der meinung.
von der "schwanzlängenmesserei"
sind viele immer noch nicht frei,
will ich vorsichtig behaupten,
wo die sich die würde raubten,
die scheins mehr als genug haben,
und diesen umstand beklagen.
unwissenheit zu ersetzen
lässt manche die lüge schätzen,
denn die angst schlecht dazustehen,
kann in dem fall stark zunehmen,
und man will nicht soweit gehen,
sich dafür auch noch zu schämen.
schließlich zählt auch die erfahrung,
wenn das lügen erfolg brachte;
fürs selbstwertgefühl als nahrung
dient wohl auch das unbedachte,
was oftmals nur gewohnheit ist,
auf die man leider gern vergisst.
es gibt viele möglichkeiten
die wahrheit zu unterdrücken,
und noch mehr gelegenheiten,
ehrlichkeit zu überbrücken,
auch wenn man sich nicht eingesteht,
dass es vermutlich anders geht.